Videostandard HEVC verabschiedet

Er trägt auch den Namen H.265 und ist der Nachfolger von H.264 alias AVC. Bis zu 33 Megapixel werden unterstützt. Die MPEG LA arbeitet nun noch an zwei HEVC-Erweiterungen. Eine sieht mehr Farbtiefe vor, die andere unterstützt 3D und Multiview.

Eine Gruppe hat die Videokomprimierung HEVC oder H.265 verabschiedet. Der Nachfolger von H.264 unterstützt bis zu 7680 mal 4320 Pixel – das sind 33 Megapixel. Seine effiziente Komprimierung soll zunächst aber die Übertragung von 4K-Videos erleichtern, bei denen jedes Einzelbild mehr als 8 Megapixel groß ist.

Logo der MPEG LA

HEVC steht schlicht für High Efficiency Video Codec, während der Vorgänger H.264 auch als Advanced Video Codec (AVC) bezeichnet wurde. Sie rivalisieren mit Googles als freie Codecs geplanten Videostandards VP8 und VP9.

Nach Abschluss von HEVC geht die Entwicklung der Moving Picture Experts Group (MPEG), die die zwei Standardisierungsgremien International Organization for Standardization (ISO) und International Telecommunications Union (ITU) repräsentiert, dennoch weiter. Sie arbeitet an zwei Erweiterungen, die sie bis Januar 2014 abschließen will.

Die erste dieser „Extensions“ ermöglicht mehr Farbinformationen, indem sie das Vollfarbformat 4:4:4 und das horizontal teilreduzierte 4:2:2 statt des ursprünglichen 4:2:0 nutzt. Die Erweiterung bringt auch Unterstützung „für 12-Bit-Farben und darüber hinaus“, wie die ISO mitteilt. Die andere Erweiterung beschäftigt sich mit 3D und Multiview-Video.

Wie H.265 stützt sich auch HEVC auf eine Reihe von Patenten, die jedes Unternehmen in Lizenz nehmen muss, das den Codec nutzt. Einer Liste der ISO zufolge halten unter anderem Microsoft, Intel, Qualcomm, Research In Motion, Huawei, Thomson Licensing und NTT DoCoMo Patente, die für HEVC (beziehungsweise ISO/IEC 23008-2, wie die Kennung der Behörde lautet) relevant sind.

Google versucht, seine Standards VP8 und VP9 als lizenzfreien Gegenentwurf anzubieten. Ob dies gelingt, ist unklar. Die MPEG LA, die MPEG-Lizenzen erteilt, bemüht sich seit mehr als zwei Jahren, durch VP8 verletzte Patente zu sammeln. Ihr zufolge sind Schutzrechte von zwölf Firmen relevant – und doch hat sie bisher keine VP8-Lizenz angeboten.

Die Arbeit an VP9 (auch als VP-Next oder Next-Generation Open Video bezeichnet – beides PDF) hatte im Herbst 2011 ernsthaft begonnen. In seiner Beschreibung bezieht sich Google direkt aufs Konkurrenzangebot: Ein Ziel sei es, „die Bitraten um mindestens 10 bis 20 Prozent zu reduzieren, um HEVC davonzuziehen“, wie Adrian Grange von Googles Chrome Media Group schreibt. Wie HEVC zielt auch VP9 auf HD-Videos ab. Einer anderen Beschreibung zufolge will Google die benötigte Bandbreite bei gleicher Qualität halbieren. Der Codec soll dabei nur um 40 Prozent komplexer werden, damit die Nutzung nicht zu anspruchsvoll für Smartphones und Tablets wird. Seit rund drei Wochen ist VP9 zur Nutzung freigegeben.

[mit Material von Stephen Shankland, News.com]

Themenseiten: Google, HDTV, MPEG, Streaming

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