Code von Android 4.4.1 deutet auf Screen-Mirroring via Chromecast hin

Mithilfe des HDMI-Streaming-Sticks könnten Android-Geräte jegliche Bildschirminhalte auf einen Fernseher übertragen. Bisher ist dies nur über bestimmte Apps möglich. Drittentwicklern wird die neue Funktion aber offenbar nicht zur Verfügung stehen.

Google plant offenbar eine Screen-Mirroring-Funktion für seine Android-Geräte, sodass sie den aktuellen Bildschirminhalt mithilfe des HDMI-Streaming-Sticks Chromecast an einen Fernseher übertragen können. Darauf deuten Codefragmente des kürzlich erschienenen Android-Updates 4.4.1 hin.

Android 4.4.1 hatte Google Ende vergangener Woche veröffentlicht. Es bringt in erster Linie Verbesserungen für die Kamera-App des Smartphones Nexus 5. Wie üblich finden sich in dem von Google an das Android Open Source Project übermittelten Quellcode aber auch Hinweise darauf, was der Internetkonzern sonst noch für sein Mobilbetriebssystem plant.

Google Chromecast

Entwickler von Funky Android veröffentlichten zum Wochenende eine Liste von Änderungen, die mit dem Update eingeführt wurden. Darauf findet sich auch das Screen-Mirroring-Feature via Google Chromecast.

Der 35 Dollar teure Streaming-Stick ist Googles Antwort auf Apples Settop-Box Apple TV. Er lässt sich an den HDMI-Eingang eines Fernsehers anschließen, sodass Android-Geräte ihren Bildschirminhalt theoretisch auf dem größeren Display wiedergeben können. Aktuell erlaubt Chromecast allerdings nur eine Bildübertragung mittels unterstützter Apps, darunter Googles Browser Chrome sowie Clients der US-Videoportale Netflix und Hulu.

Koushik Dutta, Mitgründer von Cyanogen Inc, das mit CyanogenMod die derzeit erfolgreichste Custom Rom für Android-Geräte anbietet, entdeckte den Hinweis auf das Feature in dem von Funky Android veröffentlichten Changelog für das jüngste Android-Release und merkte dazu an: „Ausgehend von den in 4.4.1 zu findenden Patches lässt sich darauf schließen, dass sie Android-Mirroring sehr bald zu Chromecast hinzufügen werden.“ Zugleich wies Dutta darauf hin, dass die Funktion Drittentwicklern (außer OEMs) nicht zur Verfügung stehe. Das bedeutet, dass es keinen Support für Projekte geben wird, die dieselbe Android-Screencasting-Funktionalität ohne Chromecast-Hardware nutzbar machen wollen. Dafür können Android-Nutzer auf andere Optionen zurückgreifen, etwa eine Reihe von Dongles mit Miracast-Unterstützung.

Zwar bietet Google Chromecast inzwischen auch außerhalb der USA an, allerdings kostet der Streaming-Stick hierzulande deutlich mehr. Bei Amazon Marketplace wird er beispielsweise für rund 50 Euro gelistet. Außerdem konzentriert sich Google nach wie vor darauf, Content-Deals mit US-Inhalteanbietern wie dem Kabel-TV-Unternehmen HBO abzuschließen.

Eine Gruppe dänischer Entwickler arbeitet seit Kurzem an einer schwarmfinanzierten Alternative zu Chromecast. Ihre Bemühungen, Support für Screencasting von Android-Geräten einzubauen, scheiterten bislang aber daran, dass Google Drittanbietern den Zugriff auf die benötigten Android-APIs untersagt.

[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]

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