Lücken in Intel-CPUs: Microsoft veröffentlicht außerplanmäßiges Sicherheitsupdate

Es soll insgesamt vier Lücken stopfen. Die Schwachstellen sind allerdings schon seit Juni 2022 bekannt. Betroffen sind Windows 10, Windows 11 und Windows Server.

Microsoft hat ein außerplanmäßiges Sicherheitsupdate für Windows veröffentlicht. Es soll vier Schwachstellen in Intel-Prozessoren beseitigen, die unter Umständen zur Preisgabe von vertraulichen Informationen führen können.

Wie BleepingComputer berichtet, wurden die Anfälligkeiten bereits am 14. Juni 2022 von Intel offengelegt. Demnach können Prozesse, die in einer virtuellen Maschine ausgeführt werden, möglicherweise auf Daten aus einer anderen virtuellen Maschine zugreifen.

Verteilung der Updates erfolgt über den Update-Katalog

Ebenfalls am 14. Juni informierte Microsoft mit einer Sicherheitswarnung über die Löcher sowie die von ihnen ausgehenden Risiken. „Ein Angreifer, der diese Schwachstellen erfolgreich ausnutzt, könnte in der Lage sein, privilegierte Daten über Vertrauensgrenzen hinweg zu lesen“, erklärte Microsoft. „In Umgebungen mit gemeinsam genutzten Ressourcen (wie sie in einigen Konfigurationen von Cloud-Diensten vorhanden sind) könnten diese Schwachstellen es einer virtuellen Maschine ermöglichen, unberechtigterweise auf Informationen einer anderen zuzugreifen.“

Microsoft weist zudem darauf hin, dass ein Angreifer unter Umständen einen Zugang zu einem anfälligen System oder eine speziell gestaltete Anwendung auf dem System benötigt, um die Sicherheitslücken ausnutzen zu können. Eine Ausnutzung aus der Ferne ist offenbar nur in einem Browsing-Szenario möglich.

Die jetzt veröffentlichten Updates stehen dem Bericht zufolge für Windows 10 (Version 20H2, 21H2 und 22H2), Windows 11 (Version 21H2 und 22H2) sowie Windows Server 2016, 2019 und 2022 zur Verfügung. Verteilt werden die Aktualisierungen allerdings nur über den Microsoft Update Catalog – sie müssen also auch manuell installiert werden.

Zudem sei nicht bekannt, ob die Updates neuen Intel-Microcode installieren oder ob andere Änderungen vorgenommen werden, um die Auswirkungen von Angriffen auf die vier Schwachstellen zu minimieren. BleepingComputer spekuliert, dass Microsoft die Updates nicht automatisch verteilt, weil sie zu Leistungseinbußen führen könnten. Auch könnten die Fehler möglicherweise nur durch die Deaktivierung von Intel Hyper Threading vollständig beseitigt werden. Nutzer sollten vor einer Installation des Updates die Sicherheitswarnungen beider Unternehmen genau prüfen.

Themenseiten: Intel, Microsoft, Prozessoren, Schwachstellen, Security, Sicherheit, Windows, Windows Server

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