Google wird künftig das Kompressionsverfahren für Schrifttypen MicroType Express (MTX) nutzen. Eine gemeinsame Ankündigung von Google und MTX-Hersteller Monotype Imaging wird für heute erwartet. Außerdem ist der Einsatz von MTX ab sofort kostenlos.
MTX dient dazu, die Downloadzeit von Schriftarten für Websites zu minimieren. Nach Unternehmensangaben fallen die Download-Größen 15 Prozent kleiner aus als bei der verbreiteten Alternative gzip. Microsoft hat MTX schon früher für den Internet Explorer lizenziert. Mit Google wurde nun der zweite Browserhersteller gewonnen. Es wird die Technik für sein Angebot Web Fonts einsetzen.
Im Jahr 2009 hatte eine Studie noch konstatiert, dass gzip und MTX ungefähr gleichauf lägen. Monotype antwortete damals, bei MTX bleibe aber mehr Verbesserungsspielraum. Allzu enge Lizenzbedingungen sorgten außerdem für Kritik durch Mozilla und verhinderten eine Standardisierung durch das World Wide Web Consortium (W3C).
Diese Probleme scheinen jetzt ausgeräumt. Monotype Imaging teilt mit, man habe die Vorteile des Algorithmus mit Googles Web-Fonts-Team diskutiert und sich für eine kostenlose Freigabe entschlossen. Der Hintergedanke ist offenbar, mit dem Kerngeschäft umso mehr Geld zu verdienen: Monotype erstellt Schriftarten für Firmenlogos, Zeitschriften oder auch Werbung aller Art und vertreibt sie über seine Website fonts.com.
Google plant außerdem, MTX in sfntly einzusetzen, einem erst kürzlich veröffentlichten Open-Source-Werkzeug, mit dem sich Schriftarten optimieren und manipulieren lassen.
Ein wichtiger Anlass für Googles Wahl war offenbar, dass sich Monotype – und auch Microsoft – für das Web Open Font Format (WOFF) geöffnet haben. Bisher unterstützt MTX nur Embedded OpenType (EOT). Marketing-Manager Alan Tam nennt „zusätzlichen Support sehr wahrscheinlich“: „MTX-Kompression könnte in anderen Formaten, etwa WOFF, zum Einsatz kommen, und auch in anderen Browsern [als Microsofts Internet Explorer].“
Google Web Fonts werden künftig mit MTX komprimiert (Screenshot: News.com).
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