Studie: Sicherheitslücken in beliebter Open-Source-Software nehmen deutlich zu

Ihre Zahl verdoppelt sich von 2018 zu 2019. Viele Anfälligkeiten landen zudem erst mit einer großen Verzögerung in der National Vulnerability Database. Das gibt Hackern die Möglichkeit, Schwachstellen aktiv auszunutzen, bevor sich Unternehmen auf die Lücken einstellen können.

Eine Studie von RiskSense warnt vor einer Zunahme von Sicherheitslücken in beliebten Open-Source-Anwendungen. Demnach steckten in den Top-54-Open-Source-Projekten im vergangenen Jahr 968 Anfälligkeiten. Im Jahr 2018 waren es lediglich 421. Insgesamt beschäftigte sich die Studie mit 2694 Schwachstellen, die für die fraglichen Projekte im Zeitraum zwischen 2015 und März 2020 gemeldet wurden.

Bug entdeckt (Bild: Shutterstock)Im Mittelpunkt der Studie standen Open-Source-Anwendungen, die häufig eingesetzt werden, aber wenig Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erhalten, darunter Jenkins, MongoDB, Elasticsearch, Chef, GitLab, Spark und Puppert. Linux, WordPress oder Drupal wurden indes nicht berücksichtigt, weil sie Gegenstand einer regelmäßigen Berichterstattung seien, die auch für eine zeitnahe Versorgung mit Patches sorge.

So ist ein Ergebnis der Studie, dass viele der analysierten Bugs erst mehrere Wochen nachdem sie veröffentlicht wurden auch der National Vulnerability Database (NVD) gemeldet wurden. Durchschnittlich lag die Verzögerung bei 54 Tagen. Spitzenreiter wie PostgreSQL und MongoDB brachten es auf 246 beziehungsweise 240 Tage

Die NVD-Daten würden indes von Sicherheits- und Softwarefirmen benutzt, um eigene Sicherheitswarnungen zu veröffentlichen. Die Verzögerung der Meldung an die NVD führe also dazu, dass sich Unternehmen nicht schützen könnten und über längere Zeiträume angreifbar seien.

Als Folge fanden die Forscher auch zahlreiche Beispiele für Sicherheitslücken, die für Cyberangriffe benutzt wurden. Bei Jenkins und MySQL waren es seit 2015 jeweils 15 Schwachstellen – von jeweils mehr als 600. Aber auch 88 Anfälligkeiten in JBoss waren ausreichend, um 8 Bugs zu Waffen zu machen. „Eine große Zahl von CVEs führt jedoch nicht zwangsläufig zu ebenso großen Mengen an waffenfähigen Schwachstellen“, erklärte RiskSense.

Die Forscher fordern nun Verbesserungen beim Umgang mit Sicherheitslücken, da Open-Source-Projekte in fast 99 Prozent aller kommerziellen Software-Projekte integriert seien. Dies sei umso wichtiger, da „Open-Source-Projekte in einem rasanten Tempo neue Schwachstellen erzeugen“.

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Neueste Kommentare 

1 Kommentar zu Studie: Sicherheitslücken in beliebter Open-Source-Software nehmen deutlich zu

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  • Am 10. Juni 2020 um 3:13 von Andreas

    Eigentlich ist es ja traurig, daß die Hersteller proprietärer Software sich kaum an der Entwicklung von freier quelloffener Software beteiligen und sie dann anscheinend nahezu ungeprüft in ihre eigenen Produkte einbauen.

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