Auch Clinton-Stiftung von russischen Hackern ausspioniert

Die Angriffe sind laut Bloomberg Teil einer seit Oktober laufenden Kampagne, die tief in das politische System der USA eindrang. Einem Informanten zufolge waren mindestens 4000 Personen im Visier, die eine Rolle in der US-Politik spielen. Die russische Regierung will vielleicht nicht nur ausspähen, sondern den Wahlkampf auch beeinflussen.

Russische Hacker haben nicht nur einen Server der US-Demokraten gehackt und ein 200-Seiten-Dossier über den wahrscheinlichen republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump veröffentlicht, sondern auch die Bill, Hillary and Chelsea Clinton Foundation ausgespäht. Das berichtet Bloomberg und beruft sich auf Personen, die Kenntnis von behördlichen Ermittlungen haben.

Motivfoto Hacker (Bild: Shutterstock)Der Hack der Clinton-Stiftung ist demnach Teil einer Kampagne, die seit Oktober bis Mitte Mai lief und tiefer in das politische System der USA eindrang als zunächst angenommen. Einem Informanten zufolge waren mindestens 4000 Personen im Visier, die eine Rolle in der US-Politik spielen. Betroffen waren Anwaltskanzleien, Lobbyisten, Berater, Stiftungen und politische Gruppen. Angriffe zielten auf mehrere Tausend Gmail-Konten.

An den Ermittlungen zu den Datendiebstählen sollen das FBI, der Secret Service und der Auslandsgeheimdienst NSA beteiligt sein. Wie beim vorhergehenden Angriff auf das Democratic National Committee (DNC), also die nationale Organisation der Demokratischen Partei, gehe es bei der Untersuchung um die präzise Identifikation der Hacker sowie ihre möglichen Motive. Bislang hat jedoch keine der Behörden eine öffentliche Erklärung dazu abgegeben.

Inzwischen wurden Befürchtungen laut, die russische Regierung wolle nicht nur die politische Situation ausspähen, sondern mische sich damit gezielt in den Präsidentschaftswahlkampf ein. Es gehe ihr darum, beide Kandidaten schlecht aussehen zu lassen – um die Vereinigten Staaten in den Augen von Verbündeten und Gegenspielern herabzusetzen und nach der Wahl einen schwächeren US-Präsidenten zu bekommen.

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Erst in der letzten Woche bemerkten behördliche Ermittler laut Bloomberg, dass Computer der Clinton-Stiftung kompromittiert wurden. Die Entdeckung erfolgte offenbar durch die Überwachung von Servern, die von den Hackern genutzt wurden. Vertreter der Stiftung erklärten, nicht über einen Hack informiert worden zu sein, und lehnten eine weitere Stellungnahme ab.

Die Clinton-Wahlkampagne hingegen war sich seit Anfang April bewusst, im Visier von Hackern mit Verbindungen zur russischen Regierung zu sein. Clinton-Sprecher Glen Caplin erklärte jedoch, dass es keine Anzeichen für ein erfolgreiches Eindringen gibt. „Wir arbeiten in sicherheitsbezogenen Angelegenheiten routinemäßig mit Regierungsbehörden zusammen“, sagte er. „Es erscheint offensichtlich, dass die für den DNC-Hack verantwortlichen russischen Gruppen die Absicht haben, den Ausgang dieser Wahl zu beeinflussen.“ Das DNC sprach von einer „Desinformationskampagne der Russen“.

Bloomberg-Informanten berichteten außerdem von der Einbeziehung weiterer Sicherheitsfirmen, um die bisherigen Untersuchungsergebnisse zu erhärten. Demnach wurden jetzt zusätzlich FireEye, Palo Alto Networks und Fidelis Cybersecurity beauftragt, nachdem zuvor CrowdStrike eine Verbindung der Hacker zur russischen Regierung festgestellt hatte.

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3 Kommentare zu Auch Clinton-Stiftung von russischen Hackern ausspioniert

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  • Am 27. Juni 2016 um 9:07 von Ela

    Ja ja, der Russe wiedermal. Was aber die USA so alles macht dürfen wir ja nicht erfahren. Lächerliche Nachrichten.

  • Am 23. Juni 2016 um 15:42 von marvin22305

    es ist vielmehr warhscheinlich, dass die NSA im Auftrag der NWO-Russland-Basher die Beweise manipuliert bzw. gefälscht hat … it’s cyber war! Und Daten werden gesammelt um zu erpressen, manipulieren, desinformieren! Und – der heisse Krieg, der hier provoziert werden soll, wird auf europ. Terretorium geführt werden

  • Am 23. Juni 2016 um 9:29 von Holger Hees

    Ihr Titel suggeriert das die Russen quasi erwiesener Maßen nicht nur einen Server der Demokraten sondern auch alle Wahlkampfkandidaten ausspioniert haben.

    Vielleicht sollte man bedenken das die Schuldzuweisung von US Seite schon aus Reflex geschieht. Quasi, solange wir nicht mehr wissen waren es die Russen. Will hier nicht zu sehr Pro Russisch klingen… Die Russen machen es genauso. Leiden ein bisschen an Paranoia und vermuten hinter allem was nicht sofort erklärt werden kann die Amerikaner.

    Was ich meine ist. Erst wurden die Russen beschuldigt. Dann hat sich ein Hacker gemeldet und ein paar Beweise vorgelegt das er es war und nicht die Russen. Als Bsp: http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2016-06/demokraten-usa-hacker-angriff-donald-trump

    Nun kann man weiter mutmaßen das dieser Hacker ein Russe ist, aber auch das wäre nur eine Vermutung.

    Also bitte schreibt es auch so. Alles sind nur Vermutungen ohne konkrete Beweise. Es ist auch nicht besonders wahrscheinlich das es die Russen waren. Es gibt mindestens 100 andere Gruppen die daran ein Interesse haben könnten. Es gibt auch keine öffentlichen Ermittlungsergebnisse die in eine bestimmte Richtung deuten. Sicher die Amerikaner könnten welche haben. Aber auch das nur Vermutung ohne jeglichen Anhaltspunkt.

    Das einzige was erwiesen ist. Die Amerikaner sind genauso glaubwürdig wie jede andere Regierung die in Eigeninteresse handelt.

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