Besitzt Microsoft Hintertüren zu jedem Windows-Rechner?

Am Donnerstag sorgte ein Sicherheitsupdate außerhalb der regulären Patchdays für Aufsehen. ZDNet untersucht, ob es sich bei der Lücke auch um eine Backdoor handeln kann, die absichtlich in den Quellcode von Windows geschleust wurde.

Wenn Microsoft mit großem Aufwand die Nachricht verbreitet, man solle außerhalb der regulären Patchdays ein Update einspielen, und das möglichst schnell, dann darf man davon ausgehen, dass es ein ernsthaftes Problem gibt. Erste technische Details zum Bulletin MS08-67 lassen mehr als eine gewöhnliche Sicherheitslücke vermuten.

Ein Technet-Blogeintrag weist darauf hin, dass Windows ab Version 2000 eventuell eine eingebaute Hintertür besitzt. So ist dort zu lesen, dass RPC-Anfragen, die an die UUID 4b324fc8-1670-01d3-1278-5a47bf6ee188 gehen, geblockt werden sollen, bis der Patch eingespielt ist. Alternativ könne man die Ports 139 und 445 sperren.

Natürlich ist es möglich, dass es sich um eine unglückliche Verkettung von Bugs handelt, die zu dieser gravierenden Sicherheitslücke führen. Allerdings entspricht die Art der Lücke nicht den typischen Unachtsamkeiten beim Programmieren, die sich beispielsweise in einem Buffer-Overflow manifestieren. Insbesondere stellt sich die Frage, warum man beide Ports 139 (Netbios) und 445 (Active Directory Services) sperren muss.

Hintertüren, mit denen sich Betriebssystemhersteller Zugang zu jedem Rechner verschaffen können, sind nicht neu. Insbesondere ältere Versionen von VMS machten seinerzeit von sich reden, als bekannt wurde, dass es Kombinationen von Benutzernamen und Passwort gibt, mit dem man sich auf jedem VMS-System einloggen kann.

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2 Kommentare zu Besitzt Microsoft Hintertüren zu jedem Windows-Rechner?

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  • Am 24. Oktober 2008 um 18:49 von Little Brother

    Möglich wäre auch…
    dass die Backdoor auf Verlangen von CIA oder NSA eingebaut worden ist, um "Big Brother" hinter die Kulissen blicken zu lassen.

  • Am 24. Oktober 2008 um 20:54 von Isebar

    Re: VMS
    Das ging nur wenn der Administrator in flagranter Weise alle Sicherheitsempfehlungen ignorierte und den sogenannten "DECnet Default Account" für interaktive Benutzung frei schaltete, sowie weitere Sicherheitsfunktionen ausschaltete. Dadurch ließen sich bestimmte Aufgaben der System- und Netzwerkbetreuung bequemer ausführen.

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