Google kündigt Beschwerde gegen EU-Kartellstrafe an

CEO Sundar Pichai zufolge fördert Android den Wettbewerb, statt ihn zu behindern. So soll Android dafür sorgen, dass sich jeder ein Smartphone leisten kann. Das Android-Geschäftsmodell soll auch sicherstellen, dass Google das Mobilbetriebssystem kostenlos abgeben kann.

Google hat nur wenige Stunden nach Bekanntgabe des Kartellurteils der Europäischen Union gegen sein Mobilbetriebssystem Android angekündigt, eine Beschwerde gegen das Urteil einzureichen. Mit dem Satz „Wir wollen Berufung einlegen“ beendet Sundar Pichai, CEO von Google, einen detaillierten Blogeintrag, in dem er darlegt, warum „Android mehr Auswahl, statt weniger“ geschaffen hat.

Sundar Pichai (Bild: Google)Die EU habe beispielsweise bei ihrer Entscheidung ignoriert, dass 89 Prozent der Teilnehmer einer Umfrage der EU-Kommission angegeben hätten, Android stehe im Wettbewerb mit Apples iPhones. Zudem gebe es inzwischen weltweit tausende Smartphonehersteller und Mobilfunkanbieter, die Android-Geräte herstellten und verkauften sowie Millionen von App-Entwicklern, die wiederum ihre Geschäfte auf Android aufgebaut hätten. Auch Milliarden von Verbrauchern profitierten von Android, da sie sich so topaktuelle Smartphones leisten könnten – ein klarer Seitenhieb gegen die ausschließlich im oberen Preissegment angesiedelten iPhones.

Die Zahl der weltweit verfügbaren unterschiedlichen Android-Geräte gibt Pichai mit 24.000 an, verteilt auf 1300 Marken. Zudem ständen für diese Geräte mehr als eine Million Apps zur Verfügung. Trotz der technischen Unterschiede zwischen den einzelnen Geräten hätten Sie alle eines gemeinsam: Sie könnten besagte mehr als eine Million Apps ausführen. Dies sei nur möglich, weil Google einfache Regeln vorgebe, um eine technische Kompatibilität sicherzustellen. Es sei aber kein Anbieter gezwungen, sich an diese Regeln zu halten.

Als Beispiel führt Pichai, wie auch schon seine Gegenspielerin EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager, Amazon sowie dessen Fire-Tablets und Fire-TV-Sticks an. Tatsächlich verzichtet Amazon auf die Google-Dienste und setzt trotzdem Android ein. Allerdings schlägt selbst Google bei der Suche nach „Amazon Fire“ den Zusatz „Play Store“ vor – weil offenbar viele Nutzer der Amazon-Android-Geräte den Play Store für unverzichtbar halten. Zudem dürfte auch klar sein, das Fire OS nur überlebensfähig ist, weil der Handelsriese Amazon dahinter steht.

Einen funktionierenden Wettbewerb unterstellt Pichai auch im Bereich Apps. Zwar seien auf einem typischen Android-Smartphone heute rund 40 Apps vorinstalliert – nicht nur von Google, sondern auch vom Gerätehersteller – Nutzer installierten aber in der Regel weitere 50 Apps auf ihren Geräten, was auch das Einkommen von rund 1,6 Millionen europäischen App-Entwicklern sichere.

Darüber hinaus betonte Pichai, dass das Android-Geschäftsmodell Garant dafür sei, dass Google sein Mobil-OS kostenlos zur Verfügung stellen könne. „Die kostenlose Verteilung der Android-Plattform und der Google-Applikationssuite ist nicht nur für Telefonhersteller und -betreiber effizient, sondern auch für Entwickler und Verbraucher von großem Nutzen. Wenn Telefonhersteller und Mobilfunkbetreiber unsere Apps nicht auf ihren zahlreichen Geräten einsetzen könnten, würde dies das Gleichgewicht des Android-Ökosystems stören. Das Geschäftsmodell von Android hat bisher dazu geführt, dass wir für unsere Technologie keine Telefonhersteller bezahlen mussten oder auf ein streng kontrolliertes Vertriebsmodell angewiesen waren.“

Bleiben Sie in Kontakt mit ZDNet.de

 

ZDNet-Newsletter

Täglich alle relevanten Nachrichten frei Haus.

Jetzt anmelden!

