Initiative „Free Your Android“ gestartet

Auf einem Portal sammelt die Free Software Foundation Europe Anleitungen und Hilfestellungen. Partner in Deutschland ist der FoeBuD. Er fordert: "Die Menschen müssen sich die Souveränität über ihre Geräte neu erkämpfen."

Die Free Software Foundation Europe hat eine Initiative namens „Free your Android“ gestartet. Sie soll es Nutzern von Android-Geräten ermöglichen, ihr Gerät ohne Google-ID und ausschließlich mit freier Software zu betreiben. Die Kontrolle über alle Daten bleibt somit unter ihrer Kontrolle.

Free your Android (Bild: FSFE)

Unter freeyourandroid.org können sich Nutzer über die Hintergründe der Aktion informieren. Sie bekommen auch Anleitungen, um ihr Android-Modell zu rooten und mit einer freien Distribution zu versorgen, wenn dies möglich ist. Außerdem gibt es eine Liste nicht frei verfügbarer Software, um gezielt deren Autoren anschreiben zu können und sie um ihre Unterstützung zu bitten.

Die Aktivisten kritisieren etwa, dass die Android-Nutzung ohne Google-Konto derzeit nur eingeschränkt möglich ist. Das sei ähnlich wie bei Apples iPhone, wo man sich erst anmelden müsse, um Software zu beziehen. Zum Datenschutz merken sie an, dass ein Smartphone mehr Daten produziere als ein privates Tagebuch, etwa Kontaktdaten, Anruflisten, besuchte Sites oder Fotos. „Was mit den Daten passiert, ist immer noch weitgehend unklar. Egal, ob iPhone oder ein Android-Mobiltelefon – Benutzer liegen an der Leine eines Konzerns.“

In Deutschland unterstützt der FoeBuD diese Initiative. Er hatte Apple schon 2011 einen „Big Brother Award“ für die jetzt wieder kritisierten Einschränkungen verliehen. „Die Menschen müssen sich die Souveränität über ihre Geräte neu erkämpfen – ohne sie sind Bürgerrechte und Privatsphäre in einer freiheitlichen Gesellschaft nicht denkbar“, sagt Sprecherin Leena Simon.

Letztlich ist Free your Android nach aktuellem Stand nur eine Anlaufstelle, die Informationen zu Projekten wie Replicant oder CyanogenMod bündelt. Viele Texte sind noch nicht ins Deutsche übersetzt, und die Anleitungen sind die bisher schon verfügbaren der jeweiligen Projekte.

Apps für Android und vor allem für iOS waren zuletzt stark in die Kritik geraten, weil sie private Informationen ohne Grund sammeln. Die Freigabe durch den Nutzer wird oftmals vorausgesetzt oder ist nur global möglich. Unter Android kann man sie verweigern, muss dann aber auf die App normalerweise verzichten. Außerdem gibt es keine Möglichkeit, Freigaben nur fallweise zu vergeben, sodass eine App nur dann Zugriff aufs Adressbuch bekommt, wenn man wirklich gerade eine Information daraus per E-Mail versenden möchte.

Themenseiten: Android, Free Software Foundation, Google, Mobil, Mobile, Open Source, Privacy, Software

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