Intel Xeon: Verknappung bei Serverprozessoren hält an

HPE rechnet nicht mit einer Entspannung im Jahr 2020. Intel rät Kunden offenbar zu Alternativen wie die älteren Xeon-Produkte der Skylake-Generation. Die Probleme betreffen auch Dell und Lenovo.

Hewlett Packard Enterprise geht davon aus, dass die Lieferprobleme bei Xeon-Serverprozessoren von Intel anhalten werden. Wie The Register berichtet, warnt das Unternehmen, dass möglicherweise im Kalenderjahr 2020 keine Besserung eintreten wird.

Intel Xeon (Bild: Intel)Die Einschätzung basiert auf einem internen Rundschreiben von HPE, das The Register vorliegt. Demnach soll wiederum Intel empfehlen, Kunden in Richtung Skylake zu lenken, da die neuere Cascade-Lake-Generation mindestens bis April nur eingeschränkt verfügbar sei.

HPE bestätigte zudem, es habe „mit den branchenweiten Lieferengpässen bei den Xeon-Prozessoren der zweiten Generation (Cascade Lake) von Intel zu kämpfen“. Basierend auf der Nachfrage erwarte man für das Jahr 2020 eine eingeschränkte Verfügbarkeit. Deswegen rate HPE Kunden, alternative Prozessoren in Betracht zu ziehen, die noch erhältlich seien. „Wir stehen in ständigem Kontakt mit unseren Partnern bei Intel und haben eine enge Beziehung zu ihnen, und wir wissen, dass sie an dem Problem arbeiten.“

Am stärksten sind dem Bericht zufolge die Xeon-Silver-Prozessoren der 42xx-Serie betroffen. Sie werden wiederum in den Server-Modellreihen ProLiant DL360, ML350 und BL460, Apollo 4200 sowie Synergy 480 verbaut. Als Alternative stehen besagte Modelle mit Skylake-Prozessoren bereit. Cascade Lake und Skylake basieren beide auf einem 14-Nanometer-Prozess, wobei Cascade Lake als Optimierung von Skylake angesehen wird.

Nach Recherchen von The Register sollen Dell und Lenovo gleichermaßen von den Lieferproblemen betroffen sein. „Dell, Lenovo und HPE haben alle dasselbe Problem: es ist ein Intel-Problem“, wird eine Quelle auf der Lieferkette zitiert. Eine andere Quelle lobte HPE für seine Transparenz. Andere Hersteller steckten stattdessen den Kopf in den Sand.

Die Lieferprobleme bei Intel begannen bereits im Sommer 2018. Sie sollen im Zusammenhang mit der Umstellung auf die 10-Nanometer-Fertigung stehen, die sich bei Intel mehrfach verzögerte. Zuletzt hatte Intel im November 2019 bestätigt, dass es den Bedarf an Prozessoren nicht erfüllen kann. Das Unternehmen versprach, nicht nur in den Aufbau der 10-Nanometer-Fertigung zu investieren, sondern auch Geld in die Erweiterung der Kapazitäten für 14-Nanometer-Wafer zu stecken.

Die Knappheit hat auch wirtschaftliche Folgen für Intel. Laut der letzten Prognose des Unternehmens werden Umsatz und Gewinn im Geschäftsjahr 2019 stagnieren oder nur sehr gering zulegen. Die Zahlen für das vierte Quartal wird Intel am Donnerstagabend vorlegen.

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