Keine Gefährdung durch Spam per Instant Messenger

"Spim", wie Spam in Echtzeit über Instant Messenger-Systeme auch genannt wird, dürfte in diesem Jahr deutlich zunehmen. Dennoch ist nach Expertenmeinung alles unter Kontrolle.

Wenn jetzt die legalen Folgen für das Versenden von Spam (unerwünschten Werbe-E-Mails) etwa durch den Can-Spam-Act in den USA bedrohlicher werden, dürften sich Spammer nach Einschätzung von Experten zunehmend auf Werbebotschaften per Instant Messenger verlegen. „Spim“ betrifft bisher nur eine kleine Zahl von Usern. Die Radicati Group geht von 400 Millionen Spim-Nachrichten im Jahr 2003 aus. Für 2004 schätzt das Unternehmen einen Anstieg auf 1,5 Milliarden unerwünschte Nachrichten über Instant Messenger. Damit wäre die Wachstumsrate von Spim dreimal so hoch wie die von Spam.

Andere Experten gehen ebenfalls davon aus, das SPim deutlich zunimmt, halten die Vorhersage einer Spim-Explosion aber für übertrieben. „Spim ist kein großes Problem“, sagt Paul Ritter von der Yankee Group. „Sicher müssen sich IT-Manager bewusst sein, dass es so etwas gibt, und sollten Maßnahmen dagegen ergreifen. Aber ich will deswegen nicht gleich Alarm schlagen.“ Die Yankee Group schätzt, dass fünf bis acht Prozent aller Sofortnachrichten in Unternehmen heute Spim sind, diese Quote aber aufgrund verbesserter IM-Technologien nicht drastisch steigen werde.

„Spim ist kein so schreckliches Problem wie E-Mail-Spam“, meint auch John Levine, der Autor des Buches „Fighting Spam for Dummies“. Levine hält Spim für leichter kontrollierbar als Spam, da kostenlose IM-Dienste wie AOL, MSN und Yahoo nur von geschlossenen Benutzergruppen verwendet würden, deren Datensätze man mittlerweile Drittanbietern wie Trillian nicht mehr zugänglich mache. Da die Nachrichten sämtlich über zentralisierte Server laufen, seien sie leichter zu kontrollieren als die vielen verteilten Mail-Server auf der Welt.

„Zu unseren Bedenken bei der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen IM-Clients gehören auch die Sicherheit und der Datenschutz“, sagt Nicholas Green von AOL. „Wir können unsere Nutzer am besten schützen, wenn wir den gesamten Traffic-Fluss kontrollieren.“

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