Früherer Palm-CEO Jon Rubinstein verlässt Hewlett-Packard

Er scheidet mit sofortiger Wirkung aus. Zuletzt war Rubinstein als Senior Vice President für Produktinnovationen verantwortlich. HP zufolge hat er seine vertraglichen Verpflichtungen nach der Palm-Übernahme erfüllt.

Der frühere Palm-CEO Jon Rubinstein hat am Freitag mit sofortiger Wirkung seine Arbeit bei Hewlett-Packard aufgegeben. Wie All Things Digital berichtet, hat Rubinstein keine Pläne für seine nahe Zukunft. Bei HP war er zuletzt als Senior Vice President für Produktinnovationen zuständig.

Rubinstein war 2010 durch die Übernahme von Palm zu HP gekommen. Damals hatte er zugesagt, seinem neuen Arbeitgeber für mindestens 12 bis 24 Monate zur Verfügung zu stehen. „Jon hat seine Verpflichtung gegenüber HP erfüllt“, sagte ein Unternehmenssprecher. „Wir wünschen ihm alles Gute.“

Jon Rubinstein mit HPs WebOS-Tablet TouchPad (Bild: James Martin/CNET)
Jon Rubinstein mit HPs WebOS-Tablet TouchPad (Bild: James Martin/CNET)

2009 war Rubinstein auf Betreiben des Investors Roger McNamee und dessen Fonds Elevation Partners zum CEO von Palm ernannt worden, um das Geschäft des Handyherstellers wiederzubeleben. Damals nutzte das Unternehmen noch das alte Palm-Betriebssystem, das im Vergleich zu iOS und Blackberry nicht mehr konkurrenzfähig war. Rubinstein hatte zuvor bei Apple gearbeitet und war dort an der Entwicklung des iPod beteiligt.

Das erste WebOS-Smartphone – das Palm Pre – stellte Palm auf der CES im Januar 2010 vor. In den Handel kam das Gerät allerdings erst im Sommer, wodurch ein großer Teil des ursprünglichen Interesses an dem möglichen „iPhone-Killer“ wieder verflogen war. Zudem konnte der damalige exklusive Vertriebspartner Sprint Nextel das Gerät nicht wie erhofft am Markt positionieren, da es zu dem Zeitpunkt mit stark rückläufigen Kundenzahlen zu kämpfen hatte.

Durch die geringe Verbreitung von WebOS-Handys fanden sich nur wenige Entwickler für die neue Plattform, zumal sich mit Android eine attraktive Alternative anbot. Auch die Erweiterung der Modellpalette um das Pixi und zusätzliche Vertriebspartner wie Verizon Wireless und AT&T brachten keinen Erfolg.

HP wollte nach dem Kauf von Palm eigene Mobilgeräte anbieten. Die Leitung des Geschäftsbereichs wurde Rubinstein übertragen. Allerdings ergaben sich für ihn bei HP ähnliche Probleme wie bei Palm und HPs erste WebOS-Geräte – das Smartphone Pre 3 und das Tablet TouchPad – wurden unter dem damaligen HP-CEO Léo Apotheker nach kurzer Zeit wieder vom Markt genommen.

Die neue HP-Chefin Meg Whitman entschied schließlich, WebOS in ein Open-Source-Projekt umzuwandeln. Wie das Unternehmen in der vergangenen Woche mitteilte, soll der Quellcode bis September unter der Apache-Lizenz veröffentlicht werden. Ob es HP nun mit der Unterstützung der Open-Source-Community schafft, WebOS zum Erfolg zu führen und als Alternative zu iOS und Android zu etablieren, bleibt abzuwarten. Rubinstein ist mit diesem Vorhaben bei Palm und auch bei HP gescheitert.

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