Smart Home: ewige Utopie oder klare Zukunftsvision?

Warum das Smart-Home-Thema so langsam voran kommt, obwohl viele Verbraucher gerne Energie sparen oder ihre Heimelektronik vernetzen möchten, ist für den Smart-Home-Pionier Ohland ganz offensichtlich: „Zu diesem Thema ist mehr denn je Querschnittswissen und Beratung gefragt.“ So viel Know-how kann der kleine Elektrohandwerker um die Ecke aber nur höchst selten bieten.

Auch bei Architekten oder IT-Systemhäusern trifft Ohland nur vereinzelt auf ganzheitliches Fachwissen zu diesem Themenkomplex. Seine Smart-Home-Initiative mit Sitz in Paderborn und sieben Musterhäusern in ganz Deutschland sieht er derzeit als einzigen, interdisziplinären Verband auf diesem Gebiet – auch wenn es inzwischen „Smart Homes“ anderer Träger in Duisburg und bald auch Karlsruhe gibt und der Fraunhofer-Spin-Off Smart Living bereits einige Vorzeigeprojekte auflisten kann.

Erreichen will der Verband ganz konkret, dass „Architekten und Fachhändler, Elektroinstallateure, IT- und TK-Spezialisten die Möglichkeit nutzen, miteinander zu sprechen und ihre unterschiedlichen Ansätze besser verstehen.“ Gefragt wären ITK-Unternehmen mit Elektromeister oder Kooperationen zwischen IT-Systemhäusern und Elektroinstallateuren. Das Smart Home sei ein Mannschaftsspiel und nichts für Individualisten.

Was das Thema Smart Home – mehrere Referenten sprechen bereits vom „Smart Home 2.0“ – alles umfasst, erläutert Stefan Wisbereit von der
EON Westfalen Weser AG. Seiner Ansicht nach beinhaltet das „Smart Home 2.0“ Themen wie Energieeffizienz, Energiemanagement, dezentrale Energieerzeugung, effiziente Wärmeerzeugung und –nutzung. Andererseits gehören auch Technikaspepkte wie Informationstechnologie, Telekommunikation, Telemedizin, Unterhaltungselektronik, intelligente Hausgeräte, Sicherheitslösungen, Hausautomatisierung sowie Dienstleistungen rund um Heim und Haus dazu.

Alle Themen gehen sozusagen Hand in Hand – doch die meisten Bauherren haben für die umfassende Umsetzung aller Aspekte entweder nicht das ausreichende Kleingeld oder schlichtweg kein Interesse. Unbestritten: Natürlich erfreut sich nicht jeder Eigenheimbesitzer daran, in jedes Zimmer Musikstücke oder gar Filme von einem zentralen Server aus streamen zu können.

Ein intelligenter Kühlschrank mag dem kulinarisch desinteressierten Fast-Food-Freund völlig schnuppe sein – für die Familie mit drei Kindern wäre er aber eine echte Erleichterung. Wer in einem Ort mit guter Nachbarschaft und niedriger Kriminalitätsrate lebt, wird in IP-Sicherheitskameras wohl kaum so bereitwillig investieren, wie der Inhaber einer Großstadtwohnung.

Themenseiten: Breitband, Forschung, Green-IT, IT-Business, Mobile, Smart Grid, Technologien

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