Angebliches Geheimprojekt Google Here vor Launch eingestellt

Es sollte ortsbasierte Informationen liefern - und zwar Hilfsdienste wie Fahrplan- und Ticketanzeige am Bahnhof, aber auch ortsabhängige Werbung. Zusätzlich zu GPS wollte Google Beacons nutzen. Es fürchtete aber, der Google Maps ergänzende Dienst mit eigener App könne zu aufdringlich wirken.

Google hat einem Bericht von Fortune zufolge ein geheimes Projekt namens Google Here eingestellt. Das Wirtschaftsmagazin bezieht sich auf ein ihm zugespieltes Dokument, laut dem Google Here mehrere Abteilungen überspannte und von Dan Cath geleitet wurde. Der Schwerpunkt lag beim Maps-Team.

Es handelte sich um eine Art ortsbezogenen Shopping-Dienst. Anwender sollten per Benachrichtigung in der zugehörigen Android-App ihre Kundenkarte, Sonderangebote oder Gutscheine angezeigt bekommen, sobald sie einen Partnershop beträten. Am Bahnhof würden automatisch Zugtickets und Fahrpläne angezeigt, auf einem Parkplatz an eine Parkuhren-Bezahlmöglichkeit verwiesen.

Google Maps (Bild: Google)Ergänzend zu GPS sollten Beacons zum Einsatz kommen – Bluetooth-Sender für die Lokalisierung in Innenräumen. Google wollte Here ursprünglich Anfang 2015 für 350 Millionen Android-Nutzer verfügbar machen. Eine iOS-App war zusätzlich in Planung – bis CEO Larry Page das Projekt zu einem nicht genau bekannten Zeitpunkt angeblich stoppte.

Zwei Gründe scheint es dafür gegeben zu haben: Erstens fürchtete Google, vom Nutzer als zu aufdringlich gesehen zu werden. Zweitens war es sich nicht sicher, ob der Handel es positiv genug aufnehmen würde. Die Namenskollision mit Nokias Kartendienst Here wäre sicherlich auch von Nachteil gewesen.

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Die Benachrichtigungen hätte Android fünf Sekunden lang auf dem Sperrbildschirm gezeigt. Weitere Informationen sollten User nur erhalten, wenn sie darauf tippen. Es wäre allerdings nicht nötig gewesen, die spezifische App eines Ladengeschäfts zu installieren, um dessen Informationen zu beziehen. Google nannte das „app-less distribution“, also „App-lose Verteilung“. Shops und zugehörige Informationen wie Sonderangebote sollten zudem auch in Google Maps zu finden sein.

Eine solche App-lose Verteilung würde für Shops das Problem lösen, dass es immer schwieriger wird, mit Mobilnutzern neu in Kontakt zu kommen. Anwender verbringen zwar 90 Prozent der Zeit am Smartphone mit Apps, laden aber laut Fortune in einem typischen Monat keine einzige neue App herunter. Nur die größten Handelsketten verfügen über die Marketing-Hebel, um die User zum Download ihrer App zu bringen und somit ein Beacons-System nutzbringend einzusetzen.

Es ist natürlich nicht ausgeschlossen, dass Google Elemente von Here eines Tages wieder aufnimmt oder in einem anderen Produkt – etwa Google Now – verwendet. Mit dem Mitte Juli gestarteten Eddystone hat es ohnehin ein System für ortsabhängige Werbung im Einsatz, das auf Beacons basiert und mit Apples iBeacon konkurriert.

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