CeBIT 2010: Schafft es Green-IT im dritten Anlauf?

Der Motor von Green-IT – IT- und Telekommunikationsanbieter sowie -anwender – stottert derzeit kräftig, auch wenn sich Bitkom, Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt bemühen, dass er nicht abgewürgt wird.

Dennoch: „Green-IT hat das Zeug zum Dauerbrenner“, ist sich Professor Tobias Kretschmer, Vorstand des Instituts für Kommunikationsökonomie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, sicher. „Jedoch nur, wenn darunter ein Konzept für die generelle Ressourceneinsparung durch IT-Nutzung verstanden wird. Ist es aber bloß die Verbreitung von ressourcenschonender Hardware, dann bin ich weniger optimistisch.“

Das aber ist ein zweischneidiges Schwert: So lange die Hersteller ihre Server als umweltfreundlcih bewerben können und darauf hoffen, dem Wettbewerb Marktanteile abzujagen, ist die Welt in Ordnung. Geht es aber darum, mit Green-IT weniger IT einzusetzen, schneiden sie sich ja ins eigene Fleisch. Dann ist die Bereitschaft darüber zu sprechen deutlich geringer.

Einen Ausweg bieten derzeit noch wenig verbreitete Themen wie Videokonferenzen oder Kollaborationslösungen, um CO2-Emission durch Reisen zu reduzieren. Damit wirbt derzeit vor allem Cisco, aber auch HP und IBM entdecken den Aspekt. Die Schwierigkeik dabei: Das Thema wird erst richtig an Fahrt gewinnen, wenn die CO2-Reduktion von außerhalb vorgeschrieben wird – so wie das demnächst in Großbritannien geschieht.

In einem Land, in dem gerade die Förderung für Solaranlagen gekürzt wurde, ist das aber in nächster Zeit nicht wahrscheinlich. Bis dahin bleibt Green-IT ein Thema für einige wenige, engagierte Firmen. Nutzen sie die angebotenen Förderprogramme geschickt – was bisher aber nur wenige tun -, können sie sie einsetzen, um in die Jahre gekommene Infrastrukturen mit vergleichsweise geringen eigenen Investitionen zu erneuern. Und das ist ja auch schon etwas.

IT2Green Logo (Bild: BMWi)

Ein Beispiel
für solche Fördermaßnahmen ist der noch bis 31. Mai 2010 laufende Technologiewettbewerb „Energieeffiziente Informations- und Kommunikationstechniken für Mittelstand, Verwaltung und Wohnen – IT2Green“ (PDF) des Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi). Der Wettbewerb zielt darauf ab, intelligente Lösungen für Informations- und Kommunikationstechnologien zu fördern, die weniger Energie verbrauchen

Das BMWi stellt für den Technologiewettbewerb bis zu 30 Millionen Euro bereit, mit denen mindestens die gleiche Summe an Eigenmitteln mobilisiert werden soll. Projektskizzen können ab sofort bis zum 31. Mai 2010 eingereicht werden. Der Wettbewerb ist auch Bestandteil des auf dem 3. Nationalen IT-Gipfel im November 2008 beschlossenen Aktionsplans „Green IT – Pionier Deutschland„.

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