Studie: China wird 2015 wertvollster Markt für E-Commerce

In vier Jahren könnten 44 Prozent aller chinesischen Stadtbewohner online einkaufen: 329 Millionen Menschen. Der E-Commerce entwickelt sich schneller als jede Ladenkette. Mit vielen Produkten kommen Chinesen erstmals online in Kontakt.

China

China wird in den kommenden vier Jahren zum wertvollsten Markt für E-Commerce aufsteigen, da immer mehr Chinesen Internetzugang bekommen und gleichzeitig der stationäre Handel nicht in der Lage ist, die Fläche ausreichend abzudecken. Das ist das Fazit einer Studie der Boston Consulting Group. Schon jetzt gebe es in China mehr Internetnutzer als in den USA und Japan, heißt es darin. Beim E-Commerce liege das Land mit 145 Millionen Kunden nur hinter den USA mit 170 Millionen zurück.

Nun wird laut den Marktforschern aber ein exponenzielles Wachstum einsetzen. 2015 soll China dann 329 Millionen Online-Einkäufer haben – mehr als irgendeine andere Nation.

Für das Jahr 2006 registrieren die Studienautoren noch einen Anteil von unter 10 Prozent der in Städten ansässigen chinesischen Bevölkerung, der online einkaufte. 2010 waren es dann schon 23 Prozent. Bis 2015 soll sich dieser Wert noch einmal fast verdoppeln – auf 44 Prozent. Das bedeutet, dass jedes Jahr etwa 30 Millionen Chinesen erstmals im Internet einkaufen.

Gegenüber ZDNet hat einer der Verfasser der Studie, Waldemar Jap, die chinesische Mentalität erläutert. „Chinesen kaufen einfach sehr gerne ein. Aber China ist insofern ungewöhnlich, als das Internet schneller wächst als die Reichweite von Ladenketten. Deshalb werden sich wahrscheinlich von anderen Ländern verschiedene Muster ergeben.“ Viele Produkte seien für die Menschen in Läden gar nicht zu finden. Sie kämen über das Web erstmals mit ihnen in Kontakt.

Als weitere Besonderheit gilt für die Marktforscher, dass Chinesen zumeist nicht über Suchmaschinen gehen, um Produkte zu finden. Der große Onlineshop Taobao.com blockiert Suchmaschinen – auch die in China führende von Baidu. Er kann es sich leisten, weil er genügend Stammkunden hat – und die steuern nun die Startseite des Shops direkt an, wenn sie ein Produkt suchen.

Der Trend zum Online-Shopping in China ist beispielsweise Lenovo nicht entgangen. Der chinesische PC-Hersteller will sich auf den Verkauf über das Internet konzentrieren. Schließlich ist sein Online-Geschäft seit dem Start 2008 jährlich um zwischen 200 und 300 Prozent gewachsen. Und IBM arbeitet mit der größten Elektronikkette Chinas, Suning, an einer E-Commerce-Plattform.

Themenseiten: Boston Consulting Group, Business, China, E-Commerce, Marktforschung

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