Handy-TV: Bringt die Fußball-WM die erhoffte Initialzündung?

Welche Technologie zum Einsatz kommen wird, regelt sich jedoch derzeit weniger im Leistungswettstreit, sondern vielmehr aufgrund der zur Verfügung stehenden Frequenzen. Und dabei hat gegenwärtig DMB die Nase vorn, da für diese Technologie in allen Bundesländern Spektrum zur Verfügung steht. Für DVB-H ist das derzeit noch nicht der Fall, soll sich aber nach der regionalen Funkkonferenz RRC 06 ändern, die im Juni stattfinden wird und auf der die Teilnehmer die europäische Frequenzkoordination erneuern.

Während nun einige Landesmedienanstalten, beispielsweise in Baden-Württemberg, in Nordrhein-Westfalen, im Saarland oder in Bayern Pilotprojekte für DMB ausgeschrieben haben, setzen die Medienanstalt Berlin-Brandenburg und die Hamburgische Anstalt für neue Medien mit ihren Ausschreibungen auf DVB-H. Sogar einen gemeinsamen Projektrat DVB-H haben die fünf norddeutschen Landesmedienanstalten gebildet.

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Nokia ist mit dem N92 für den Start von DVB-H gerüstet. (Foto: Nokia)

Dass die aktuell laufenden Ausschreibungen eine Entscheidung für oder gegen eine Technologie sind, dementiert Frank Scherer, Pressesprecher bei der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg: „Die Landesmedienanstalten haben nicht die Aufgabe für oder gegen einen Standard zu votieren.“ Vielmehr gehe es darum, in den Pilotprojekten Erfahrungen über das Verbraucherverhalten und die Nutzerakzeptanz herauszufinden. Laut Scherer hat sich Baden-Württemberg nur aufgrund der Frequenzverfügbarkeit dazu entschieden, das Pilotprojekt für DMB auszuschreiben. „Wir treffen natürlich auch Vorbereitungen für eine Ausschreibung auf Basis von DVB-H“, erklärt Scherer weiter. Sobald die Frequenzlage eine bundesweite Lösung zulässt, soll diese erfolgen. Er schließt auch nicht aus, dass später DMB und DVB-H koexistieren werden.

Derzeit deutet aber vieles darauf hin, dass zumindest vorerst DMB beim mobilen Fernsehen in Deutschland die Nase vorne haben wird. Im schlechtesten Fall werden wir eine Zweiteilung erhalten und in Norddeutschland DVB-H-Netze sehen, während die süddeutschen Bundesländer auf DMB setzen.

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