Gartner: Deutscher PC-Markt schrumpft um 14,4 Prozent im dritten Quartal

Die Branche lieferte hierzulande insgesamt 2,3 Millionen Computer aus. Lenovo verteidigte mit einem Marktanteil von 17,3 Prozent trotz sinkender Absatzzahlen seine Spitzenposition. Fujitsu schaffte es erstmals unter die Top-5-Anbieter in Deutschland.

Die PC-Verkäufe in Deutschland sind Gartner zufolge im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 14,4 Prozent zurückgegangen. Insgesamt setzten Hersteller 2,3 Millionen Desktop-Computer und Notebooks ab. Damit schrumpfte der PC-Markt zwischen Juli und September langsamer als im zweiten Vierteljahr, in dem das Minus 18,7 Prozent betrug.

„Obwohl die Anbieter bei der Verwaltung ihrer Bestände achtgegeben und sich auf den Abbau von Lagermengen in den Vertriebskanälen konzentriert haben, haben viele in der zweiten Quartalshälfte bessere Verkäufe gemeldet“, wird Meike Escherich, Principal Research Analyst bei Gartner, in einer Pressemeldung zitiert.

Die Absatzzahlen für mobile PCs gingen den Berechnungen der Marktforscher zufolge um 18 Prozent zurück, während Desktop-PCs lediglich 10 Prozent einbüßten. Die Nachfrage nach Consumer- und Enterprise-PCs reduzierte sich um 21 beziehungsweise 8 Prozent.

Lenovo behauptete mit 396.000 ausgelieferten Einheiten (minus 6,1 Prozent) und einem Anteil von 17,3 Prozent (plus 1,5 Punkte) seine Spitzenposition im deutschen PC-Markt vor Hewlett-Packard. Der US-Anbieter setzte im dritten Quartal 304.000 PCs ab (minus 9,6 Prozent), was einem Marktanteil von 13,3 Prozent entspricht (plus 0,7 Punkte).

Das mit Abstand größte Minus unter den Top-5-Anbietern in Deutschland ermittelte Gartner für Acer. Der taiwanische Computerhersteller, der Anfang der Woche den Rücktritt seines CEO J.T. Wang gemeldet hatte, verkaufte 30,1 Prozent weniger PCs als vor einem Jahr. Fujitsu hingegen schaffte es mit einem Plus von 9,7 Prozent und 214.000 ausgelieferten Einheiten erstmals in die Top 5. Dafür verdrängte es Dell vom vierten auf den fünften Platz.

In Westeuropa lieferten PC-Hersteller im dritten Quartal insgesamt 11,9 Millionen Geräte aus, 12,8 Prozent weniger als vor einem Jahr. Der Rückgang sei stärker ausgefallen als erwartet, ergänzte Escherich. Grund dafür sei erneut der Umstieg vieler Nutzer von PCs auf Tablets gewesen.

Im laufenden vierten Quartal sollen neue PC-Produkte mit dünneren Gehäusen, längeren Akkulaufzeiten, Intels Haswell-Prozessoren und Microsofts Windows 8.1 die Nachfrage beleben. „Diese PCs treten gegen High-End-Tablets an und werden durch eine neue Generation von Atom-basierten Geräten ergänzt, die mit Low-End-Tablets konkurrieren“, sagte Escherich. Auch wenn die neuen Produkte nicht in der Lage seien, den Rückgang des PC-Markts vollständig aufzuhalten, stellten sie doch eine Chance für Profite im mittleren und oberen Preissegment dar.

PC-Markt in Deutschland laut Gartner

Anbieter Verkäufe 3. Quartal 2012 Marktanteil 3. Quartal 2012 Verkäufe 3. Quartal 2013 Marktanteil 3. Quartal 2013 Veränderung zum Vorjahr
Lenovo 422.000 15,8 % 396.000 17,3 % -6,1 %
Hewlett-Packard 336.000 12,6 % 304.000 13,3 % -9,6 %
Acer 392.000 14,7 % 274.000 12,0 % -30,1 %
Fujitsu 195.000 7,3 % 214.000 9,4 % 9,7 %
Dell 207.000 7,7 % 205.000 8,9 % -1,0 %
Andere 1.123.000 41,9 % 896.000 39,1 % -20,2 %
Gesamt 2.675.000 100,0 % 2.289.000 100,0 % -14,4 %

Themenseiten: Acer, Dell, Desktop, Fujitsu, Gartner, Hewlett-Packard, Lenovo, Marktforschung, Notebook

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10 Kommentare zu Gartner: Deutscher PC-Markt schrumpft um 14,4 Prozent im dritten Quartal

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  • Am 8. November 2013 um 9:05 von Holm

    Lenovo ist bestimmt so gut weil es immer noch möglich ist neue ThinkPads mit Windows 7 zu kaufen. Auch das neue W540 kommt immer noch mit Windows 7 Option.

    • Am 8. November 2013 um 10:23 von punisher

      Das sich Menschen so manipulieren lassen….Win 8.1 ist einfach genial, man muss sich nur mal ein wenig damit auseinander setzen. Als Win7 raus kam, haben auch viele geweint und jetzt klappt es damit auch.

      • Am 8. November 2013 um 15:55 von Holm

        Aber mit Win 8 oder 8.1 will halt nicht jeder arbeiten.

