Twitters Chefjuristin wechselt zur US-Regierung

Ein Bericht vom Mai hat sich somit bewahrheitet. Nicole Wong wird aber nicht Datenschutzbeauftragte, sondern stellvertretender CTO des Weißen Hauses. Schon bei Google hatte sie ein Team von Anwälten in wichtigen Fällen geführt.

Twitters Chefjuristin Nicole Wong verlässt endgültig das Unternehmen. Sie wird sich künftig im Auftrag der US-Regierung mit Fragen rund um das Internet und die Privatsphäre befassen. Ihr Titel im Weißen Haus ist der eines stellvertretenden Chief Technology Officer. Sie kann mehr als ein Jahrzehnt Erfahrung mit Urheberrecht und Datenschutz vorweisen.

Die Berufung hat das Office of Science and Technology Policy der Washington Post bestätigt. Schon im Mai hatte es geheißen, Wong wechsle als Beauftragte für die Privatsphäre ins Weiße Haus.

Nicole Wong beantwortet Reporterfragen vor einem US-Bundesgericht (Bild: Declan McCullagh / CNET.com)Nicole Wong beantwortet Reporterfragen vor einem US-Bundesgericht (Bild: Declan McCullagh / CNET.com)

Wong hat sich inzwischen auch per Tweet von ihren Kollegen bei Twitter verabschiedet und damit den Wechsel bestätigt. Vor ihrer Zeit bei Twitter war sie Vizepräsidentin und stellvertrende Chefjuristin bei Google gewesen. Sie leitete dort ein Team von Anwälten, die zusammen mit den Softwareentwicklern des Unternehmens neue Produkte vor ihrer Einführung begutachteten. Zu bewerten waren dabei unter anderem der Schutz der Privatsphäre, Urheberrechtsprobleme und Löschanträge, was ihr den Spitznamen „Die Entscheiderin“ einbrachte.

Nicole Wong wechselte zu Twitter, nachdem sie acht Jahre für Google gearbeitet hatte. Der Mikroblogging-Dienst wiederum erntete viel Lob dafür, seine Nutzer vor übermäßig breiten Anfragen von Ermittlungsbehörden zu schützen. Die Electronic Frontier Foundation (EFF) vergab an Twitter fünf Sterne in ihrer jüngsten Übersicht zur Datenschutzpraxis von Technologiefirmen. Twitter gehört auch einem Bündnis an, das sich seit fünf Jahren um eine Gesetzesänderung bemüht, die einen Durchsuchungsbeschluss zur Voraussetzung macht, wenn es um die Herausgabe von E-Mails oder anderen Daten auf entfernten Servern geht.

[mit Material von Donna Tam, News.com]

Themenseiten: Google, IT-Jobs, Politik, Privacy, Twitter

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