iPad 4 schlägt Nexus 10 im 3D-Bereich klar

Benchmarks weisen eine gegenüber iPad 3 verdoppelte Grafikleistung aus. Apples neuer A6X-Chip integriert eine Quad-Core-GPU von Imagination Technologies. Sie ermöglicht gute Gaming-Performance auch in nativer Auflösung.

Chipanalysten und Benchmarktester bescheinigen dem iPad der vierten Generation eine deutlich erhöhte Grafikleistung, die ihm zumindest im 3D-Bereich einen klaren Vorsprung gegenüber konkurrierenden Tablets gibt. Sie ist dem A6X-Chip zu verdanken, der mit PowerVR SGX 554MP4 von Imagination Technologies eine Quad-Core-GPU integriert.

Äußerlich wirkt das neue iPad mit Retina-Display fast identisch wie das vorhergehende Modell. Zu den auffälligen Veränderungen gehören der Lightning-Connector sowie eine neue HD-Kamera für Facetime, aber die entscheidende Verbesserung liegt im A6X, der als System-on-a-Chip (SoC) die CPU mit einer leistungsfähigen Quad-Core-GPU ergänzt. Hier erfolgte offenbar weit mehr als eine schrittweise Optimierung.

Die Grafikkerne beanspruchen in Apples A6X-Chip noch mehr Fläche (Bild: Chipworks).

 

„Das ist alles andere als inkrementell“, erklärte gegenüber News.com Produktmanager Jim Morrison von Chipworks, das auf die Analyse von Chips durch Reverse Engineering spezialisiert ist und bereits eine A6X-Analyse vorgelegt hat. Demnach verfügt Apples neuester Chip über 30 Prozent mehr Fläche als der in iPhone 5 eingesetzte A6, die ganz überwiegend der Grafikhardware zugute kam. A6X setzt den gleichen Dual-Core-Hauptprozessor wie A6 ein, die vier GPU-Cores aber sind voluminöser geworden und besetzen etwa die doppelte Fläche wie im A6.

Grafik-Lieferant Imagination hält sich wie immer mit Informationen zurück. Aus den bekannten Angaben rechnet AnandTech jedoch auf eine theoretische Leistung von mehr als 77 GFLOPS hoch, eine deutliche Steigerung gegenüber den rund 39 GFLOPS im iPad der dritten Generation. Den Leistungszuwachs belegt auch eine Serie von Benchmarks, die Anandtech von Kishonti Informatics durchführen ließ.

Die Benchmark-Suite zeigt eine um 15 bis 100 Prozent bessere Leistung gegenüber dem Vorgänger. Besonders aussagekräftig sind die Benchmarktests Egypt HD und Egypt HD Offscreen 1080p. Diese Tests rendern für eine bestimmte Zeit Szenen aus einem 3D-Spiel. Standardmäßig ist die native Auflösung des jeweiligen Tablets gewählt, um zu praxisnahen Performance-Werten zu kommen. Der Offscreen-Modus führt den Benchmark mit einheitlicher Auflösung durch, um die prinzipielle Leistungsfähigkeit der verwendeten Grafiklösung zu ermitteln.

Bei Egypt HD kommt Apples iPad 4 auf 41,9 Frames je Sekunde, während sich Googles Nexus 10 (allerdings bei etwas höher aufgelöstem Display) mit 25,9 Frames bescheiden muss. Im auflösungsneutralen Offscreen-Modus erreichen das iPad 51,8 Frames und Nexus 32,9 Frames.

AnandTech geht beim iPad 4 von einer verdoppelten Grafikleistung gegenüber dem Vorgänger aus. Der A6X sehe daher nach dem SoC aus, „den das iPad benötigte, um wirklich gute Gaming-Performance in seiner nativen Auflösung zu bieten“. Damit sei eine neue Messlatte gesetzt – und abzuwarten, ob Nvidia im nächsten Jahr Imagination Technologies mit seinem Wayne / Tegra 4 herausfordern könne.

[mit Material von Brooke Crothers, News.com]

Themenseiten: Apple, GPU, Imagination Technologies, Mobile, Nexus, Prozessoren, Tablet, iPad

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