US-Regierung verbittet sich Hackerangriffe aus China

Der Sicherheitsberater von US-Präsident Barack Obama hat den Ton deutlich verschärft. Er sieht eine Bedrohung für die wirtschaftlichen Beziehungen und fordert Peking zu Maßnahmen auf. "Die internationale Gemeinschaft kann es sich nicht leisten, derartige Aktivitäten irgendeines Landes zu tolerieren."

Der Sicherheitsberater von US-Präsident Barack Obama hat in der Debatte um Hackerangriffe aus China auf US-Firmen den Ton verschärft. Tom Donilon zufolge beschädigen die anhaltenden Attacken, „die in bisher unbekannter Zahl von China ausgehen“, alle Versuche, beide Länder enger zu verbinden.

Präsident Obama während der Rede zur Lage der Nation (Bild: CBS)

Auf einer Konferenz der Asia Society in New York formulierte Donilon: „Die internationale Gemeinschaft kann es sich nicht leisten, derartige Aktivitäten irgendeines Landes zu tolerieren. Wie der Präsident in seiner Rede zur Lage der Nation schon gesagt hat, werden wir Maßnahmen ergreifen, um unsere Industrie vor Cyberbedrohungen zu schützen.“

Von den zahlreichen Angriffen auf US-Firmen in den letzten Monaten wurden zumindest einige in ein Bürogebäude in Schanghai zurückverfolgt, das sich mit dem chinesischen Militär in Verbindung bringen lässt. Andere Spuren führen nach Osteuropa. Als Opfer hatten sich zuerst die Zeitungen New York Times und Wall Street Journal gemeldet. Später wurden auch Attacken auf Apple, Facebook und Microsoft bekannt. China streitet jede Beteiligung ab.

Donilon bezeichnete die chinesischen Aktivitäten als „Herausforderung“ für die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern. Er skizzierte aber auch, welche Reaktion das Weiße Haus von der chinesischen Regierung erwartet. „Wir brauchen eine Bestätigung der Dringlichkeit und Ausmaße des Problems sowie seiner Risiken – für den internationalen Handel, für das Renommee der chinesischen Industrie und für unsere Beziehung insgesamt. Peking muss ernsthafte Schritte machen, um diese Aktivitäten zu erforschen und sie zu beenden. Uns schließlich muss China einen konstruktiven Dialog mit uns starten, um Normen für akzeptables Verhalten im Cyberspace zu entwickeln.“

Die Regierung Obama hat in den letzten Monaten das Thema Cybersecurity forciert. Vergangenen Monat hatte der Präsident eine Durchführungsverordnung (Executive Order) erlassen, die es Firmen erst ermöglicht, vertrauliche Daten den Geheimdiensten zur Verfügung zu stellen, um Sicherheitsvorfälle zu erforschen. Die Verordnung soll laut Obama „unsere Cyber-Abwehr durch mehr Datenaustausch stärken und Standards entwickeln, um unsere nationale Sicherheit, unsere Arbeitsplätze und unsere Privatsphäre zu schützen.“

[mit Material von Steven Musil, News.com]

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