 

Ob Googles Beschwerde Erfolg haben wird, lässt sich schwer einschätzen. Nicht von der Hand zu weisen ist, dass die Entwicklung von Android erhebliche Kosten verursacht. Dieses Geld muss Google mit anderen Produkten verdienen. Technisch gesehen dürfte eine Lockerung der Vorgaben aber kein Problem sein, was unter anderem die Custom-ROM-Community mit stark abgespeckten Paketen der Google-Apps bewiesen hat. Sie erlauben die Nutzung des Play Store, ohne dass sich auf einem Smartphone sichtbaren Spuren von Apps wie Gmail, Hangouts, Fotos, Drive, Assistant und der Google-App finden.

Auch andere Kritiker wird Pichai wahrscheinlich mit seiner Stellungnahme nicht überzeugen können. Dazu gehört wohl auch Eric Leandri, Präsident und Mitbegründer der europäischen Suchmaschine Qwant: „Wir sind sehr zufrieden, dass die Europäische Kommission verstanden hat, wie Google die beherrschende Stellung des Betriebssystems Android nutzt, um den Wettbewerb auf dem Markt der allgemeinen Online-Suche zu behindern. Wir erwarten nun, dass Google die Entscheidung der Kommission vollständig erfüllt, sodass die Nutzer die Suchmaschine und den Browser, frei wählen können, wenn sie ein Mobiltelefon kaufen.“

Ähnlich äußerte sich auch erneut Marc Al-Hames, Geschäftsführer des Browseranbieters Cliqz: „In der analogen Welt würde niemand auch nur auf die Idee kommen, einem mächtigen Konzern wie zum Beispiel Nestlé zu erlauben, die Infrastruktur und Ladeneinrichtungen fast aller Supermärkte zu übernehmen und diese dann den Supermarktbetreibern kostenlos zur Verfügung zu stellen unter der Bedingung, keine Nestlé-Konkurrenzprodukte anzubieten. Genau so etwas geschieht aber bislang in der digitalen Welt. Die Entscheidung, eine Öffnung der marktbeherrschenden Android-Plattform für andere Anbieter zu erzwingen, ist längst überfällig. Wir fordern, dass die EU im nächsten Schritt der Praxis von Alphabet einen Riegel vorschiebt, Browserhersteller wie Mozilla mit Firefox und Apple mit Safari durch lukrative Verträge an seine Google-Suchmaschine zu binden.“

HIGHLIGHT

Report: State of Digital Transformation EMEA 2019

Zu den größten Hürden der digitalen Transformation zählen der mobile Zugriff auf Unternehmensdaten und Anwendungen, die Nutzung unsicherer Netzwerke und nicht verwalteter Geräte. Das geht aus dem Report „State of Digital Transformation EMEA 2019“ von Zscaler hervor. Jetzt den vollständigen Report herunterladen!

Themenseiten: Android, EU-Kommission, Google, Kartell, Smartphone

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

17 Kommentare zu Google kündigt Beschwerde gegen EU-Kartellstrafe an

Kommentar hinzufügen
  • Am 19. Juli 2018 um 12:56 von Hansa

    Um bei dem Beispiel der analogen Welt zu bleiben:
    In einer analogen Welt würden einem Konzern die Bude eingerannt,
    wenn er Einzelhandel Shops eine kostenlose Ladeneinrichtung nebst Infrastruktur anbietet.
    Eine Ladeneinrichtung die der Eigentümer zudem auch noch weitestgehend selbst gestalten kann.

    Mit der Auflage in einem überschaubaren Maße
    auch Waren des Konzern anzubieten.

  • Am 19. Juli 2018 um 15:16 von smartdata

    Entweder lebe ich oder die Kommisionsheinis in einer anderen Welt. Wo behindert Google irgendjemanden? Jedes Android Phone kann jede x-beliebige App aus irgendeinem Store, oder auch nur so (wie bei Windows) installieren. Die Sache ist doch die, Jammern tun die, die nicht in der Lage sind eine Konkurrenzfähige App oder gar eine Ökosystem zu erschaffen, welches sich die Leute auch installieren wollen, noch gar nicht davon zu reden, wer auch noch Geld für sowas ausgeben würde. Gerade so Pfeifen wie Leandri. Qwant ist einfach Müll – Punkt. Microsoft hat es eingesehen, wozu ein mobiles OS, wenn es doch nur auf die Apps ankommt? Ergo, bringt man die Software auf Android und iOS. Der Unterbau, also das OS interessiert doch kein Schwein. Die Apps müssen laufen.