  • Am 8. November 2013 um 10:33 von Mac-Harry.de

    Wieso schrumpft der PC-MArkt denn, wenn es so genial ist?
    Wieso erwirtschaftete Apple denn über 157 Mrd US$, während es Microsoft nur auf 77,8 Mrd. US$ bringt?
    Wieso kaufen immer weniger Menschen diese super geniale Microsoft-Lösung?

    Offenbar ist weder Win 8, noch Microsoft so genial, denn wenn sie es wären, würden sie auch geniale Umsätze und Gewinne abliefern. Die Zahlen liegen auf dem Tisch: Nicht genial!

    • Am 8. November 2013 um 10:45 von PeerH

      Wert Marke Apple: 102 Mrd USD, Wert Marke Microsoft: 54 Mrd USD. Das sagt doch alles. :-)

    • Am 8. November 2013 um 11:40 von Franky

      …weil du Umsätze miteinander vergleichst. Die sagen aber so gut wie nichts aus, zumal MS noch kein echter Hardware Anbieter ist. Das kommt erst noch…
      Schau auf die Gewinne. MS 5 Mrd. Doller Apple 7 Mrd. Doller im Quartal. Na und? Der ABstand ist nicht so groß. Das kann sich ziemlich schnell ändern… ;-)

      • Am 8. November 2013 um 18:55 von PeerH

        Nicht Umsätze, beides waren Angaben zum Wert des Unternehmens laut Forbes. Umsätze sind 156 Mrd Apple zu 78 Mrd Dollar Microsoft.

        Gewinn Apple 2013: ca 37 Mrd USD und Gewinn MS 2013: 22 Mrd USD. Das sind ja nur etwa 15 Mrd USD, bzw. ca. 70% mehr. Peanuts. ;-)

        • Am 11. November 2013 um 12:10 von Franky

          Ich hatte auf Harrys kommentar geantwortet. Er bezieht sich auf Umsätze… ;-)

          Die Gewinne die MS erzielt sind zwar derzeit etwas geringer als die, die Apple schafft, sie sind aber immernoch super hoch! Das ist Fakt. Wer etwas anderes schreibt, redet sich die Welt wie sie einem gerade passt.

          • Am 11. November 2013 um 13:07 von PeerH

            Na ja, wenn du 2,5 Mrd Dollar mehr Gewinn im Quartal, d.h. 50% mehr als Microsoft als ‚etwas‘ bezeichnest, dann ok. 90% der Unternehmen weltweit würden davon träumen 2,5 Mrd Dollar Umsatz zu generieren. ;-)
            Klar: der Umsatz sagt nichts über den wirklichen erfolg aus, da ist der Gewinn ein besserer Indikator. Aber auch die Marke zählt, und die Rücklagen, und die wirtschaftlichen Aussichten. Und da sieht Microsoft in allen Punkten klar schlechter aus: Marke 50% weniger Wert, Rücklagen deutlich niedriger, nur ca. 50% (wäre zu verifizieren), und dass Microsoft als Software unternehmen mit den zwei Standbeinen Windows und Office nicht mit steigenden Umsätzen rechnet, ist Microsoft klar, sonst würden sie nicht versuchen ins Hardware Geschäft zu drängen.
            Bisher nur mit mäßigem Erfolg, bestenfalls, siehe Surface (900 Mio USD Abschreibungen für Surface 1, bei 1 Mrd USD Werbekosten, und unter 1 Mrd USD Umsatz) und den Umsatz im letzten Quartal: unter einer Mio Surface verkauft, eher eine halbe Mio, da nur 400 Mio USD Umsatz damit generiert wurden.
            So etwas läuft unter: „Als Tiger gesprungen, als Bettvorleger gelandet“ ;-)
            Sicher, sie haben viel Geld, und können es weiter versuchen. Bisher hat MS aber noch immer gezeigt, dass sie hardware einfach nicht verstehen und können. Sogar mit der Xbox, ao war kürzlich zu lesen, verbrennen sie jährlich 2 MRD USD. Da müssen sehr viele Spiele verkauft werden, um den break-even zu erreichen.

            Der möglicherweise neue CEO tönt bereits, dass die Xbox verkauft werden könnte. Er weiß schon, warum. Er bringt zwar die Nokia Lumias zu MS mit (sofern der Deal tatsächlich von den Nokia Aktionären abgenickt wird), aber ich bin sehr zuversichtlich, dass er auch diese Hardware an die Wand fahren wird. Wir werden sehen … ;-)

  • Am 11. November 2013 um 17:12 von Franky

    Gerade bei wirtschaftlichen Aussichten (wichtigster Punkt) denke ich, das MS für die zukunft besser gewappnet ist. Apple hat hier seinen Zenit offenbar erreicht. Der Gewinn ist zum dritten mal in Folge geschmälert worden UND Apple ist extrem gezwungen sich ständig neu zu erfinden. MS kann dank der Geschäftskunden auf Geldquellen Windows und Office setzen. Daran wird sich auch in absehbarer Zeit nichts ändern. Das würde mich als Anleger langfristig gesehen viel mehr beruhigen. Wie schnell der mobile Markt sich noch Wandeln kann, hat Android bewiesen: Innerhalb von nur 2 Jahren haben sie ihn auf den Kopf gestellt… Daher sind die 2,5 Mrd. € Gewinnunterschied wirklich nicht die Welt. ;-)

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