UMTS im Praxis-Einsatz: Tarife – Preise – Handytests

UMTS steht für „Universal Mobile Telecommunications System“. Da das der Mobilfunkstandard der dritten Generation ist, wird UMTS häufig auch „3G“ genannt. 3G unterscheidet sich vom bisherigen GSM-Standard im Wesentlichen durch eine gesteigerte Datentransferrate. In GSM-Netzen der zweiten Generation waren lediglich 14,4 KBit/s machbar. Mit neuen Verfahren wie GPRS oder HSCSD konnten immerhin Datenraten von bis zu 57,6 KBit/s erzielt werden. Man spricht dann von 2,5G-Netzen, also Netzen der „zweikommafünften“ Generation. Sie sind derzeit überall Stand der Technik und bereiten den Übergang zu UMTS vor.

Theoretisch sind bei UMTS Werte von bis zu zwei MBit/s möglich. Alle deutschen Mobilnetzbetreiber starten ihr UMTS-Angebot jedoch zunächst mit einer maximalen Datenrate von 384 KBit/s. Diese Geschwindigkeit wird nur beim Download von Daten erreicht, zum Versenden stehen 64 KBit/s zur Verfügung. Diese asynchrone Übertragungstechnik ist bisher beispielsweise vom DSL-Festnetz bekannt. Das UMTS-Angebot entspricht dem T-DSL-Angebot mit reduzierter Bandbreite („T-DSL-light“) von 384/64 KBit/s, das nur in Randbereichen der DSL-Versorgung angeboten wird. Der Ausbau des DSL-Netzes geht derzeit eher schleppend voran – ärgerlich vor allem für potentielle Anwender in ländlichen Gegenden. Der UMTS-Ausbau könnte aufgrund der Funktechnik schneller auch größere ländliche Bereiche abdecken. Sinkende Preise und ein entsprechend günstiges Flatrate-Angebot vorausgesetzt, ließe UMTS in diesen Bereichen Anwender in den Genuss breitbandiger Internetzugänge kommen.

Abgesehen von gesteigerten Datenübertragungsraten bietet UMTS zum Start wenig Neues. Daher ist es nur konsequent, dass die Anbieter mit reinen Datendiensten starten – und so den mobilen Internetzugang attraktiver und schneller machen. Davon profitieren auch bereits vorhandene Dienste wie WWW, WAP oder i-mode. In Zukunft sollen Videokonferenzen folgen, doch dazu fehlen ebenfalls noch die Endgeräte. Ob diese Technik erfolgreich sein wird, erscheint fraglich. In den 80er-Jahren hatte die Deutsche Bundespost schon einmal versucht, Bildtelefonie zu vermarkten, damals im Festnetz. Die Initiative unter dem Namen BIGFON (Breitbandiges Integriertes Glasfaser-Fernmelde-Orts-Netz) war ein Flop. Bleibt abzuwarten, ob die Menschheit im neuen Jahrtausend reif und willens für die Bildtelefonie ist.

Was die Sprachtelefonie betrifft, wird sich zunächst nur wenig ändern. Die zusätzliche Bandbreite ließe sich allenfalls für eine weitere Verbesserung der Sprachqualität nutzen. Ein anderer Ansatz erschließt sich, wenn auch Sprachtelefonie nach Datenmengen abgerechnet würde: Durch den gezielten Einsatz von Kompressionsverfahren könnten Gespräche drastisch billiger werden.

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