World IPv6 Launch am 6. Juni: Was Nutzer beachten müssen

Zu diesem Termin bieten einige große ISPs das neue Protokoll an. Dann werden Heimgeräte plötzlich weltweit erreichbar und PCs lassen sich eindeutig identifizieren. ZDNet zeigt, wie man Sicherheit und Datenschutz wiederherstellt.

An 6. Juni 2012 findet der sogenannte World IPv6 Launch statt. An diesem Tag werden zahlreiche große Internet-Player IPv6 dauerhaft aktivieren. Damit unterscheidet sich der World IPv6 Launch vom World IPv6 Day (IPv6-Tag) letztes Jahr, an dem Unternehmen wie Google und Facebook das neue Protokoll nur für einen Tag freigeschaltet hatten.

Am IPv6-Tag kam es zu keinen nennenswerten Problemen. Nahezu niemand klagte über Ausfälle am 8 Juni 2011. Einige Websites waren nicht erreichbar. Das lag aber fast immer daran, dass die Betreiber selbst etwas falsch gemacht hatten, etwa eine IPv6-Adresse über DNS zu veröffentlichen, ohne die Website an die Adresse zu binden.

Websites und andere Dienste, die IPv6 unterstützen, bieten weiterhin auch IPv4 an. Dadurch, dass Server über beide Protokolle erreichbar sind, wird ein weicher Übergang gewährleistet. Google, Facebook, Bing und Yahoo werden ab dem 6. Juni also nicht auf IPv6 umsteigen, sondern IPv6 zusätzlich zu IPv4 anbieten.

Wenn der eigene ISP kein IPv6 unterstützt, ist das nicht schlimm. Die Anbieter im Internet werden noch viele Jahre über IPv4 erreichbar bleiben. Erst wenn alle Internet-Provider weltweit IPv6 anbieten, wird es zu Abschaltungen von IPv4 kommen.

Würde IPv6 Probleme machen, bekäme man das auch heute schon zu spüren. Einige Anbieter haben nach dem IPv6-Tag letztes Jahr das neue Protokoll erst gar nicht wieder abgeschaltet.

Dazu gehört auch Europas zweitgrößter Hoster Strato. Jeder Kunde, der ein Shared-Hosting-Paket bei Strato gebucht hat, ist seit letztem Juni automatisch auch über IPv6 erreichbar. Falls IPv6 zu Problemen geführt hätte, ließen sich diese Websites nicht mehr aufrufen.

Am World IPv6 Launch beteiligen sich aber auch zahlreiche ISPs. Wer seinen Internetzugang bei einem dieser ISPs hat, muss beim neuen Protokoll einiges beachten. Größere deutsche Provider haben bisher noch keine Beteiligung am World IPv6 Launch angekündigt. Nur die IKS GmbH aus Jena hat ihre Teilnahme angekündigt. In anderen Ländern sind allerdings viele große ISP dabei, etwa Comcast (USA), Free (Frankreich), Time Warner Cable (USA) und XS4ALL (Niederlande).

Das heißt aber nicht, dass sich andere deutsche Provider nicht beteiligen. Die Deutsche Telekom hatte im Oktober 2010 angekündigt, bis Ende 2011 bundesweit alle DSL-Anschlüsse auf den Dual-Stack-Betrieb mit IPv4 und IPv6 umzustellen. Daraus ist bis Ende Januar 2012 nichts geworden. Die Telekom wird IPv6 aber noch in diesem Jahr anbieten. Ob es bis zum 6. Juni so weit ist, konnte das Unternehmen ZDNet auf Nachfrage allerdings nicht bestätigen. Dass IPv6 aber auch bei anderen großen deutschen Providern noch 2012 kommt, gilt als sicher. Einige kleine DSL-Provider wie Portunity oder Tal.de bieten IPv6 bereits heute nativ für jedermann an.

[Update 02.02.2012 17.23 h]
Kabel Deutschland teilt ZDNet auf Nachfrage mit, dass man plane, IPv6 im Laufe des Jahres 2012 für einen „großen Teil“ der Nutzer verfügbar zu machen. Derzeit laufe ein Testbetrieb für erste Kunden. Eine Terminbestätigung zum 6. Juni kann aber auch Deutschlands größter Kabelanbieter derzeit nicht geben.
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Neueste Kommentare 

4 Kommentare zu World IPv6 Launch am 6. Juni: Was Nutzer beachten müssen

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  • Am 5. Juni 2012 um 15:46 von Tom2013

    IPV6 gibt es nicht
    Tipp: Bis heute gibt es keinen Provider der ausschließlich IPv6 kann geschweige denn im DualStack anbieten wird. Solange sich das nicht ändert gibt es keinen Grund für IPv6 es gibt auch praktisch keine Server die per IPv6 erreichbar wären außerdem ist niemand per DSL mit IPv6 ausgestattet tja sieht nach Verzögerungen von 10 bis 25 Jahren aus. Das wars dann wohl mit IPv6, bis IPv10 kommt *ggg*

  • Am 2. Februar 2012 um 14:40 von Rene Bartsch

    Datenschutz und Erreichbarkeit bei IPv6 sind sehr einfach möglich!
    Der Internetanbieter kann ein STATISCHES globales IPv6-Unicast-Prefix UND ein DYNAMISCHES globales IPv6-Unicast-Prefix zuteilen. Setzt der Internetanbieter die "Preferred Lifetime" des statisches globalen IPv6-Unicast-Prefix auf den Wert "0", nehmen IPv6-Endgeräte über den statischen globalen IPv6-Unicast-Prefix zwar eingehende Verbindung an, bauen ausgehende Verbindungen aber IMMER über den dynamischen globalen IPv6-Unicast-Prefix auf.

    Dadurch sind, in Verbindung mit den PRIVACY EXTENSIONS, sowohl Erreichbarkeit per STATISCHEM globalen IPv6-Unicast-Prefix als auch Verschleierung der IPv6-Absender-Adresse per DYNAMISCHEM globalen IPv6-Unicast-Prefix gewährleistet.

    • Am 5. Juni 2012 um 15:44 von nxi da

      AW: World IPv6 Launch am 8. Juni: Was Nutzer beachten müssen
      schön, überwacht werden kann man so oder so! Dazu ist gar kien IPv6 notwendig, das geht auch mitIPv4 sehr sehr leicht!

  • Am 1. Februar 2012 um 19:31 von M

    nix verstanden
    der Artikel war so umfassend und so undeutig, ich hab kein Wort verstanden… ist mein pc jetzt für außen von jedem zuerreichen nur weil sich das ip protokoll ändert, verstehen muss ich das nicht. Und wieso fällt automatisch das NAT weg, is doch total dumm, hätte man einfach ip4 mit nat gemacht und gut -..-

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