IBM stellt Support für Lotus 123, Lotus SmartSuite und Lotus Organizer ein

Diesen Schritt hatte es schon im Mai letzten Jahres angekündigt. Auf der Support-Seite heißt es unmissverständlich: "Es werden keine Service-Verlängerungen angeboten. Es wird keine Ersatzprogramme geben." Bereits seit Juni 2013 wurden die Produkte nicht mehr vermarktet.

IBM hat den Support für Lotus 123 Milliennium Edition, Lotus SmartSuite 9.x und Lotus Organizer eingestellt. „Es werden keine Service-Verlängerungen angeboten“, heißt es unmissverständlich auf der zugehörigen Support-Seite. „Es wird keine Ersatzprogramme geben.“

Schon Mitte Mai 2013 hatte IBM angekündigt, Lotus 123, Lotus SmartSuite und Lotus Organizer ab dem 11. Juni 2013 nicht mehr zu vermarkten. Auch nannte es bereits damals den 30. September 2014 als Support-Ende für die Programme.

Die Tabellenkalkulation IBM Lotus 123 war eines der ersten echten Business-Programme für den PC. Die „Killerapplikation“ wurde 1983 eingeführt und mit dem Slogan „rechnet schneller, als Sie 1-2-3 sagen können“ beworben. Sie war sicherlich ein wichtiger Faktor für den kommerziellen Erfolg des IBM-PCs und der kompatiblen MS-DOS-Rechner.

Die Tabellenkalkulation Lotus 123 trug zum Erfolg des IBM-PC bei (Bild: Wikimedia).Die Tabellenkalkulation Lotus 123 trug zum Erfolg des IBM-PC bei (Bild: Wikimedia).

Vorläufer von Lotus 123 war VisiCalc, das Apple zusammen mit dem Apple II im Jahr 1979 auf den Markt brachte. Das Programm verkaufte sich rund 700.000-mal. Als dann IBM 1981 mit seinem PC auf den Markt kam, lief VisiCalc auch auf IBM-Systemen.

Mitchell Kapor, einer der Entwickler von VisiCalc, gründete im selben Jahr Lotus Development Corporation, das zwei Jahre später Lotus 123 herausbrachte. Dieses wurde schnell zum Marktführer unter den Tabellenkalkulationen. Einige Fehlentscheidungen und lange Entwicklungszyklen trugen aber zusammen mit zunehmender Konkurrenz durch Programme wie Excel und Quattro Pro dazu bei, dass es Anfang der 1990er Jahre auf den dritten Rang zurückfiel.

Nachdem Microsoft mit Excel den unumstrittenen ersten Platz besetzen konnte, kam Lotus Development 1995 durch eine feindliche Übernahme in die Hände von IBM. Lotus 123 aber sollte nie wieder zu seiner einstigen Bedeutung zurückfinden. Die letzte Version war die Millennium Edition, die schon seit zwei Jahren nicht mehr vertrieben wird.

Ende 2012 kündigte IBM den Abschied von der Marke Lotus an. Insgesamt wurde die Lotus-Tabellenkalkulation 30 Jahre vermarktet und auch im Paket mit der Lotus SmartSuite verkauft, die IBM jetzt ebenfalls einstellt. Was von Lotus bleibt, sind das weiterhin angebotene Workgroup-Programm Notes und seine Serverkomponente Domino.

[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]

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1 Kommentar zu IBM stellt Support für Lotus 123, Lotus SmartSuite und Lotus Organizer ein

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  • Am 22. April 2015 um 14:33 von Thomas Kessler Dr.

    Es ist zum Weinen !
    auch nach sovielen Jahren Weiterentwicklung ist Excel im Handling und Bedienerfreundlichkeit weit dem 123 unterlegen.
    123 ist überall blitzschnell zu installieren, nie anderen Programmen im Weg und kann im Gegensazt zu Excel in 1 Rahmen nicht nur 4 Fenster mit Tabellen aus demselben File anzeigen sondern von 4 verschiedenen Files die verschiedenen Tabellen – man kann also verschiedene F i l e s vergleichen.
    Auch die Funktionen sind viel intelligenter als bei Excel, also nicht nur stur so und nicht anders sondern nach dem Fuzzy-logic-Muster: „no, was wird denn schon gemeint sein?.“
    Auch Verschieben und Umbau ist viel intuitiver.
    Leider hat OO eher das Excel als Vorbild als Lotus – sehr sehr bedauerlich.
    Aber wie immer: das 2.beste läuft dem besten in der Regel den Rang ab….vermutlich, weil es besser zum Niveau der vielen Dilletanten passt.

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