Web Services – mehr Speed in der Applikationsentwicklung

Nicht nur Java-Applikationen lassen sich als Web-Service bereitstellen, sondern auch vorhandene Datenbankanwendungen können sehr komfortabel als Web Services „umgewandelt“ werden. Dabei unterscheidet man grundsätzlich zwei Mechanismen: Die Datenbank als Provider oder die Datenbank als Consumer. Im ersten Fall steckt die Implementierung also die Programmlogik in der Datenbank und der Entwickler möchte sie als Web-Service von außen zugängig machen. Dadurch lässt sich ein Zugriff auf relationale und multimediale Daten, XML-Dokumente und weitere Datenbankobjekte für andere etwa Browser-basierende Anwendungen umsetzen. Der Vorteil: Auf diese Weise lassen sich früher getätigte Investitionen in die Datenbankgestützte SQL-Anwendungen schützen. Mit einem entsprechenden Tool wie dem JDeveloper werden die SQL-Prozeduren in eine Java-Hülle gepackt und eine Beschreibung mit WSDL angelegt. Per SOAP lässt sich dann von einem beliebigen Programm aus darauf zugreifen.

Fungiert eine Datenbank als Consumer holt sich eine SQL- oder eine Java-Stored-Procedure-Anwendung Daten aus einem anderen System via Web-Service. Dazu müssen SOAP-Bibliotheken sowie der Java-Client-Proxy in die Datenbank geladen werden, die es dann erlauben einen entfernten Service aufzurufen. Dies ist ein einfaches Mittel, um Logik, die in der Datenbank vorhanden ist, effizient zu nutzen. So lassen sich je nach Bedarf (on demand) Daten oder auch Informationen, die sich permanent ändern, wie zum Beispiel Aktienkurse, Währungskurse, Zinssätze oder Wetterinformationen, aus einer Datenbankanwendung abfragen. Ein Beispiel: Unterschreitet der Lagerbestand, der durch eine Datenbanktabelle repräsentiert ist, einen bestimmten Mindestwert, wird automatisch die Nachbestellung der Ware beim Lieferantensystem durch eine SOAP-Nachricht ausgelöst.

Bei modernen betriebswirtschaftlichen Lösungen werden solche Ereignisse heute in der Applikation abgearbeitet. Bei vielen bestehenden Datenbankanwendungen jedoch, bieten sich durch Web Services die Möglichkeit, etwa Alarm- oder Meldefunktionen sehr schnell aus der Datenbank heraus zu realisieren, ohne das Anwendungen neu geschrieben werden müssen. Denn Schnelligkeit ist der Hauptbeweggrund für den Einsatz von Web Services, wie die CGEY-Berater herausfanden. Während weniger als 38 Prozent der befragten User Kostenaspekte als Gründe für den Einsatz von Web Services ins Feld führten, standen Kriterien wie Flexibilität und Schnelligkeit durch Anpassung an Marktveränderungen mit 66 Prozent an der Pole Position.

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Über die Autorin: Evgenia Rosa ist Senior Systemberaterin BU Application Server bei ORACLE Deutschland GmbH.

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