Streit um HealthKit: Apple verkauft Fitbit-Armbänder nicht mehr online

DIe Fitbit-App war schon im Oktober aus dem App Store verschwunden. Fitbit verweigert eine HealthKit-Integration, weil die Apple-Plattform unter Android und Windows Phone nicht verfügbar ist. Stattdessen verweist es auf seine auch von Partnern genutzten offenen Schnittstellen.

Gerüchte um einen Streit zwischen Apple und dem Fitness-Tracker-Hersteller Fitbit scheinen sich zu bewahrheiten. Die Armbänder von Fitbit finden sich nun nicht mehr im Online-Store von Apple, wenn auch (möglicherweise vorläufig) weiterhin in seinen Ladengeschäften.

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Noch Ende letzter Woche waren sowohl Fitbit One als auch Fitbit Flex über Apples Websites zu erwerben gewesen – natürlich neben Angeboten anderer Hersteller. Sucht man jetzt auf Apples Website nach Fitbit, bringt das nicht einen einzigen Treffer. 9to5Mac zufolge wurden die Armbänder am Freitag aus dem Sortiment gestrichen. AppleInsider hat sie hingegen in einem Ladengeschäft noch gesehen.

Die App von Fitbit war schon Ende Oktober aus dem Gesundheitsbereich des App Store entfernt worden. Das liegt offenbar daran, dass sie weiter nicht zu Apples System HealthKit und dem zugehörigen Software Development Kit kompatibel ist.

Fitbit hat im Oktober erstmals Apples Gesundheitsdatenplattform kommentiert. Es schrieb: „Wir waren in den letzten Jahren führend darin, über unsere offene API direkte Partnerschaften zu schließen.“ (Eine API ist eine Programmschnittstelle.) Apples HealthKit nannte das Unternehmen „wirklich interessant“, aber da es Googles Android nicht unterstütze, sei eine Integration vorerst nicht geplant.

Vergangene Woche erfolgte im Forum von Fitbit sowie gegenüber 9to5Mac dann eine direkte Absage: „Wir haben derzeit keine Pläne, uns in HealthKit zu integrieren. Es ist eine interessante neue Plattform, die wir genau beobachten werden, während sie reift, um Chancen für Verbesserungen von Fitbit im Sinne der Anwender zu ergreifen. Im Augenblick arbeiten wir an aufregenden anderen Projekten, die wir für wertvoll für unsere Nutzer halten.“

Im Fall einer großen Nachfrage durch Apple-Kunden werde man diese Haltung aber noch einmal überdenken, hieß es weiter. „Wenn Sie uns dazu Feedback geben, berücksichtigen Sie bitte diese Frage: Wie stellen Sie sich eine HealthKit-Integration vor und was erwarten Sie sich davon? Wir hören auf Ihre Stimmen. Wir sehen uns alle Kommentare an und informieren unsere Produktentwicklung darüber.“

Über ein Zerwürfnis zwischen Fitbit und Apple hatte Recode schon Mitte Oktober berichtet. Fitbit unterstützt neben Android und iOS auch Windows Phone. Andere Anbieter von Fitness-Apps – darunter Strava, Withings, iHealth, Jawbone Up und MyFitnessPal – sind dagegen bereit, Nutzern die Möglichkeit zu geben, ihre Gesundheitsdaten an Healthkit zu senden.

Nach Angaben der NPD Group dominiert Fitbit den US-Markt für Fitness-Armbänder mit einem Anteil von nahezu 70 Prozent. In den Staaten wurden zwischen April 2013 und März 2014 3,3 Millionen Fitness-Tracker abgesetzt. Apple wird Anfang kommenden Jahres mit der iWatch zu Preisen ab 349 Dollar selbst eine Fitness-Hardware auf den Markt bringen.

[mit Material von Lance Whitney, News.com]

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Themenseiten: Android, Apple, Fitbit, Medizin, Software, iOS

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