Tim Berners-Lee startet Initiative gegen Missbrauch des Webs

Sie nimmt Regierungen, Unternehmen sowie die Nutzer in die Pflicht. Zum Start unterstützen bereits mehr als 160 Firmen und Organisationen den Contract for the Web. Er sieht unter anderem ein Recht auf einen freien und ungehinderten Zugang zum Internet vor.

Tim Berners-Lee, der als Begründer des World Wide Web gilt, hat eine neue Initiative namens Contract for the Web ins Leben gerufen. Sie soll verhindern, dass das Internet für Dinge missbraucht wird, die zum Nachteil von Nutzern sind. Unterstützung erhält sein Plan von mehr als 160 Unternehmen und Organisationen, darunter Microsoft, Google, Facebook, die Electronic Frontier Foundation und Reporter ohne Grenzen.

Internet (Bild: Shutterstock/LanKS)„Die Macht des Internets, das Leben der Menschen zu verändern, die Gesellschaft zu bereichern und Ungleichheiten zu verringern, ist eine der entscheidenden Möglichkeiten unserer Zeit. Aber wenn wir jetzt nicht handeln – und gemeinsam handeln -, um zu verhindern, dass das Internet von denen missbraucht wird, die es ausbeuten und untergraben wollen, laufen wir Gefahr, dieses Potenzial zu verschwenden“, sagte Berners-Lee.

Wie ein offenes und freies Internet aussehen könnte, regelt der Vertrag mit neun Grundprinzipien. Regierungen werden darin beispielsweise aufgefordert, sicherzustellen, dass sich alle Bürger jederzeit mit dem Internet verbinden können. Niemand dürfe das Recht auf einen Internetzugang abgesprochen werden.

Unternehmen sollen indes den Zugang zum Internet bezahlbar machen und die Rechte und Freiheiten von Nutzern respektieren und schützen. Nutzer sollen zudem die Kontrolle über ihre Online-Aktivitäten und klare und eindeutige Auswahlmöglichkeiten in Bezug auf ihre Daten und ihre Privatsphäre erhalten. Nur so könne das Vertrauen in das Internet wiederhergestellt werden.

Der Vertrag nimmt aber auch die Nutzer in die Pflicht. „Und vor allem haben wir alle eine Verantwortung als Webnutzer, das von uns gewünschte Web zu erschaffen. Der Vertrag fordert alle Bürger auf, starke Gemeinschaften aufzubauen, die den zivilen Diskurs und die Menschenwürde respektieren“, heißt es in einer Pressemitteilung der Initiative.

„Der Vertrag gibt uns konkrete Maßnahmen zum Aufbau eines Netzes, das für zukünftige Generationen, insbesondere Mädchen und Frauen, funktioniert. Frauen sehen sich weltweit mit unverhältnismäßig vielen Hindernissen beim Zugang zu Bildung, bei der Gründung von Unternehmen oder bei der Arbeit außerhalb des Hauses konfrontiert. Wir müssen das Netz als einen Weg sehen, um ihre Macht zu entfalten. Aus diesem Grund hat sich The NewNow an der Kerngruppe der Organisationen beteiligt, die den Vertrag entwickeln“, kommentierte Roya Mahbook, NewNow Leader und CEO des Digital Citizen Fund.

Den vollständigen Vertrag sowie eine Liste von Unterstützern (PDF) findet sich auf der Website der Initiative Contract for the Web. Dort ist es auch möglich, den Vertrag als Organisation und auch als Einzelperson zuzustimmen.

ANZEIGE

Auf zu neuen Höhen mit SkySQL, der ultimativen MariaDB Cloud

In diesem Online-Seminar stellen wir Ihnen SkySQL vor, erläutern die Architektur und gehen auf die Unterschiede zu anderen Systemen wie Amazon RDS ein. Darüber hinaus erhalten Sie einen Einblick in die Produkt-Roadmap, eine Live-Demo und erfahren, wie Sie SkySQL innerhalb von nur wenigen Minuten in Betrieb nehmen können.

Themenseiten: Internet

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

1 Kommentar zu Tim Berners-Lee startet Initiative gegen Missbrauch des Webs

Kommentar hinzufügen
  • Am 27. November 2019 um 12:06 von thisIsNotMyName

    „Unternehmen sollen indes den Zugang zum Internet bezahlbar machen und die Rechte und Freiheiten von Nutzern respektieren und schützen. Nutzer sollen zudem die Kontrolle über ihre Online-Aktivitäten und klare und eindeutige Auswahlmöglichkeiten in Bezug auf ihre Daten und ihre Privatsphäre erhalten.“

    Interessant ist, dass Unternehmen wie Google, Microsoft oder Facebook mitmachen aber trotzdem ungefragt meine Privaten Daten wie bescheuert sammeln. Kann ich also mit diesem Vertrag die Unternehmen belangen? Zur Herausgabe und Löschung meiner Daten zwingen und zukünftiges Sammeln meiner Privaten Daten verhindern, oder ist dies nur Papierverschwendung?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *