Bundesstelle soll IT in Behörden vereinheitlichen

Der Bitkom begrüßt die Einrichtung einer zentralen Bundesstelle für Informationstechnik (BIT). Sie warnt aber gleichzeitig davor, den Wettbewerb durch Eigenentwicklungen der öffentlichen Hand zu behindern.

Zum Jahresanfang 2006 hat das Bundesministerium des Innern (BMI) innerhalb des Bundesverwaltungsamtes die IT-Bundesstelle für Informationstechnik (BIT) eingerichtet. Die BIT dient Behörden des Bundes im Rahmen der E-Government-Initiative „Bund Online 2005″vor allem für die (Weiter-)Entwicklung von IT-Systemen. Sie soll die Standardisierung fördern sowie den Behörden herstellerunabhängige IT-Beratung anbieten. Ferner plant das BMI, die BIT mit Aufgaben der Software-Entwicklung zu beauftragen.

Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) begrüßte den Schritt. Aus Sicht der ITK-Wirtschaft sei eine Standardisierung des bestehenden Flickenteppichs von Anwendungen für die elektronische Verwaltung in der Bundesverwaltung dringend erforderlich. Die Bundesstelle könne einen wichtigen Beitrag zur Vereinheitlichung der IT-Strukturen leisten, weil hier Kompetenzen gebündelt werden. Richtschnur für die Harmonisierung der IT-Infrastrukturen müssen aus Sicht der IT-Industrie internationale Standards und die bestehenden Vorarbeiten von Bundes- und Landesbehörden bilden. „Bund und Ländern müssen endlich gemeinsame Standards entwickeln“, sagte BITKOM-Vizepräsident Jörg Menno Harms. „Elektronische Insellösungen kann sich Deutschland nicht leisten.“

Kritisch bewertet der BITKOM, dass die Bundesstelle auch eigenständig Software entwickeln soll und damit in Konkurrenz zu privaten Anbietern treten kann. Harms: „Eigenentwicklungen der öffentlichen Hand sind fast immer teurer als der Einkauf von Produkten und Leistungen auf dem freien Markt.“

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