Nokias Interims-CEO: Der Verkauf der Handysparte macht uns stärker

Das Unternehmen verfügt künftig über beträchtliches Barvermögen und drei Geschäftseinheiten . Es handelt sich um Netzwerke, Patente und die Karten- sowie Navigationssparte Here. Die Übernahmeverhandlungen mit Microsoft haben dem neuen Nokia-CEO Risto Siilasmaa zufolge Ende Januar begonnen.

Nokias neuer CEO heißt Risto Siilasmaa: Der bisherige Träger dieses Titels, Stephen Elop, verliert ihn mit seinem Wechsel zu Microsoft im Rahmen von dessen Übernahme von Nokias Handysparte. Siilasmaa übernimmt den Posten zunächst vorübergehend. Die Suche nach einer dauerhaften Lösung läuft. Der Interims-Chef hat inzwischen in einem Interview ausgesagt, Nokia habe „weiter drei starke Geschäftseinheiten“, die es jetzt besser unterstützen könne, und gehe darum aus der Microsoft-Transaktion gestärkt hervor.

Risto Siilasmaa (Bild: Nokia)

„Insgesamt sind wir sehr glücklich, dass wir diese drei Geschäftseinheiten künftig mit einer deutlich gestärkten Bilanz besser unterstützen können“, führte Siilasmaa gegenüber AllThingsD aus. Diese drei sind das Netzwerkgeschäft (früher Nokia Siemens Networks), die Patenteinheit und Here, das sich mit Karten, Navigation und standortbasierten Diensten befasst.

Im Kaufpreis von 5,44 Milliarden Dollar für die Handyparte sind bereits Lizenzen 1,65 Milliarden Euro für Nokias Patentlizenzen enthalten. Konkret hält Nokia etwa 8500 Designpatente (Geschmacksmuster nach deutschem Recht) und 30.000 Funktionen beschreibende Patente. Zusätzlich wird Microsoft für die Nutzung von Nokias Karten eine jährliche Gebühr zahlen.

Microsoft hofft, auf diese Weise seine Marge für das Betriebssystem Windows Phone pro Gerät von unter 10 auf über 40 Dollar zu steigern und ein leistungsfähiges Ökosystem auf die Beine zu stellen, um im Smartphonemarkt eine größere Rolle zu spielen. Nokia dagegen wird zu einem weitaus kleineren, aber fokussierteren Unternehmen.

Siilasmaa hat sich dazu in einem zweiten Interview geäußert, das er der Financial Times gab. Demnach wechseln von derzeit rund 88.000 Nokia-Angestellten etwa 32.000 zu Microsoft. „Nach einer gründlichen Einschätzung, wie wir den Wert des Unternehmens für die Aktionäre maximieren können, und Prüfung einer Reihe von Alternativen sind wir zu dem Schluss gekommen, dass dies für Nokia und seine Aktionäre der beste Weg ist.“

Die Verhandlungen haben ihm zufolge Ende Januar oder Anfang Februar begonnen. Im Aufsichtsrat von Nokia sei die Übernahmemöglichkeit mehr als 50-mal Thema gewesen. Ein Abschluss der Transaktion wird fürs erste Quartal 2014 erwartet.

[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]

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