HP mit eigenem Konzept gegen IBMs On-Demand-Strategie

In Hamburg wurden Besucher und Kunden mit einer Flut von Marketing-Begriffen überschüttet, die ZDNet im Gespräch mit Peter van der Fluit, Vice President Software Sales bei HP zu trennen und zu präzisieren suchte.

Herr van der Fluit, können Sie unseren Lesern die Unterschiede zwischen den hier in Hamburg vorgestellten Produkten Utility Data Center (UDC), Über-OS und Nimbus erläutern?

Das Konzept des UDC-Betriebssystems schließt die gesamte Palette des Adaptive Enterprise ein. Ich nenne es eine neue Dimension des Managements, es bietet die Virtualisation quer über die komplette heterogene IT-Architektur. Über die Formulierung „Über-OS“ bin ich nicht sonderlich glücklich, ich glaube dass sich Nora (Denzel) nicht über die Geschichte Europas im klaren war. Nimbus kommt von unseren Proliant-Leuten und dient der Verwaltung unterschiedlichster Plattformen.

Unix, Linux und Windows.

Richtig.

Und wie spielt Openview in dieses Konzept hinein?

Nimbus ist für die Plattformen zuständig, Openview für die Verwaltung der Daten. Openview ist also ein Layer, der Intra-Service, Proliant-Service und so weiter verwaltet. Zur Virtualisierung benutzen wir die neue Technik UDC. Ob das aber auch in Zukunft so sein wird…?

Hört sich nicht gerade nach ‚Simplification‘ an, was Sie ihren Kunden derzeit zumuten.


Peter van der Fluit, HP

Was heißt schon Simplification? Wir versuchen die Hardware immer intelligenter zu machen. Auf den Hardware-Bereich kommt dadurch immer mehr Software zu, was ein Vorteil für das Management ist… vorausgesetzt, Sie bieten sowohl Hard- als auch Software an. Andere Konzerne wie CA oder BMC, die keine Hardware herstellen, tun sich naturgemäß schwerer mit so was. Wir können also erstens die Hardware ‚managable‘ machen. Zweitens verfügen wir mit Openview über eine Hardware-unabhängige Plattform. Das kann zwar zu einer Art – ich benenne es mal vorsichtig so – Kannibalisierung innerhalb von HP führen, aber besser dass wir uns selbst kannibalisieren als dass es jemand anderes tut.

Und wie passt noch mal dieses ominöse Über-OS ins Bild?

Dabei handelt es sich um eine Metapher: In einem PC hat man ein Betriebssystem, das alles verwaltet. Genauso verhält sich die Management-Software in großen Systemen: Verwaltet Speicher, das Netzwerk, Programme, etc.

Ihre Chefin Carly Fiorina hat GRIDs erst kürzlich als ‚overhyped‘ bezeichnet. Nora Denzel erklärte gestern, GRIDs werden erst in einigen Jahren lauffähig sein. Wie passen GRIDs in das von Ihnen gezeichnete Bild?

Wir bieten ja bereits heute Virtualisierung an: Unser UDC läuft einwandfrei. Die Frage, die sich jeder IT-Manager stellt, lautet: Welche Ressourcen habe ich und in welchem Maße werden sie genutzt? Mit dem UDC erzielen Sie derzeit eine Auslastung („Utilisation“) von rund 30 Prozent, in wenigen Monaten soll das auf 50 Prozent gesteigert werden. Das Problem des CIO ist es doch, dass mehr und mehr Geld, derzeit rund 70 Prozent des Budgets, in die IT-Operations wandert – und das wird stetig mehr. In wenigen Jahren muss ein Konzern 90 Prozent seines IT-Budgets dafür aufwenden, die Systeme überhaupt am Laufen zu halten. Aus diesem Teufelskreis müssen wir heraus kommen, denn der Einsatz von immer mehr Mitarbeitern und immer mehr Hard- und Software ist keine Lösung. Folglich müssen die Prozesse verbessert werden – nach wie vor sind die IT-Operations in Silos organisiert, ein End-to-End-Process-System gibt es nicht. Mit dem UDC belegen wir, dass man sich mit einer vernünftigen Software sowohl Hardware als auch Mitarbeiter sparen kann.

Eben jenes behaupten aber prinzipiell auch all Ihre Konkurrenten, sei es nun CA oder IBM oder wer auch immer.

Anders als die meisten Konkurrenten bieten wir sowohl Hard- als auch Software. CA bleibt in Bezug auf Hardware nur „strategisches Arbeiten“. Was IBM betrifft: Wenn man bereits ein reines IBM-System am laufen hat, sollte man auch bei IBM bleiben. Aber diejenigen Kunden, die über eine heterogene Umgebung verfügen, sollten sich überlegen, ob sie nicht mit einem auf so etwas spezialisierten Partner besser fahren. Wir sind in der Lage, mit Microsoft, BEA, Oracle oder auch der SAP und ihrem Netweaver zusammenzuarbeiten. Und nach allem was ich gesehen habe, verfügt der Großteil der Kunden über eine heterogene Umgebung mit verschiedensten Hard- und Softwarekomponenten. Somit glaube ich haben wir die beste Lösung am Start.

Themenseiten: Hewlett-Packard, IT-Business, Strategien

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