Samsung: IoT wird Prozessorverkäufe antreiben

Das Unternehmen steckt sich das Ziel, mit seiner Reihe Artik bis 2020 in 53 Prozent aller IoT-Produkte vertreten zu sein. Das wären 6,6 Milliarden Geräte und Sensoren für Smart Home, Smart Building, Distribution, Medizin und Transportwesen.

Samsungs Halbleitersparte erwartet, durch das Internet der Ding (IoT) ihren Marktanteil vergrößern zu können – auf Kosten etwa von Intel und Qualcomm. Das sagte Byung-se So, Execultive Vice President fürs Samsung Strategy and Innovation Center, bei einer Veranstaltung für Investoren in Seoul.

Samsung Artik 1 (Bild: Samsung)Samsung Artik 1 (Bild: Samsung)

IoT werde künftig der wichtigste Halbleiter-Absatzmarkt sein, und Samsung könne hier mit seinen Artik-Chips eine wichtige Rolle spielen, fuhr So fort. Durch Komplettangebote für IoT einschließlich Sicherheit und Cloud könne man künftig noch den Wert der Plattform für die Kunden erhöhen.

Die Artik-Halbleiterreihe hatte Samsung im Februar 2016 kommerziell eingeführt. Im April folgte die Artik Cloud. Die offene Datenaustauschplattform umfasst freie APIs und Werkzeuge, mit den Unternehmen Daten von vernetzten Geräten oder Services sammeln, speichern, analysieren und weiterverarbeiten können. Die Preise richten sich nach dem Umfang der Nutzung.

Nach Samsungs Schätzung wächst der Markt für Halbleiter jährlich um 7 Prozent. Das IoT wird künftig ein Viertel ausmachen. Samsung gibt das Ziel aus, bis 2020 in 53 Prozent aller IoT-Produkte vertreten zu sein. Das wären 6,6 Milliarden Geräte und Sensoren für Smart Home, Smart Building, Distribution, Medizin und Transportwesen.

HIGHLIGHT

Wer profitiert am meisten vom Internet der Dinge?

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Übersicht über die Architektur der Artik Cloud (Bild: Samsung)Natürlich könnten auch Wettbewerber wie Intel und Qualcomm Systems-on-a-Chip (SoCs) für IoT anbieten, diese erforderten aber individuelle Optimierung durch die Entwickler. Artik hingegen sei ein Ökosystem, das auch Software, Sicherheit und Cloud umfasse.

Insbesondere Cloudanbindung sei unabdingbar, da im IoT ständig Daten hin und her geschickt werden müssten, argumentiert So. Anbieter ohne Cloud-Backbone würden unweigerlich zurückfallen. Derzeit seien 97 Prozent aller Samsung-Chips IoT-geeignet. Das Ökosystem helfe, den kleinen Rückstand auf die Konkurrenz aufzuholen.

Diese Strategie hat Samsung in der vergangenen Woche noch verstärkt, indem es eine Übernahme des US-Cloudanbieters Joyent vereinbarte. „Samsung hat eine Vielzahl möglicher Firmen im Bereich Privat- und Public-Cloud-Infrastrukturen mit einem Fokus auf skalierbare Technologien und Talente geprüft“, kommentierte Injong Rhee, CTO von Samsungs Mobilsparte. „Mit Joyent haben wir ein erfahrenes Management-Team mit einer starken Domain-Expertise und einer robusten Cloud-Technologie gefunden, bestätigt durch einige der größten Fortune-500-Kunden.“ Der US-Service werde Samsungs andere Angebote „in nicht allzu ferner Zukunft“ unterstützen.

[mit Material von Cho Mu-Hyun, ZDNet.com]

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1 Kommentar zu Samsung: IoT wird Prozessorverkäufe antreiben

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  • Am 20. Juni 2016 um 16:11 von Politiker

    Cloud ist keine Lösung, sondern der Heimserver. Firmen können Sicherheit „nicht“. Und am liebsten verkaufen sie unsere Daten, zur Not auch ungefragt… oder engagieren Hacker, damit sie auch bei einem Verbot an die Daten kommen. Vertraue niemanden! Und wenn die Cloud mal offline ist… für ein paar Tage… tja, dann ist’s duster.

    Ich verlagere nur unwichtige Files die ich zum Download anbiete auf Online-Server. Alles andere… was geheim bleiben soll… behalte ich bei mir Zuhause, backuped und zu 100% verfügbar (keine 98.2%).

    Und IoT ist Hackers Liebling.

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