iPad 2 im Kurztest: Kann Apple seinen Vorsprung halten?

Die Kamera ist hauptsächlich für Apples Videochatanwendung Facetime da, die inzwischen für Mac, iPhone, iPod Touch und iPad verfügbar ist. Im Gegensatz zu kleineren Geräten kann das 9,7 Zoll große Touchscreen-Display des iPad 2 Gesichter in voller Größe abbilden. Das kennt man zwar im Prinzip schon von Videotelefonie mit dem Desktop oder Notebook, beim iPad 2 hat das eine andere Qualität: Es ist fast schon unheimlich, wenn man das lebensgroße Gesicht eines Gesprächspartners in den Händen hält. Facetime bleibt aber weiterhin ein WLAN-Feature, über 3G funktioniert Videotelefonie nicht.


Displaygröße (9,7 Zoll) und Auflösung (1024 x 768 Pixel) des iPad 2 sind gleich geblieben.

Im Inneren des iPad 2 gibt es eine Menge, womit sich Apple brüsten kann. Das neue Tablet arbeitet mit dem hausintern entwickelten Dual-Core-Prozessor A5, der die doppelte CPU- und die neunfache Grafikleistung des im iPad verbauten A4 bieten soll. Der Test von Infinity Blade begeistert hinsichtlich Geschwindigkeit, Detailtiefe und Flüssigkeit der Grafiken. Trotz stärkerem Prozessor soll die Akkulaufzeit weiterhin bei 10 Stunden liegen – was sich in der Kürze der Zeit aber natürlich nicht nachprüfen lässt.


Der SmartCover-Displayschutz ist selbst ein kleines Gadget.

Zum Launch des iPad 2 wurden auch die Apps GarageBand und iMovie vorgestellt. Das iPad ist damit das letzte iOS-Gerät, das um iMovie (und die dafür nötige Kamera) erweitert wurde. GarageBand steht erstmals für die Plattform zur Verfügung.

Apple hat auf die Nachfragen vieler Anwender reagiert und das iPad 2 um HDMI-Funktionen erweitert. Einen Port hat es allerdings nicht. Unter Benutzung eines 39 Euro teuren Adapters kann das iPad 2 seinen Bildschirminhalt über eine HDMI-Verbindung auf einen Fernseher spiegeln. Das Tablet unterstützt dabei Auflösungen von bis zu 1080p. Und im Gegensatz zu früheren Videoausgabelösungen für das iPad ist der Anwender nicht mehr auf reine Videowiedergabe oder Präsentationen beschränkt: Alles, was man auf dem Bildschirm sieht, wird auch auf dem Fernseher dargestellt – egal ob Videos, Fotos, Spiele oder der Startbildschirm. Man darf gespannt sein, ob es App-spezifische Ausnahmen dazu geben wird.

Mehr Leistung fürs gleiche Geld ist das Motto bei der Preisgestaltung des iPad 2: Es kostet wie bisher 499 (16 GByte), 599 (32 GByte) oder 699 Euro (64 GByte). Die 3G-Version soll jeweils 100 Euro mehr kosten. Das noch aktuelle iPad wird derzeit um 120 Euro vergünstigt abverkauft.

Fazit

Viele Spekulationen wie ein höher auflösendes Display, ein SD-Kartenslot oder ein USB-Port haben sich nicht erfüllt. Trotzdem hinterlässt das iPad 2 im Kurztest einen sehr guten Eindruck. Die Performance überzeugt und die verringerte Bauhöhe sowie das niedrigere Gewicht machen sich bei der Nutzung bemerkbar. Die integrierten Kameras eröffnen neue Anwendungsfelder wie Videotelefonie.

Zwar sind mittlerweile einige Tablets mit Doppelkern-CPU und mehreren Kameras angekündigt, die Markteinführung erfolgt aber frühestens Ende April. Ob das Gesamtpaket dann ähnlich überzeugend ist wie das iPad 2 und der Preis stimmt, muss sicher erst noch zeigen. Mit der Neuauflage hat Apple den Grundstein gelegt, das Feld weiter zu dominieren – wenn vielleicht auch nicht mehr so unangefochten wie bisher. Genaueres lässt sich erst nach einem umfangreichen Test sagen.

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ZDNet.de Redaktion

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