Motorola lehnt monatliche Sicherheitspatches für Android ab

Es verspricht zumindest für Moto Z und Moto Z Force regelmäßige Updates. Die für die Freigabe von Patches benötigten Tests sind jedoch zu aufwendig, um sie monatlich bereitzustellen. Generell kombiniert Motorola die Fixes lieber mit Wartungsupdates oder OS-Upgrades.

Die Lenovo-Tochter Motorola wird nicht dem Beispiel von Google, Samsung, LG und Blackberry folgen und seine Android-Smartphones regelmäßig mit Sicherheitsupdates versorgen. Das hat ein Sprecher des Unternehmens gegenüber Ars Technica bestätigt. Aufgrund der notwendigen Tests und Genehmigungen sei eine monatliche Bereitstellung von Patches nicht möglich.

Motorola Logo (Bild: Motorola/Lenovo)Zuvor hatte Motorola einen Testbericht von Ars Technica zu den Smartphones Moto Z und Moto Z Force, in dem die fehlenden Sicherheitsupdates kritisiert wurden, mit der Ankündigung kommentiert, Motorola unterstütze beide Geräte mit Patches aus den Android Security Bulletins. „Sie werden kurz nach der Veröffentlichung ein Update mit weiteren Patches erhalten“, ergänzte Motorola, ohne jedoch auf einen genauen Zeitplan einzugehen.

Angesprochen auf die monatlichen Patches anderer Hersteller erklärte ein Sprecher schließlich: „Motorola weiß, dass es unseren Kunden wichtig ist, ihre Telefone mit Android-Sicherheitspatches aktuell zu halten. Wir bemühen uns, Patches so schnell wie möglich auszuliefern. Aufgrund der vielen Tests und Genehmigungen, die vor einer Verteilung notwendig sind, ist es schwierig, das für alle Geräte monatlich zu machen. Für uns ist es oft effizienter, Sicherheitsupdates mit geplanten Wartungsupdates oder OS-Upgrades zu kombinieren.“

Motorola ist eigentlich dafür bekannt, auch ältere Geräte mit aktuellen OS-Versionen zu versorgen – selbst für das im unteren Preissegment angesiedelte Moto G 4G der zweiten Generation ist ein Update auf Android 6 Marshmallow erhältlich. Es hat allerdings die Patchebene Januar 2016. Seitdem wurden von Google dutzende kritische Schwachstellen in Android beseitigt.

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Allerdings gibt es bisher außer Google nur einen Smartphoneanbieter, der zumindest alle aktuellen Smartphones jeden Monat mit Sicherheitsupdates versorgt: Blackberry. Das kanadische Unternehmen hat allerdings auch nur zwei Android-Smartphones im Programm, wobei des DTEK50 gerade erst vorgestellt wurde.

Samsung und LG beschränken sicherheitsrelevante Aktualisierungen auf wenige hochpreisige Geräte mit Android 6.0 Marshmallow. Andere Hersteller wiederum schließen Sicherheitslücken ähnlich wie Motorola nur zusammen mit von Google freigegebenen allgemeinen Android-Updates, die dann oft nur mit mehrmonatigen Verzögerung und nur an wenige Geräte verteilt werden – was sich auch in der nach wie vor hohen Android-Fragmentierung wiederspiegelt.

[mit Material von Matthew Miller, ZDNet.com]

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Themenseiten: Android, Motorola, Security, Sicherheit, Smartphone

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4 Kommentare zu Motorola lehnt monatliche Sicherheitspatches für Android ab

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  • Am 28. Juli 2016 um 16:09 von Christian

    Mein Moto G 3 ist mein erstes Motorola-Telefon. Ich bin damit unzufrieden, es stürzt ständig ab, und Sicherheitsupdates auch Januar 2016. Nach dieser Aussage hier ist für mich klar, daß dies auch das letzte (in mehrfacher Bedeutung) Moto für mich war.

    Motorola, nie wieder, nie mehr !

    Well done, Lenovo.

  • Am 28. Juli 2016 um 9:41 von ckOne

    @Ferdinand
    Du hast völlig recht, wer nach so einer Aussage weniger verkauft ist selber schuld. Und jede Firma wird leider nur soviel Qualität liefern wie nötig um in ihrem Segment Erfolg zu haben.
    Und Service kostet Geld, also in keiner Firma ein gern gesehener Gast.

  • Am 28. Juli 2016 um 2:58 von Ferdinand

    Hier ist die Konsequenz der Verbraucher gefragt, dies entsprechend bei Neuanschaffungen zu berücksichtigen – abzustrafen.

    Service und Qualität lassen eh mehr und mehr zu wünschen übrig.
    Für uns klar, was folgen wird.

    Es muss auch jeder sein eigenes Süppchen kochen; eine generelle Patch-Möglichkeit wird so geschickt verbaut.

  • Am 27. Juli 2016 um 15:18 von PeerH

    Ich übersetze das mal für die Motorola Anwender: uns ist es egal, wie sicher eure Geräte sind, uns ist der Umsatz wichtig, und niedrigere Kosten. Euer Peoblem.
    Wenn es denn ’nicht möglich‘ sein soll: wie macht das Google, Samsung, LG?
    Eben. Möglich wäre es, aber Motorola/Lenovo will nicht, weil es sie Geld kosten würde.
    Und dabei wäre ich sicher, dass sogar viele Android Nutzer für diesen ‚Service‘ zu zahlen bereit wären, oder auch ein paar Euro mehr zahlen würden – und der Rest hätte selber Pech.
    Aber sie versuchen nicht mal eine Lösung, sie ducken sich weg.

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