Eco und BSI starten Initiative gegen Botnetze

Botfrei.de bietet Informationen und Programme, mit denen sich PCs von Infektionen befreien lassen. Provider informieren Kunden im Verdachtsfall, dass ihr Computer gekapert wurde. Gefördert wird das Projekt vom Bundesinnenministerium.

Der Verband der deutschen Internetwirtschaft (Eco) und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) haben ein Botnetz-Beratungszentrum gegründet. Auf Botfrei.de stehen Informationen und Programme bereit, um Computer vor Attacken zu schützen und sie von Infektionen zu befreien.

Die am Projekt teilnehmenden Provider informieren ihre Kunden, wenn deren Computer mit hoher Wahrscheinlichkeit Teil eines Botnetzes sind. Beteiligt sind die Telekom, 1&1, Kabel BW, Net Cologne, QSC sowie Versatel. Für Nutzer, die zusätzliche Beratung benötigen, wurde eine Telefonhotline eingerichtet. Derzeit bieten nur 1&1 und Kabel BW diese Option an, weitere Provider sollen folgen.

„Botnetz-Infektionen sind eine der größten Cybercrime-Bedrohungen“, erklärt Bernd Becker, Geschäftsführer der Eco IT Service und Beratung GmbH, der die Geschäftsführung in den operativen Aufgaben des Verbands unterstützt. „Betroffene Internetnutzer wissen meist nicht, dass ihr Computer gekapert wurde und zum Versand von Spam, zur Verbreitung von Schadprogrammen oder zum Ausspionieren von Daten illegal genutzt wird.“

Das Beratungszentrum helfe dabei, die Zahl der infizierten Computer zu verringern und so die illegalen Netzwerke zu verkleinern. „Damit entziehen wir den Cyberkriminellen die Grundlage.“ Gefördert wird das Projekt vom Bundesinnenministerium (BMI).

Botnetzbetreiber schleusen in gekaperte PCs einen Client ein, um unbemerkt die Kontrolle über das System zu übernehmen. Ein Botnetz-Client ist keine eigene Malware-Gattung, sondern meist ein Vertreter einer anderen Schädlingsvariante, etwa ein Wurm, Trojaner oder Rootkit. Er wartet meist auf Befehle eines sogenannten Command-and-Control-Servers und lädt weitere Software nach, die eine bestimmte, vom Betreiber oder dessen Auftraggeber vorgegebene Aufgabe ausführt.

Der Verband der deutschen Internetwirtschaft (Eco) und das Bundesministerium für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) wollen "Informieren, Säubern, Vorbeugen" (Screenshot: ZDNet).
Der Verband der deutschen Internetwirtschaft (Eco) und das Bundesministerium für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) wollen „Informieren, Säubern, Vorbeugen“ (Screenshot: ZDNet).

Themenseiten: 1&1, BMI, Big Data, Datendiebstahl, Deutsche Telekom, Kabel BW, QSC, Symantec, Versatel, eco

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4 Kommentare zu Eco und BSI starten Initiative gegen Botnetze

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  • Am 17. September 2010 um 12:40 von Volker

    Fehler im Link
    Der Link zu http://www.botfrei.de im Artikel ist fehlerhaft – ein „L“ am Ende zuviel.

    Antwort der Redaktion: Danke für den Hinweis.

  • Am 17. September 2010 um 8:52 von kepawo

    Anti-Botnet, Datenerfassung
    beim Durchlesen der „Begleiterscheinungen“, erfassen von Systemdaten, wenn zufällig dabei auch Persönliches, Speicherung in den USA (!) und das auch noch bei Symantec, erfasst einen das Grauen, BEVOR man den DE_Cleaner herunterlädt.Würde mich nicht wurndern, wenn das BSI bei der Gelegenheit auch noch schnell selbst einen (Bundes-(?))Trojaner implementiert.
    Nein danke.

  • Am 16. September 2010 um 12:02 von Thomas Brück

    Anti- Botnetz Kampagne ist mangelhaft
    Guten Tag,

    ich habe mir das neue Portal http://www.botfrei.de angesehen und einer gründlichen Prüfung unterzogen. Leider habe ich eklatante Mängel feststellen müssen, die ich auch bereits an die Betreiber kommuniziert habe. Ich hoffe, diese beheben umgehend die Unzulänglichkeiten.

    • Am 16. September 2010 um 16:05 von mfuoss

      AW: Anti- Botnetz Kampagne ist mangelhaft
      Hallo Herr Brück,
      es wäre schön wenn Sie Ihre pauschale Aussage mit ein paar Detail untermauern würden. Danke vorab.

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