„Die Originalhersteller lassen den Markt für Alternativtinten ausbluten“

Wie so viele Messen musste auch die Paperworld das Ausbleiben mancher Branchengröße verkraften. In Frankfurt wurden diesmal vor allem die Originalhersteller von Druckertinten vermisst, also Canon, Epson, HP und Lexmark. Dies könnte ein Zeichen ihrer Marktdominanz sein.

Mit der Pelikan-Gruppe fehlte aber auch der bekannteste Alternativanbieter. Sowohl Pelikan als auch dessen Konkurrenten 3T Supplies, Armor, Emstar, Jet Tec und KMP stehen langfristig scheinbar auf verlorenem Posten.

„Die Originalhersteller lassen den Markt für Alternativtinten ausbluten. Sein Umsatzanteil bei Inkjet-Tinten ist von 50 Prozent im Jahr 1990 auf derzeit fünf Prozent gefallen“, behauptet Alfred Wirch, Geschäftsführer der 3T Supplies AG, die mit den Marken AgfaPhoto und Peach am Markt agiert. Wirch kritisiert die immer kompliziertere Chiptechnologie der Originalhersteller und den Schutz für „triviale Gebrauchsmuster“ als „Missbrauch der Monopolstellung“.

Otto Normalverbraucher kann es nur Recht sein, wenn sich die Alternativanbieter wehren. Zwar argumentieren die Druckerhersteller mit hohem Aufwand und enormen Kosten ihrer angeblich immer besseren Entwicklungen. Der Verbraucher sollte aber schon aus Wettbewerbsgründen die Wahl haben.

Und Zweifel bleiben ohnehin: Da inzwischen eigentlich alle Hersteller – vor allem im Consumer-Segment – ihre spottbillig in den Markt gepressten Drucker mit teureren Supplies subventionieren, ist es für sie natürlich wichtig, dass diese auch gekauft werden. Sonst geht die Rechnung nicht auf. Dass der Trend von Tintenstrahldruckern längst auch auf Laserdrucker übergegriffen hat, macht die Situation weder für Originalhersteller noch für Alternativanbieter angenehmer.

Tatsache bleibt, dass es für die Alternativanbieter immer schwieriger und langwieriger wird, die ausgefeilte Technik der Originalhersteller zu überlisten. Zusätzlich schränken Gerichtsverfahren und Urteile ihren Handlungsspielraum immer weiter ein. Aber manchmal schaffen sie es doch. Beispielsweise bietet Peach seit kurzem zu den Canon-Serien PGI-520 und CLI-521 kompatible Inkjet-Patronen an, die in die Pixma-Modelle iP3600, iP4600, MP540, MP620, MP630 und MP980 passen.

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1 Kommentar zu „Die Originalhersteller lassen den Markt für Alternativtinten ausbluten“

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  • Am 20. Februar 2009 um 16:35 von amort

    "Die Originalhersteller lassen den Markt für Alternativtinten ausbluten"
    Hallo ZDNet.de,
    In Ihrem Artikel haben Sie folgendes vergessen:
    – der Kaufkraft heute ist ganz anders, wie vor 10-15 Jahren
    – Originalhersteller (besonders HP) beliefert die Endverbraucher direkt – damit schaltet zum Beispiel HP die Fachhändler aus
    – Fernosthersteller (mit extrem niedrigeren Preise) verderben den Markt mit minderwertigen Produkte. Frage: wie sollen wir für die Produktentwicklung investieren, wenn wir das Wettbewerb mit Fernostprodukte/Fernostpreise halten müssen!
    Weitere wichtige Frage: wer ist bereit Heutzutage mehr ausgeben, als das billigste Angebot im Internet?
    Gruss Amort

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