HP mit eigenem Konzept gegen IBMs On-Demand-Strategie

Beim Adaptive Enterprise handelt es sich um die HP-Ausprägung der in der Branche derzeit virulenten On Demand-Strategie: „Stellen Sie sich eine Plattform vor, mit deren Hilfe Sie ein Server- und Speichersystem so verwalten können als sei es Teil eines einzelnen, großen Computers“, erläutert der Konzern seine „Vision“. Um in dieser virtuellen Umgebung mehr Rechnerkapazität für eine bestimmte Anwendung zu erhalten, reiche die Bedienung eines Softwaremenüs beziehungsweise ein Drag & Drop-Verschieber von einem Server auf einen anderen. „Wir möchten das Unternehmen sein, das Ihnen hilft, den optimalen Nutzen aus Ihren IT-Investitionen zu ziehen, und wir investieren in dieses Ziel“, so HP-Chefin Carly Fiorina. Das sagen allerdings auch die Kollegen von IBM, Computer Associates (CA) und diversen anderen Firmen.

Um zum Adaptive Enterprise zu gelangen, müssen Firmenkunden – es handelt sich vorzugsweise um international tätige Konzerne vom Schlage einer Siemens oder BMW – diverse Bausteine implementieren, die auf der Konferenz ebenfalls ausführlich dargestellt wurden. Die Adaptive Management-Plattform setzt sich aus HP Openview IT Service Management, HP Utility Data Center (UDC) sowie aus systemspezifischen Lösungen von HP für die Lastverwaltung und ein Management auf Systemebene zusammen. „Adaptive Enterprise ist eine Vision – Sie benötigen dazu nur Simplification (Vereinfachung), Standardisation (Standardisierung), Modularity (modularer Aufbau) sowie Integration“, erläuterte Nora Denzel, Senior Vice President and General Manager Adaptive Enterprise & Software Global Business Unit sowie Aushängeschild des Konzerns.

Denzel war es auch, die – ihrer Chefin Fiorina folgend – dem Hype um GRID eine Absage erteilte: „All unsere Anwendungen werden GRID-fähig werden – sobald GRIDs funktionieren. Das kann in einigen Monaten sein, möglicherweise aber auch erst in einigen Jahren.“ Bekanntlich setzt Konkurrent IBM mit seiner On Demand-Strategie voll auf die „Rechenpower aus der Steckdose“.

Weitere Adaptive-Bausteine:

  • Openview, die seit langem bekannte End-to-End Management-Lösung des Konzerns: Die Software ist dank 250 Entwicklern mit Sitz in Deutschland „Made in Germany“, so Direktorin Schneider. Das UDC stellt eine Datenverwaltungs-Lösung dar, die es IT-Managern ermöglichen soll, eine flexible Datenverwaltung aufzubauen.
  • Das UDC besteht aus spezieller Hardware, Utility Controller-Software, Openview sowie Services-, Consulting- und Integration.
  • Unter dem konzerninternen Codename „Nimbus“ hatte man zudem extra zur Konferenz ein Paket geschnürt, das Administratoren eine einheitliche Managementkonsole für Windows-, Linux- und Unix-Systeme unter dem HP-eigenen Derivat HP-UX offeriert. Nur nebenbei wurde bemerkt, dass künftig alle drei Betriebssysteme auf Intels Itanium-Plattform performen können – ein Hinweis auf die stark Itanium-konzentrierte HP-Strategie der kommenden Jahre zu Ungunsten der PA-Risc-Architektur.

Darüber hinaus trommelte man immer wieder mal für Opencall, die Telco-Middleware. Der Telekommunikationsmarkt weißt deutliche Steigerungsraten auf – und HP will an diesem neuerlichen Boom nach Kräften mitverdienen. In Deutschland wird der Umsatz mit Opencall den mit Openview im kommenden Jahr vermutlich überholen, so Schneider. Ein bei jeder Rede und jeder Präsentation immer wieder gern gezogenes Fazit lautete folglich: „Wir können alles, und zwar besser als die anderen. Vor allem besser als IBM.“

Themenseiten: Hewlett-Packard, IT-Business, Strategien

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