Google: Android L verschlüsselt ab Werk alle Daten

Die Verschlüsselung wird künftig im Rahmen eines neuen Aktivierungsprozesses automatisch aktiviert. Bisher steht Android-Nutzern diese Funktion nur als Option zur Verfügung. Auch Apple verschlüsselt seit der Einführung von iOS 8 alle Daten auf iPhone und iPad.

Die nächste Android-Version wird erstmals ab Werk alle Daten verschlüsseln. Das hat Google am Donnerstag gegenüber der Washington Post bestätigt. Dadurch soll verhindert werden, dass Diebe oder auch Strafverfolgungsbehörden Zugang zu Daten erhalten, die auf Geräten mit Googles Mobilbetriebssystem gespeichert sind.

Android L steht für das Nexus 4 zur Verfügung

Seit 2011 steht die Verschlüsselung für einige Geräte als Option zur Verfügung. Sie muss allerdings manuell eingerichtet werden. Android L, das Google wahrscheinlich in den kommenden Monaten veröffentlichen wird, wird über einen neuen Aktivierungsprozess verfügen, der alle Daten automatisch verschlüsselt.

„Seit mehr als drei Jahren bietet Android Verschlüsselung an, und Schlüssel werden nicht außerhalb des Geräts gespeichert, sodass sie nicht an Strafverfolgungsbehörden weitergegeben werden können“, heißt es in dem Bericht. „Im Rahmen unseres nächsten Android-Release wird die Verschlüsselung ab Werk aktiviert, sodass Sie nicht einmal daran denken müssen, sie einzuschalten.“

Erst Mitte der Woche hatte Apple bekannt gegeben, dass unter iOS 8 alle Daten mit einem persönlichen Kennwort geschützt sind, das Apple selbst bei Vorlage eines Gerichtsbeschlusses nicht umgehen könne. In einem Interview sagte CEO Tim Cook, es sei technisch nicht mehr möglich, auf einen Durchsuchungsbefehl für ein iOS-8-Gerät zu reagieren, das sich im Besitz von Behörden befinde. „Wir haben keinen Schlüssel. Die Tür ist verschlossen.“

Die von Apple und jetzt auch von Google angebotene Verschlüsselung bedeutet, dass es für Ermittler immer schwieriger wird, sich ohne das Passwort eines Nutzers Zugang zu dessen Daten zu verschaffen. Das gilt auch für den Fall, dass ein Gericht eine Durchsuchung eines Smartphones oder Tablets angeordnet hat.

Beide Firmen gehen damit auf die Wünsche ihrer Kunden ein, die sich wegen der Enthüllungen über die Abhörprogramme des US-Auslandsgeheimdiensts NSA Sorgen über den Schutz ihrer Daten und ihrer Privatsphäre machen. Letztere wurde im Fall von Apple zuletzt auch von Hackern kompromittiert, die aus Apples iCloud stammende Nacktfotos von Prominenten veröffentlichten.

Während sich Google bemüht, die Daten seiner Nutzer unter Verschluss zu halten, sollen Entwickler künftig im Play Store ihre Anschrift veröffentlichen. Einem Bericht von Phandroid zufolge gilt das ab 30. September für alle kostenpflichtigen Apps beziehungsweise alle Anwendungen mit In-App-Käufen. Entwickler, die ihre Adresse nicht angeben, laufen angeblich Gefahr, dass Google ihre Apps aus dem Play Store verbannt.

[mit Material von Steven Musil, News.com, und Leon Spencer, ZDNet.com]

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Themenseiten: Android, Google, Privacy, Secure-IT, Verschlüsselung, iOS

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13 Kommentare zu Google: Android L verschlüsselt ab Werk alle Daten

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  • Am 22. September 2014 um 14:35 von Hmm ...

    … Google will jetzt verschlüsseln, aber das schützt ja wohl nicht vor Google und den Google Apps – die können sich weiterhin alle Rechte ausnehmen, die sie wollen.

    Eine typische Nebelkerze, sonst nix.

    • Am 22. September 2014 um 17:56 von hamster

      schon klar, außer apple macht keiner was richtig. bin schwer davon überzeugt, dass du selbst mitten im nebel stehst, in deinem eigenen.

  • Am 20. September 2014 um 15:59 von Thomas

    Windows Phone verschlüsselt auch standardmäßig (zumindest bei Nokia) mit einer TPM 2.0-Lösung. Damit kommt man nur via PIN an die Daten, was ich für ziemlich sicher halte :-)
    https://expertcentre.nokia.com/en/webinars/Pages/Webinar-Nokia-Lumia-Windows-Phone-8-Security.aspx

  • Am 19. September 2014 um 19:16 von punisher

    „Die von Apple und jetzt auch von Google angebotene Verschlüsselung bedeutet, dass …“
    Der Satz ist falsch. Angeboten wird die Verschlüsselung von google schon seit 3 Jahren, jetzt wird diese dann standardmäßig aktiviert sein.