    Und wo ist der Zwang? Kein OEM muss Google Apps nutzen, wer den Store nutzen will muss eben auch die dazugehörigen Apps mit aufs Gerät packen. Und da sind wir wieder, wäre irgendjemand von denen in der Lage einfach bessere Apps zu schreiben, könnte es den OEMs ja egal sein, was da sonst noch mitkommmt, man hätte ja das bessere, was die Leute anstelle der Google Sachen nutzen würden…. Komisch, is aber nicht so. Aber schreien… Die Luftpumpen.

    Also ihr Kommisionsschwachmaten:
    Jeder User kann jede x-beliebige Apps installieren. Jeden Browser, jede Suchmaschine. Wo zum Teufel ist also euer Problem? Vor allem…. wer hat euch berechtigt, mich User zu bevormunden? Ich bin mündig genug, wenn es darum geht euch zu wählen, aber ich soll zu blöd sein um selbst zu erkennen was ich will oder nicht?
    Ich sag’s euch: Die Unfähigen schreien nach Regelierung, nach Strafen. Wer Google nicht will, nutzt es nicht. Wer Android nicht will/wollte hatte genug Alternativen, außer iOS – alle gescheitert. Warum wohl? Der Kunde entscheidet, nicht ihr Vollhonks und der Kunde sagt, Android – ggf. iOS, aber sonst eben nix. Fertig.

    • Am 19. Juli 2018 um 20:29 von Anti-Googler

      Lesen Sie es erneut, es ist gut beschrieben, und eigentlich ist es sehr einfach.

      Android ist das marktbeherrschende System. Google ist damit einem Monopol nahe, trotzdem es Apple gibt. Android hat 80% Marktanteil, also hat Google mindestens eine marktbeherrschende Position.

      Einer der Vorwürfe ist, dass Google die Hersteller damit geknebelt hat, dass sie nur Google Apps lizenziert kriegen, wenn sie keine andere Android Version nebenher unterstützen, also auch keine Open Source Android Version. Und auch keine eigenen Android Versionen.

      Google hat dadurch also andere Android Alternativen vom Markt ferngehalten. Und wenn Sie ein Beispiel haben wollen, dann denken Sie an Samsung und Tizen. Samsung hat es ebenfalls damit erwischt.

      Samsung war gezwungen Tizen nicht auf Smartphones zu bringen, denn ohne Googles Apps wären Samsung die Verkaufszahlen von Samsung eingebrochen – weil die Kunden nix anderes als den Play Store kennen.

      Noch 2013/4 musste Google befürchten, dass sich Samsung, immerhin der größte Android Smartphone Anbieter, zugunsten von Tizen von Android verabschiedet.

      Dann hat Google Druck gemacht, mit dem Entzug der Google Apps Lizenz gedroht, und Tizen wurde plötzlich vernachlässigt, und auf Smartwatches verbannt.

      Das Android, das jeder kennt, das ist eben nicht Open Source, sondern ein (TM) – das muss lizenziert werden. Und das widerspricht diametral dem Open Source Gedanken.

      Zu Samsung und Tizen – man achte auf das Jahr:
      https://is.gd/4tqU9J

      Erst im Zuge der Anklage der EU scheint sich Samsung wieder aus der Deckung zu wagen, und Tizen verstärkt zu propagieren. Offensichtlich rechnete Samsung mit der Verurteilung.

      Ein anderes Beispiel ist Amazons Android Version, die Google ebenfalls nicht für die Google Apps lizenzieren würde, ohne dass Amazon diese Fork einstampft.

      Totale Unterwerfung – unabhängig davon, dass das eigentliche Android Open Source ist. Das dient nur als Deckmantel, um Google den Anschein eines ‚good guy‘ zu verpassen, und viele haben das geglaubt.

      Google ist aber nicht ‚gut‘, Google ist gefährlich. Und um ihre Macht zu festigen, machen sie eben vieles, was sie nicht dürfen. Die letzten beiden Milliarden Dollar Strafen waren vielleicht nur der Anfang. Datenschutzrechtlich liegt noch sehr viel mehr im Argen.

      Entsprechend wurde übrigens erst vor einigen Monaten in den internen Google Richtlinien gestrichen, dass man ja nicht evil sein wolle. Man wusste wohl, warum. ;-)

      Letzter Punkt: Es ist nun einmal so, dass jemand, der eine marktbeherrschende Position innehat, anderen Regeln unterworfen ist. Strengeren Regeln.

      Schon diese Anti Fork Regelung allein hätte wohl zur Verurteilung genügt.

      Und gegen die hat Google laut EU Entscheid verstoßen.

      (Bevor das kommt: Apple lizenziert sein iOS nicht, kann daher auch niemanden wegen irgendwelcher Lizenzrechtlichen Dige benachteiligen.

      Manchmal ist es besser, wenn man keine marktbeherrschende Position innehat.)

      • Am 20. Juli 2018 um 13:46 von smartdata

        @Anti-Googler
        Sorry aber ich sehe nicht ein valides Argument, welches hier zur Anwendung kommen könnte. Google bietet Dienste an, die die User ganz offensichtlich nutzen wollen. Das Bessere ist der Feind des Guten, aber es gibt wohl nichts besseres, sonst würde der User es ja nutzen. Es ist doch völlig egal ob User faul, dämlich oder nur Gewohnheitstiere sind, JEDER hat die Möglichkeit ein Ökosystem auf die Beine zu stellen. Es kommt aber nix außer eben iOS und das ist sklavisch an Apple Hardware gebunden. Auch hier ist es eine Kundenentscheidung, will ich das oder nicht… viele wollen – aber eben nichts anderes in relevanter Größe.
        Nochmal, wo hat ein OEM nicht die Chance SEIN Ökosystem zu bauen, wo wird er VON GOOGLE unterdrückt? DER KUNDE gibt den anderen keine Chance und Google nutzt seine Beliebtheit, genauso wie Apple oder Microsoft.
        Was die OEMs, und so Heinis wie Leandri, wollen ist vom Erfolg Googles profitieren, sonst nix. Die bekommen einfach nur ne Krawatte, weil Apple das ganz große Geld verdient und Google die Marktanteile hat. An beidem können sie nicht kratzen, also schreien sie nach Regulierung. Wir haben einen freien Weltmarkt, mach was gutes und die Leute kaufen es, oder mach gute Werbung oder sonst was um zu verkaufen. Fakt ist doch, dass sie es nicht schaffen. Bis Apple auftauchte, glaubte Niemand dass man Nokia und Motorola gefährden könnte.. Pustekuchen. Wer glaubt, es besseres als die Google Suche aufbauen zu können, bitte – es hindert sie Niemand daran.
        Vielleicht mal was zur Geschichte: Der Schutz vor Monopolen und der Gedanke dahinter basiert auf einer Zeit und Dingen die Lebensnotwendig für die Menschen waren. Anbieter von Strom, Nahrungsmitteln und Dergleichen. Die Erfolgreichsten Marktteilnehmer in einer globalisierten Welt, waren damit nicht gemeint. Jeder ist seines Glückes Schmied, auch die User von Software. WIR haben das so entschieden wie es ist, denn WIR kaufen oder eben nicht.

        Sorry, aber für wen ist Google gefährlich? Für die, die dem nichts entgegenzusetzen haben? Gut so, bewegt die faulen Hirnzellen wenn ihr die User abholen wollt. Es steht jedem Frei. Marktbeherrschung ist das Ziel jedes Unternehmens, wer es schafft soll nun bestraft werden? Das ist sozialistisches Bla bla, man muss Google nicht mögen, man muss Apple nicht mögen (was ich ganz und gar nicht tue) aber nach Regulierung und Strafen schreien ist lächerlich. Wenn die EU jemanden ins Gebet nehmen will, dann sollen sie die Kunden mit Informationen versorgen die die auch verstehen und wenn die Kunden dann immer noch Google Services nutzen WOLLEN, dann ist es eben so. Dumm gelaufen für die Leandris dieser Welt.

