Nach Sony-Hack: FBI warnt vor Cyberangriffen auf Firmen

Dabei kommt offenbar eine "sehr aggressive" Malware zum Einsatz. Sie kann Festplatten vollständig überschreiben und ganze Netzwerke abschalten. Die Warnung enthält allerdings keinen Hinweis auf die bisher betroffenen Firmen.

Die US-Bundespolizei Federal Bureau of Investigation (FBI) hat davor gewarnt, dass Hacker Malware nutzen, um US-Firmen anzugreifen. Auslöser ist offenbar der Einbruch in Server von Sony Pictures Entertainment, bei dem Unbekannte unter anderem mehrere unveröffentlichte Spielfilme erbeuteten.

FBI Logo (Bild: FBI)

Die fünfseitige, als vertraulich eingestufte Warnmeldung des FBI, die der Agentur Reuters vorliegt, enthält auch Details zu der verwendeten Schadsoftware. Welche Firmen bisher betroffen sind, geht allerdings nicht daraus hervor. Die Malware beschreibt das FBI als „sehr aggressiv“. Sie sei in der Lage, Festplatten fast vollständig zu überschreiben und ganze Netzwerke abzuschalten.

Die Warnung enthält auch keinen konkreten Bezug zu Sony. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung legt jedoch die Vermutung nahe, dass das Filmstudio des japanischen Konzerns zu den Opfern zählt. Ein FBI-Sprecher wollte das Advisory nicht kommentieren.

In der vergangenen Woche hatten mehrere Medien übereinstimmend von einem erfolgreichen Hackerangriff auf Sony Pictures berichtet. Eine Gruppe, die sich selbst „#GOP“; nennt, behauptete, sie habe interne Daten und „Geschäftsgeheimnisse“ erbeutet. Sie drohte mit der Veröffentlichung der gestohlenen Daten, falls Sony Pictures die nicht näher genannten Forderungen der Hacker erfülle.

Kurz darauf tauchten die ersten Daten im Internet auf. Darunter waren Outlook-Postfächer, persönliche Informationen von Mitarbeitern und Kopien von Ausweisen von Schauspielern und Crew-Mitgliedern, die an Filmprojekten von Sony Pictures gearbeitet haben. Wenige Tage später erschienen zudem mehrere unveröffentlichte Filme auf Filesharing-Sites.

Eine Sprecherin des Unternehmens hatte den „Diebstahl von Inhalten von Sony Pictures Entertainment“ als Straftat bezeichnet. Berichten zufolge arbeitet Sony inzwischen mit der FireEye-Tochter Mandiant zusammen, um die Einbruch zu untersuchen und die von den Hackern verursachten Schäden zu beseitigen. Auch das FBI ermittelt.

Die Hintermänner des Angriffs wurden bisher nicht ermittelt. Laut Recode prüft Sony unter anderem die Möglichkeit, ob die Hacker im Auftrag der nordkoreanischen Regierung handelten. Hintergrund sei womöglich die Komödie „The Interview“, in der zwei Fernsehjournalisten in einen Anschlagsversuch auf den nordkoreanischen Staatschef Kim Jong-Un verwickelt werden.

[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]

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Themenseiten: Federal Bureau of Investigation, Hacker, Malware, Secure-IT

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