ARM-CEO entkräftet Gerüchte um mögliche Apple-Übernahme

Warren East: "Man kann ARM-Technik nutzen, ohne gleich die ganze Firma zu kaufen." Analysten sehen ARMs Marktchancen durch eine Akquisition gefährdet. Ihrer Ansicht nach passt der Kauf eines großen Chip-Herstellers nicht zu Apple.

iPad-Prozessor A4 (Bild: Apple)
iPad-Prozessor A4 (Bild: Apple)

Einen Tag nach den Gerüchten um eine mögliche Übernahme des Chipherstellers ARM durch Apple rudern ARM-CEO Warren East und einige Analysten nun zurück: Eine Übernahme wäre nicht gut für ARMs Geschäft und ergebe für Apple wirtschaftlich keinen Sinn.

Warren East sagte der britischen Zeitung „Guardian“: „Es ist aufregend, wenn unser Aktienkurs durch solche Gerüchte nach oben schnellt. Trotzdem sagt uns der gesunde Menschenverstand, dass unser Standard-Geschäftsmodell anderen Technologieunternehmen bereits einen exzellenten Zugang zu unserer Technik bietet. Niemand muss uns kaufen.“

Insight-64-Analyst Nathan Brookwood vertritt dieselbe Meinung wie der ARM-Chef: „Wenn ARM zu Apple gehörte, könnte Apple viel zu großen Einfluss auf die zukünftige Ausrichtung von ARM nehmen. Ein Faktor, der Chip-Architekturen zu Standards macht, ist, dass alle Anbieter gleichermaßen darüber verfügen können.“

ARM lizenziert seine Technik praktisch an alle großen Chiphersteller, darunter Texas Instruments, Qualcomm, Samsung, Freescale, Marvell und Nvidia. Chips mit ARM-Technik stecken in fast allen Smartphones und werden neben Apples iPad voraussichtlich auch viele der kommenden Tablet-PCs antreiben.

Ashok Kumar von Rodman & Renshaw hält eine Übernahme von ARM durch Apple ebenfalls für unwahrscheinlich: „Sieht man sich die Firmengeschichte an, hat Apple immer nur kleine Zukäufe getätigt und die Neuerwerbungen an den eigenen Bedarf angepasst, um das Optimale herauszuholen. Warum sollten sie nicht bei dieser Kernkompetenz bleiben? Silizium liegt ihnen nicht in den Genen und ist heutzutage – nebenbei bemerkt – ein Verbrauchsgut.“

Fest steht aber, dass Apple sich eine Übernahme dieser Größenordnung ohne Weiteres leisten könnte. Schließlich hat das Unternehmen aus Cupertino im abgelaufenen zweiten Fiskalquartal bei einem Umsatz von 13,5 Milliarden Dollar einen Nettogewinn von 3,07 Milliarden Dollar oder 3,33 Dollar je Aktie eingefahren. Das Barvermögen liegt inzwischen bei über 41 Milliarden Dollar.

Apple hatte vor genau zwei Jahren bereits den Chiphersteller P.A. Semi gekauft und soll auch den texanischen Hersteller Intrinsity übernommen haben. Techniker beider Unternehmen arbeiteten am Design des A4 für das iPad mit, dem ersten Chip, den Apple unter eigenem Namen vermarktet.

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