  • Am 20. Juli 2018 um 9:57 von Antiappler

    „Dazu gehört wohl auch Eric Leandri, Präsident und Mitbegründer der europäischen Suchmaschine Qwant: „Wir sind sehr zufrieden, dass die Europäische Kommission verstanden hat, wie Google die beherrschende Stellung des Betriebssystems Android nutzt, um den Wettbewerb auf dem Markt der allgemeinen Online-Suche zubehindern. Wir erwarten nun, dass Google die Entscheidung der Kommission vollständig erfüllt, sodass die Nutzer die Suchmaschine und den Browser, frei wählen können, wenn sie ein Mobiltelefon kaufen.““

    Ich weiß gar nicht was der Qwant hat? Man kann sich Qwant doch ganz. einfach aus dem Play Store laden. Und was ist z.B. mit den anderen Suchmaschinen und Browsern? Die wollen doch bestimmt jetzt auch alle vorinstalliert sein? Wer und wie entscheidet das? Etwa auch die EU-Kommission? Wenigstens deinstallierbar oder nur deaktivierbar?

    Werden meine Geräte dann noch mehr vollgemüllt, wo ich, wenn ich Glück habe, den ganzen unerwünschten Krempel deinstallieren muss und nicht nur deaktivieren?

    Warum übernimmt man nicht einfach die Geschichte aus Südkorea, man hat schließlich über 4 Jahre Zeit gehabt, sich damit zu befassen. Dann käme auch von mir Beifall. Was jetzt passiert sieht mir eher nach einer Attacke gegen Trump aus.

    https://goo.gl/MjqGck

    Und übrigens, wenn Firma A mit Google Geld verdienen will, aber die Bedingungen von Google nichts passen, kann Firma A auf diese Geschäftsbeziehung verzichten. So viel Freiheit gibt es.

    Aber da nimmt man lieber erstmal das Geld mit und meckert, und hofft dass sich die Obrigkeit darum kümmert, in diesem Fall die EU-Kommission.

    • Am 20. Juli 2018 um 10:19 von Yo, das ist gut so

      Wenn es doch ganz einfach ist, kann doch Google die Google Apps einfach weglassen – und die Kunden können sich selber „ganz einfach“ diese herunterladen – wenn sie denn möchten?

      Aber die Realität sieht anders aus: es ist sehr schwer die Google Apps zu entfernen, es geht zumeist nur deaktivieren, und dann müsste eben jeder explizit Alternativen suchen.

      Und es gibt kaum halbwegs sichere App Stores für Android. Google nutzt das aus, knebelt die Kundenm und deswegen die Verurteilung.

      Sie könnten einfach die GApps optional machen, und komplett löschbar. Und schon wäre das Problem gelöst. Aber sie wissen genau, warum sie das nie tun werden. Weil sie sonst weniger Nutzerdaten erschnüffeln könnten.

      Daher: die Strafe ist noch zu gering.

      • Am 20. Juli 2018 um 13:59 von smartdata

        @Yo..
        das ist doch Humbug, warum sollte der Anbieter von Services auf seiner eigenen Basis auf die Installation verzichten? Damit so drittklassige Nulpen „eine Chance“ haben auf dem Rücken von dem Entwickler, Kohle zu verdienen? Was für ein Quatsch. Was für ein bescheuerter Anspruch soll das sein? Soll VW sein Interieur weglassen, damit die Tuner bessere Chancen haben ihre Sitze und Autoradios zu verkaufen? (Ja Autobeispiele sind immer blöd)

        Und du sagst es doch, es gibt keinen alternativen Appstore der was taugt, ist das die Schuld von Google? Aber bestimmt nicht. Jeder will an den Riesen verdienen, aber nicht sehen wollen dass das ja nicht über Nacht passiert ist, wie lange hat Google kein Geld verdient? Die Investoren sahen aber die Möglichkeiten die Google bot… Wenn Qwant so toll wäre, warum interessiert sich niemand dafür?
        Welchen Unterschied macht es ob du die Google Service deinstallieren kannst? Wenn sie dir nicht gefallen, nutzt du sie eben nicht. Du willst aber nur die Rosinen, stimmt’s? Nix für ein System bezahlen aber alle Vorteile nutzen wollen…. tja ja…

      • Am 20. Juli 2018 um 14:09 von smartdata

        „Knebelt den Kunden“
        steht im Shop einer von den militanten Googlemitarbeitern legt dir Fesseln an und droht dir?
        Es ist doch ganz einfach… wenn dir das Googlemodell nicht gefällt, zeig deinen Unmut und kauf nix mit Google. Ganz ganz einfach.
        Der Kunde entscheidet. Oder bist du tatsächlich das unmündige Idiotchen um das sich die ach so uneigennützige Kommission kümmern muss, damit dir ja nix böses passiert? Es reicht gedanklich, zu erkennen, dass du Google so nicht willst, kaufst es aber trotzdem? Wem willst du denn da nun was vorwerfen? Kauf dir ein Apple Device, oder irgendwas mit Ubuntu Sailfish oder wie das alles heißt…, Wenn ein OEM nix mehr verkauft mit Google Services, weil die Kunden es nicht wollen, dann wirds was Anderes geben… is aber nicht so.

