Google tritt Facebooks Open Compute Project bei

Mit einer Rack-Spezifikation will es zum Ziel des Projekts beitragen, Rechenzentren kostengünstiger und effizienter zu machen. Sie umfasst eine 48-Volt-Stromversorgung und einen neuen Formfaktor. Googles Zusammenarbeit mit dem OCP soll aber nicht auf Hardware beschränkt bleiben.

Google hat zum gestrigen Start des Open Compute Project US Summit 2016 im kalifornischen San Jose seinen Beitritt zu dem von Facebook 2011 ins Leben gerufene Projekt bekannt gegeben. Mit einer Rack-Spezifikation will es zum Ziel des Projekts beitragen, Rechenzentren kostengünstiger und effizienter zu machen. Zugleich gibt es damit Projektmitgliedern Einblick in seine Datacenter.

(Bild: Open Compute Project)Google hat praktisch von der ersten Stunde an für seine Suchmaschine optimierte Server in Eigenregie entwickelt. Daher kommt sein Beitritt zum Open Compute Project (OCP) nicht überraschend. Wie es in einem Blogbeitrag erklärt, umfasst seine an das Projekt übergebene Rack-Spezifikation eine 48-Volt-Stromversorgung und einen neuen Formfaktor, um OCP-Racks in seinen Rechenzentren betreiben zu können.

„Der heutige Start ist aber nur ein erster Schritt einer größeren Bestrebung. Wir glauben, dass es noch weitere Bereiche gibt, in denen wir mit dem OCP kooperieren können“, kommentiert John Zipfel, Technical Program Manager von Google. Die Kooperation mit dem OCP werde nicht auf Hardware beschränkt bleiben, sondern auch Software umfassen, über die Server- und Netzwerk-Management-Systeme standardisiert werden könnten. Zudem habe man der Industrie bereits Vorschläge gemacht, wie sich Festplatten für Cloud-Anwendungen optimieren ließen.

Das 48-Volt-Design für die Stromversorgung der Rack-Server von Google geht laut Zipfel auf eine langjährige Entwicklung zurück. 2003 habe man angefangen, die Racks in den eigenen Rechenzentren mit 12 Volt zu versorgen. Ab 2009 seien die Anforderungen an die Leistung der Server-Prozessoren gestiegen, weshalb Google mit Alternativen zu dieser Stromversorgung experimentiert habe. Seit 2010 setzt es hochperformante Bauteile ein, die mit 48 Volt versorgt werden. Sie sollen rund 30 Prozent energie- und kosteneffizienter sein als vergleichbare Lösungen. Aus diesem Grund wolle Google die Technologie jetzt über das OCP für andere hochperformante Systeme standardisieren.

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Außer Google engagiert sich unter anderem auch Microsoft, das seit 2014 Mitglied des OCP ist. Zum laufenden US Summit gab es mit der Debian-basierten Netzwerk-Software-Sammlung „SONiC“ (Software for Open Networking in the Cloud) seinen jüngsten Beitrag bekannt. Zusammen mit dem im letzten Jahr von Microsoft beigesteuerten SAI (Switch Abstraction Interface) soll SONiC es Cloud-Betreibern ermöglichen, Hardware-Innovationen zu nutzen, ihnen aber auch ein Framework liefern, um quelloffene Apps zu schreiben und verschiedene Plattformen zu integrieren, also eine offene Switch-Plattform anzubieten. An SONiC arbeiten auch Arista, Broadcom, Dell und Mellanox mit.

Ebenfalls auf dem Open Compute Project US Summit hat Facebook ein neues Serverdesign vorgelegt. Und bereits vorab kündigte Seagate eine zum OCP kompatible 10-GByte/s-SSD an, die sich ideal für den Einsatz in Hyperscale-Rechenzentren eignen soll.

[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]

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Themenseiten: Facebook, Google, Microsoft, Open Compute Project, Open Source, Server

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