Computerei auf Abruf

Alles über die Konzepte für On-Demand-Computing von IBM, Hewlett-Packard, Sun Microsystems und Computer Associates

Big Blue hat mit E-Business On-Demand einen Marketing-Begriff erfunden, dem inzwischen auch die Mitbewerber nicht mehr widerstehen können. Hewlett-Packard wirbt großspurig damit, als Einziger echtes On-Demand anzubieten. Computer Associates feiert sich als Vorreiter der On-Demand-Realisierung. Sun spezialisiert sich darauf, On-Demand-Anbieter auszurüsten. Und die IBM verspricht schlicht alles zu realisieren, was sich Kunden wünschen können.

On-Demand-Computing heißt auf deutsch „Rechenfunktionalität auf Bedarf“. Es handelt sich also im Kern um eine Dienstleistung. Daher sollte man erwarten, dass alle vier genannten Firmen IT-Funktionen als Service anbieten. Das tun jedoch nur IBM und HP. Sun und CA dagegen rüsten Dienstleister und Rechenzentren, die On-Demand-Computing machen wollen, mit Hard- und Software-Infrastruktur aus.

Eine völlig andere Perspektive auf On-Demand-Computing ergibt sich, bei der Betrachtung der technischen Voraussetzungen. Um flexibel auf veränderte Bedürfnisse reagieren zu können, müssen die Geschäftsprozesse von den Ressourcen getrennt werden. Nur dann lassen sich Rechenleistung, Speicher und Bandbreite je nach Bedarf rasch von einer auf eine andere Anwendung umschichten. Dafür haben insbesondere Sun mit „N1“ und HP mit „UDC“ Konzepte und Produkte entworfen. Bei der IBM wird schlicht der klassische Mainframe empfohlen, weil dort die angepeilte Trennung bereits durch die Virtual Machine (VM) vollzogen ist. Insofern scheinen HP und Sun gegenüber Big Blue im Nachteil zu sein, weil sie ihren Kunden den Umbau ihrer Rechenzentren für On-Demand-Konzepte empfehlen müssen. Da Rechenzentren aber in aller Regel mit heterogenen Plattformen ausgestattet sind, müssen alle drei Konkurrenten den Anwendern erklären, wie die jeweils anderen Systeme eingebunden werden sollen. Die Antwort: „Wir arbeiten daran.“

Eine unterschiedliche Ausrichtung im On-Demand-Computing ergibt sich durch die Ausrichtung und Größe der genannten Unternehmen. So beschäftigt die IBM mit rund 141.000 Mitarbeiten mehr als doppelt so viele Menschen wie HP, knapp zehnmal so viel wie Sun und knapp zwanzigmal so viel wie CA. Der Konzern kann es sich daher leisten, fast alle gängigen Techniken zu unterstützen. Außerdem verfügt das Unternehmen länger als die Mitbewerber über Erfahrungen im Dienstleistungsbereich. Allein für On-Demand-Computing hat der Konzern in den vergangenen Jahren über 10 Milliarden Dollar ausgegeben. Insofern kann IBM Global Services als Allrounder auftreten, während die drei Herausforderer sich auf ihre Kernkompetenzen beschränken müssen, die bei HP und Sun vor allem bei der Hardware liegen, während Softwerker CA sein Know-how für System-Mangement in den Mittelpunkt rückt.

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