        • Am 21. Juli 2018 um 0:02 von Nix da

          Glaube, er meinte, die Android Geräte Hersteller werden geknebelt. Aber Deine Empörug ist nett. ;)

          • Am 21. Juli 2018 um 13:25 von smartdata

            @Nix da
            Hmm, „Kunde“ ist aber nicht der OEM. Und selbst wenn er das so meint, ändert es nichts daran, dass wenn er (und das kann man auf alle Smartphonekäufer erweitern) erkennt, dass Google Services schlecht oder böse sind, dann soll er einfach nichts damit kaufen. Dann muss auch kein OEM sich knebeln lassen, denn der Kunde will es ja nicht. Aber dann müsste man ja selbst ein Ökosystem erschaffen… und außer Apple hat nun mal Keiner ein akzeptables Ökosystem.

            Es ist doch krank, den anzumeckern, der es überhaupt erst möglich macht, dass xy überhaupt ein Stück Hardware verkauft bekommt oder z einen Marktplatz hat, über den er seine Software in gesicherter Umgebung mit enormer Reichweite verbreiten kann.

            Und das gescheiterte Softwareheinis diese Kommission bilden ist eh schon der Witz schlechthin.

          • Am 23. Juli 2018 um 2:15 von No, no, no

            Krank ist es, Monopolisten zu verteidigen, denn die schädigen die Gemeinschaft, und auch denjenigen, der sie verteidigt, selbst wenn er das nicht merkt.

  • Am 20. Juli 2018 um 10:04 von ckOne

    @Anti-Googler

    „(Bevor das kommt: Apple lizenziert sein iOS nicht, kann daher auch niemanden wegen irgendwelcher Lizenzrechtlichen Dige benachteiligen.
    Manchmal ist es besser, wenn man keine marktbeherrschende Position innehat.)“

    ist natürlich nicht ganz richtig.

    Apple hat das Monopol auf alle Apps die auf IOS installiert werden können, außer man verlässt mit einem Jailbreak die Apple-Heile-Welt.

    Und da macht Apple ganz gezielte Vorgaben, zum beispiel was die Notch angeht, alle Apps müssen das unterstützen, sonst keine Zulassung für den Appstore.

    Apple verhindert das Löschen ganz vieler Anwendungen die natürlich die eigenen Dienste bedienen (Apple-Musik, Apple-Home (hier muss jeder Hersteller Lizenzgebühren an Apple zahlen) unter anderen).

    also immer schön bei der Wahrheit bleiben und nicht die kleinen Verfehlungen, des immerhin „beim Gewinn-abschöpfen“ nach wie vor mit Abstand Größten Herstellers, vergessen oder unter den Tisch kehren. Das soll jetzt auch keine Verteidigung von Google sein, sondern lediglich eine Ergänzung, das auch andere ganz böse sind.

    • Am 20. Juli 2018 um 10:32 von Kein Monopol

      Ja, aber das ist nicht das, was ein Monopol ausmacht. Sonst hätte Volkswagen ein Monopol auf den VW Golf Autos, Coca Cola eines auf Coca Cola Limonade, und Milka auf Milka Schokolade.

      Tatsächlich gibt es eben viele Autos, viele Limonaden, und viele Anbieter von Schokolade.

      Die produzieren ebenfalls ihre Produkte so, wie sie möchten, und Nikon beispielsweise können Sie auch nicht vorschreiben, dass sie die Nutzung von Olympus Objektiven ermöglichen müssen. Nikon andererseits lizenziert andere Hersteller, dass sie kompatible Objektive bauen dürfen. Damit sich Nikon besser gegen Canon, Olympus etc. durchsetzen kann.

      Apple tut das nicht. Sie lizenzieren kein iOS Betriebssystem, und da sie auch keinen 85% Marktanteil, und auch keine marktbeherrschende Position haben, müssen sie das auch nicht tun.

      Es ist eben ein Unterschied, ob ich 15% Marktanteil habe, oder 85%. Letzteres ist durch Anti-Monopolregeln kontrolliert. Damit so etwas, wie von Google verursacht, nicht passiert.

