NFC-Technologie: Das Handy als Zahlungsmittel

Handys und Smartphones, die NFC unterstützen, lassen sich als mobile Geldbörse einsetzen. Das könnte das Ende für die klassischen Bezahl-Formate wie EC- und Kreditkarte bedeuten. ZDNet zeigt, wie die NFC-Technologie funktioniert.

Google startet heute einen mobilen Bezahldienst für Android-Smartphones auf Basis von NFC. Die Near Field Communication (NFC, Nahfeldkommunikation) ist eine Kurzstreckenfunktechnik, die einen einfachen, schnellen und vor allem drahtlosen Datenaustausch zwischen zwei Geräten ermöglicht. NFC gilt schon seit Jahren als wichtiger Mobilfunk-Trend, denn er soll die Art und Weise grundlegend verändern, wie man für Dienste bezahlt. In der Praxis funktioniert das folgendermaßen: Kommt ein mit NFC-Chip ausgestattetes Mobiltelefon in die Nähe eines Lesegerätes, können beide über eine drahtlose Schnittstelle bis in etwa 50 Zentimeter Entfernung miteinander kommunizieren. Als typische Distanz gelten 10 Zentimeter.

Geldbörse, EC- und Kreditkarte bald überflüssig?

Interessante Einsatzszenarien für NFC gibt es reichlich: Mit der Handy-Geldbörse könnte man bargeldlos Tickets und Fahrkarten einkaufen oder im Supermarkt und Kaufhaus bezahlen, indem man das NFC-Handy an der Kasse vorbeiführt und die Ware damit bezahlt. NFC ließe sich aber auch als Informationsquelle einsetzen – einfach das Handy an ein Produkt halten und schon erscheinen genauere Angaben dazu auf dem Display. Denkbar sind zum Beispiel auch Zugangskontrollen in Unternehmen, dessen Türen sich nur für berechtigte Mitarbeiter öffnen. Selbst bei Autoherstellern ist NFC ein Thema, etwa bei BMW – hier wird mit NFC-Handys als Autoschlüssel experimentiert. Auch der neue Personalausweis verwendet einen NFC-Chip, auf dem neben dem Passfoto auch Angaben wie Vor- und Nachname, Geburtsdatum und -Ort sowie Adresse und Nationalität gespeichert sind.

NFC hätte schon vor rund fünf Jahren Einzug in die Handys halten können, doch angesichts hoher Chip-Preise fristete die interessante Technik bis vor kurzem ein Schattendasein. Dementsprechend übersichtlich ist die Auswahl an passenden Geräten, weil es an Anwendungsmöglichkeiten mangelt. Umgekehrt findet man kaum NFC-fähige Kassensysteme, weil kaum Nachfrage seitens der Kunden besteht. Da passt es auch in Bild, dass mit dem bereits 2007 vorgestellten Nokia 6131 NFC lange Zeit nur ein einziges NFC-Handy verfügbar war – das mangels Anwendungen jedoch nicht genug Käufer fand.

Handy statt Bargeld: In den USA können Kunden der Kaffeehauskette Starbucks bereits per Smartphone bezahlen. Abgerechnet wird aber nicht via NFC, sondern über einen Strichcode.
Handy statt Bargeld: In den USA können Kunden der Kaffeehauskette Starbucks bereits per Smartphone bezahlen. Abgerechnet wird aber nicht via NFC, sondern über einen Strichcode.

Das soll sich nun jedoch ändern, denn Smartphone-Anbieter, Kreditkartenfirmen, Mobilfunkprovider und Bezahldienste wollen angesichts niedriger Chipkosten in großem Stil in den Markt einsteigen. Praktisch jeder bekannte Anbieter wie Apple, Google, LG, Nokia und Samsung hat Pläne für NFC in der Tasche und sie teilweise schon im Februar 2011 auf dem Mobile World Congress in Barcelona vorgestellt, einer der wichtigsten Messen der Mobilfunk-Branche.

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