Nokia ist dafür bekannt, nicht blind jeder Modeerscheinung auf dem Mobiltelefonmarkt nachzujagen. Das Unternehmen wartet lieber eine Weile ab, um dann mit einer Weiterentwicklung des aktuellen Designtrends auf den Markt zu kommen. Statt beispielsweise überstürzt einen schlanken Motorola-Razr-Imitator auf den Markt zu werfen, hat sich Nokia Zeit genommen und das attraktive und leistungsfähige Nokia N76 herausgebracht.

Mit dem 6555 folgt der nächste Streich. Obwohl es breiter als die meisten derzeit erhältlichen „Mager“-Handys ist, verleiht seine schlanke Form ihm ein durchaus elegantes Aussehen. Die Ausstattung ist umfangreich: Bluetooth, ein Musik- und Video-Player sowie Unterstützung für Push-to-Talk (PTT) sind integriert. Auch die Sprachqualität ist recht gut. Leider fällt die Gesprächszeit etwas aus dem Rahmen.

Design

Das Design des Nokia 6555 wirkt konventionell, aber elegant. Mit Abmessungen von 10 mal 4,4 mal 2 Zentimetern ist dieses relativ schlanke Klapphandy recht augenfällig. Es liegt sehr bequem und solide in der Hand und schmiegt sich gut ans Ohr an. Wie beim Razr befindet sich die Antenne in der Unterkante des Telefons, so dass das 6555 ein ähnliches „Doppelkinn“ mit sich herumträgt. Aber diese Wölbung hat eine durchaus ansprechende, aerodynamische Form.

Die Vorderseite des 6555 ziert ein 1,3 Zoll großes Außendisplay (128 mal 160 Pixel). Es unterstützt 262.000 Farben, womit es die Außendisplays der meisten anderen Handys weit übertrifft. Die dargestellten Farben sind leuchtend, und man kann es gut als Sucher verwenden, um Selbstporträts aufzunehmen. Außerdem lässt sich das Hintergrundbild wechseln. Das Kameraobjektiv befindet sich direkt über dem Display, während ein externer Lautsprecher darunter platziert wurde. Objektiv, Display und Lautsprecher werden von einem eleganten, silberfarbenen Streifen umrandet.

Zwei Bedienelemente an der linken Seite vervollständigen das äußere Erscheinungsbild. Der Wippschalter für die Lautstärkeregelung ist an der linken Kante der Vorderklappe. Wenn das Telefon aufgeklappt wird, ist die Taste auf den Kopf gestellt, und man muss aufpassen, die richtige Taste zu treffen, um die Lautstärke zu erhöhen beziehungsweise zu verringern. Wenn telefoniert wird, übernimmt die Lautstärketaste andere Funktionen. Drückt man auf die Plus-Taste, wird die Kamera aktiviert, während die Sprachwahl durch Druck auf die Minus-Taste startet. Dies mag im ersten Moment etwas verwirrend sein, aber man gewöhnt sich relativ schnell an die Tastenbelegung.

Ebenfalls auf der linken Seite untergebracht sind die PTT-Taste sowie der Mini-USB-Anschluss. Auf der rechten Seite finden sich der 2,5-mm-Kopfhöreranschluss und die Buchse für das Netzteil.

Das Innendisplay des Nokia 6555 ist eines der Highlights. Mit einer Diagonale von 2 Zoll (320 mal 240 Pixel) und 16 Millionen Farben, satten Farben und überzeugenden Details schmeichelt es dem Auge. Fotos, Grafiken und animierte Darstellungen sehen auf dem Display toll aus, und man hat die Wahl zwischen verschiedenen Anpassungsmöglichkeiten. Was die Schrift anbelangt, so können nur Größe und Farbe geändert werden. Andererseits lässt sich ein Shortcut-Menü einblenden, um schnellen Zugriff auf häufig verwendete Funktionen zu erhalten.

Die Navigationselemente sind groß und ansprechend gestaltet. Die silberne Vier-Wege-Taste, die eine schwarze Menü-/OK-Taste umgibt, vermittelt ein gutes Tastgefühl und ermöglicht so ein komfortables Navigieren im Menüsystem. Darüber hinaus kann diese Taste als Shortcut für vier benutzerdefinierte Funktionen eingerichtet werden. Umgeben ist die Vier-Wege-Taste von zwei Softkeys. Die Navigationsbedienelemente schließen bündig mit der Oberfläche des Telefons ab, sind aber dank ihrer Größe benutzerfreundlich. Einzig eine Löschtaste lässt das Modell vermissen.

Auch die Tasten des Zahlenfeldes sind nicht erhöht, aber kleine Vertiefungen zwischen ihnen ermöglichen es mit ein bisschen Übung, blind zu wählen. Die Tasten werden hell hinterleuchtet, nur die Beschriftung ist ziemlich klein. Benutzer mit einer Sehschwäche sollten das 6555 erst testen, bevor sie einen Kauf in Erwägung ziehen. Einziges wirkliches Design-Manko ist die unpraktische Platzierung des Micro-SD-Karten-Steckplatzes. Er versteckt sich hinter dem Akku und der Akkufachabdeckung, die sich nur mit Mühe öffnen lässt.

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