    • Am 19. September 2014 um 23:53 von Björn Greif

      Genau das steht im zweiten Absatz!

      • Am 20. September 2014 um 1:42 von Judas Ischias

        Aber als ich den Kommentar von Punisher am späten Abend gelesen habe, stand es noch nicht so da.
        Der Artikel wurde erst, vielleicht sogar nach meiner Anmerkung?, irgendwann am späten Abend berichtigt!

        • Am 20. September 2014 um 1:55 von Björn Greif

          Tut mir leid, aber das stimmt nicht. Der Artikel wurde nicht mehr nachträglich verändert. Beim nächsten Mal vielleicht einfach etwas aufmerksamer lesen ;-)

          • Am 20. September 2014 um 7:58 von punisher

            Da wurde nichts geändert, aber im zweiten Absatz steht das google es seit 3 Jahren anbietet und im fünften steht das ‚Apple und jetzt auch google diese anbietet‘. Müsste aber ‚Die von google und jetzt auch von Apple angebotene Verschlüsselung bedeutet, dass…‘ da stehen.

          • Am 20. September 2014 um 10:46 von Judas Ischias

            Hallo Herr Greif,
            ich möchte mich ja nicht mit Ihnen streiten und gebe auch zu, dass mich der Kommentar :“Genau das steht im zweiten Absatz! „, schon arg negativ beeinflusst hat. Ich habe daher den ganzen Artikel nicht nochmal aufmerksam gelesen.
            Aber dafür nochmal nach Ihrem Kommentar von 1:55 Uhr.
            Und da steht im fünften Absatz :“ Die von Apple und „JETZT“ auch von Google angebotene Verschlüsselung… “
            Dieser Satz ist auch meiner Meinung nach falsch, da Google dies schon seit 2011 anbietet und nicht erst seit“ JETZT. “
            Gut, wenn man um 3 Ecken denkt, dann könnte sich der Satz :“ Die von Apple und „JETZT“ auch von Google angebotene Verschlüsselung „darauf beziehen, dass die nächste Android – Version erstmals ab Werk verschlüsselt ist. ;)
            Siehe erster Absatz, erster Satz.

          • Am 20. September 2014 um 14:42 von Björn Greif

            Genau so wird es der Kollege Beiersmann gemeint haben. Denken Sie sich also einfach ein „ab Werk“ oder „standardmäßig“ hinzu. Da der Sachverhalt vorher ausführlich erörtert wurde, kann man besagten Satz meiner Ansicht nach eigentlich nicht falsch verstehen.

    • Am 20. September 2014 um 10:25 von Oh ja

      Oh, wie penibel … geht ja um Google, nicht wahr? ;-)

      Und warum glaubt ihr, hat Google das drei Jahre lang nicht im Standard eingeschaltet? Um an Nutzerdaten bequemer heranzukommen? Ach nö, bestimmt nicht, oder … doch? ;-)

      Wo ist denn unser „Quanten-Computer“ Spezi C, der sich darüber Gedanken macht, wozu die NSA derart aufrüstet?

      Dabei sprechen die Zahlen für sich: 20.000 Anfragen nach Patriot Act sprechen eine eigene Sprache: die NSA geht dahin, wo die meisten Daten über Anwender zu holen sind – zu Google.

      Wen das noch wundert, der ist wirklich mit Scheuklappen im Blick eingeengt.

      Das erklärt dann auch, dass einige Leser hier Verschwörungen vermuten. ;-)

    • Am 20. September 2014 um 10:30 von Wie?

      Bisher konnte irgend jemand, auch ohne Adressangabe (???), Apps einreichen? Na super! Man konnte sich also TrustMeSoft nennen, ohne überhaupt ein Unternehmen zu besitzen, und Google hat den Mist in den Play Store gelassen?

      Nun ja: irgendwie kaum vertrauenserweckend. Man sollte über seine Geschäftspartner mehr wissen, als den Vornamen – insbesondere, wenn man dessen Produkte weitervertreibt.

  • Am 19. September 2014 um 17:35 von Judas Ischias

    Auch diesem Statement kann ich nicht glauben, auch wenn Google dies verbreitet.
    Wahrscheinlich nur um nicht gar zu schlecht bei den Kunden dazustehen, in dem Wissen, dass es trotzdem immer eine Möglichkeit gibt auf die Daten zuzugreifen. Entweder gibt es wie im wirklichen Leben irgendwo einen Ersatzschlüssel, oder man bricht die Tür notfalls mit roher Gewalt auf.
    Keine Ahnung ob sich viele Nutzer dieser Tatsachen bewusst sind?

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