      Das ist ja erst die Google zweite Verurteilung, nach 2,4 Mrd Euro nun 4,3 Mrd Euro, und es läuft noch ein drittes Verfahren. Das dürfte erneut Milliarden kosten.

      Wie ich meine, viel zu wenig, weil Google in 2017 über 100 Milliarden umgesetzt hat. Insbesondere mit der Ausnutzung seiner marktbeherrschenden Position bei Android und in Verbindung mit der Suchmaschine.

      Der Monopolbegriff ist nun mal anders definiert. Und deswegen ist der Googlesche Verweis auf Apple einfach falsch. Das hat auch die EU Kommission bereits begründet und explizit hervorgehoben.

      Und @Antiappler: nein, es wäre kein Argument, wenn jemand, der ein Monopol besitzt, einfach lapidar sagen würde ‚entwickelt doch ein Konkurrenzprodukt‘. Erst recht nicht, weil der Monopolist das ja mit aller Macht verhindern kann. Und Google hat das laut EU auch getan.

      • Am 21. Juli 2018 um 9:36 von Antiappler

        Wenn sich Hersteller und Mobilfunkanbieter geknebelt fühlen, dann steht ihnen frei selbst etwas auf die Beine zu stellen. Werden sich ganz bestimmt genug Firmen finden, die auch genügend Geld mitbringen, um gute Entwickler und gute Werbung bezahlen zu können. Und Google würde das ganz sicher nicht mit aller Macht verhindern können. Am Ende entscheidet der Kunde und vielleicht noch eine gute und ausreichende Werbung. Google hin und EU-Kommission her.

        Ich warte jedenfalls jetzt schon drauf, dass sich noch ganz viele Leute melden und ihr Zeug auch auf den Geräten vorinstalliert haben will. Die EU-Kommission wird doch ganz bestimmt schon eine Reihenfolge dafür festgelegt haben?

        Stand im ZDF-Video-Text:““Mozilla, Entwickler des Browsers Firefox, hofft nun, auf Smartphones vorinstalliert zu werden.“

        Und wenn der das will, und sich auf die EU-Kommission beruft, dann wollen und machen das doch bestimmt noch ganz viele andere Firmen. Bei Browser 40 habe ich im Play Store aufgehört zu zählen.

        Ich hab den Firefox schon ewig lange auf meinen Geräten gehabt und benutze seit längerer Zeit den Firefox Klar. Ohne dass diese auf meinen Geräten vorinstalliert waren/sind. Die hab ich mir selbst besorgt.

        Eben weil ich mich nicht gängeln lassen will bin ich bei Android, weil da kann ich mir frei die Dinge draufpacken, die ich möchte. Und dazu brauche ICH keine EU-Kommission.

    • Am 20. Juli 2018 um 10:37 von Noch was

      Ach ja: Die Monopolregeln sagen nichts über Gewinne, das ist nicht Gegenstand dieser Regelungen.

      Dass Apple aber über 90% der Gewinne im gesamten Smartphone Segment generiert, ist zwar richtig, aber Apple verkauft ja auch Hardware, und das Betriebssystem kostet ja nichts extra. Das ist quasi Bestandteil seines Produktes namens Applr iPhone.

      So, wie das Betriebssystem/die Firmware eines Volkswagen Autos einfa dazugehört. Und Sie möchten doch nicht Volkswagen vorschreiben, dass sie auf ihren Autos Software eines Drittherstellers ermöglichen sollen?

      Wenn VW hingegen mal eine marktbeherrschende Position hätte, könnte das durchaus ein Thema werden, wie auch bei Apple. Aber im Moment sieht das nicht danach aus.

      An Apples Stelle wüede ich mich auch mit 20% Marktanteil und 90% der Gewinne begnügen. :)

  • Am 20. Juli 2018 um 13:18 von ckOne

    Hier kann man weder von Monopol noch von Quasi-Monopol reden, immerhin hält Apple 20% also ein fünftel der Marktanteile. Marktbeherrschend trifft dann ja auch auf Apple zu, durch die Gewinne.

    • Am 20. Juli 2018 um 16:29 von Monopoly II

      Für eine marktbeherrschende Position können schon 60% Marktanteil ausreichen, und der Monopolbegriff nennt das Quasi-Monopol. Steht auch im Wikipedia Artikel zum Monopol.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *