Bericht: Swatch will mit eigener Smartwatch gegen Apple Watch antreten

Die Uhr kommuniziert per NFC mit einem Smartphone und muss angeblich nicht aufgeladen werden. Sie unterstützt Android und Windows. Die Smartwatch erlaubt aber auch die Nutzung mobiler Bezahldienste.

Swatch will innerhalb von drei Monaten eine eigene Smartwatch in den Handel bringen. Das hat Nick Hayek, CEO des Schweizer Uhrenherstellers, im Gespräch mit Bloomberg angekündigt. Die intelligente Armbanduhr kommuniziert ihm zufolge über die Nahfunktechnik NFC mit einem Smartphone und muss deswegen nicht aufgeladen werden. Das würde sie deutlich von den Angeboten der Konkurrenz unterscheiden.

Smartwatches (Bild: Sarah Tew/CNET).Nutzer sollen aber trotzdem in der Lage sein, mit der Uhr Einkäufe zu bezahlen. Außerdem wird die Uhr neben Googles Mobilbetriebssystem Android auch Windows unterstützen. Apples iOS erwähnte Hayek hingegen nicht.

Dem Bericht zufolge ist Hayek bereit, es auch mit Apple und dessen Apple Watch aufzunehmen, die ab April erhältlich sein soll. Bloomberg zitiert zudem eine Prognose der Citigroup aus dem vergangenen Jahr, wonach der Markt für Smartwatches bis 2018 ein Volumen von 10 Milliarden Dollar erreichen soll. Die Analysten erwarteten auch, dass die Hälfte der Smartwatch-Käufer Träger traditioneller Armbanduhren sind.

Die 1983 gegründete Swatch Group ist vor allem für ihre günstigen Uhren bekannt, mit denen sie ursprünglich gegen die Billig-Konkurrenz aus Asien antrat. Inzwischen gehören auch zahlreiche Traditionsmarken wie Blancpain, Glashütte Original, Omega, Longines und Tissot zum Konzern. Letztere bietet schon länger Uhren mit berührungsempfindlichen Bedienelementen und Funktionen wie Höhenmeter, Kompass und speziellen Sensoren für Taucher an.

Ein Sprecher des Unternehmens bestätigte gegenüber CNET den Einstieg in den Markt für Smartwatches. „Swatch wird in den nächsten zwei bis drei Monaten eine neue Generation seiner Swatch Smartwatch herausbringen. Zu den Funktionen gehören Kommunikation, mobile Bezahlungen bei Einzelhändlern wie Migros und Coop und Anwendungen, die mit Windows und Android funktionieren – ohne dass die Uhr aufgeladen werden muss. Außerdem wird Swatch am Monatsende die neue Swatch Touch präsentieren.“

Zu Preisen und Verfügbarkeit machte der Sprecher keine Angaben. Die Nennung der Schweizer Handelsketten Migros und Coop könnte allerdings ein Hinweis darauf sein, dass die Smartwatch anfänglich nur in der Schweiz erhältlich ist oder bestimmte Funktionen wie der mobile Bezahldienst nur dort unterstützt werden.

Noch vor zwei Jahren hatte Hayek das Konzept der Smartwatch abgelehnt. Das Zifferblatt einer Uhr sei für Kommunikation zu klein. Außerdem müssten die Uhren zu häufig geladen werden. Gegenüber Bloomberg betonte er jedoch, dass sein Unternehmen auch Patente für Akkus besitzt, die auf neuen Materialien basieren und eine deutlich längere Laufzeit ermöglichen. Sie müssen allerdings erst noch zur Marktreife geführt werden.

[mit Material von Lance Whitney, News.com]

Themenseiten: Android, NFC, Smartwatch, Swatch, Wearable, Windows

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

3 Kommentare zu Bericht: Swatch will mit eigener Smartwatch gegen Apple Watch antreten

Kommentar hinzufügen
  • Am 6. Februar 2015 um 15:01 von Jupp

    Ein Hersteller von Billiguhren will künftig auch im Smartwatch Segment mitmischen. Wir können uns also auf bunt gestaltete Plastikuhren mit Display einstellen. Ob Swatch damit Apple wirklich Konkurrenz machen kann? Ich schätze eher, dass andere Billigproduzenten, insbesondere aus China, Swatch das Überleben hier richtig schwer machen werden. :D

  • Am 6. Februar 2015 um 10:13 von Ah ...

    Es gibt also doch das Perpetuum Mobile – Herr Hayek hat es angekündigt: „Die intelligente Armbanduhr kommuniziert ihm zufolge über die Nahfunktechnik NFC mit einem Smartphone und muss deswegen nicht aufgeladen werden.“

    Bin gespannt, wie das gehen soll.

    Ich tippe eher auf einen Versprecher … die Armbanduhr muss nicht aufgeladen werden, weil sie ständig am Kabel hängen muss – und mit dem auf den Rücken geschnallten Akku verbunden bleiben muss? ;-)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *