Hacker Mitnick will AT&T wegen Verstoß gegen Privatsphäre verklagen

Daten wie Telefonnummern und Mailadresse waren entwendet worden. Statt Hinweisen nachzugehen, versuchte der Provider, den Kunden loszuwerden. Jetzt prüft ein Anwalt Mitnicks juristische Optionen.

Kevin Mitnick äußert sich per T-Shirt zu seinem Beruf (Bild: CNET).
Kevin Mitnick äußert sich per T-Shirt zu seinem Beruf (Bild: CNET).

Der bekannte Hacker oder auch Sicherheitsexperte Kevin Mitnick erwägt, den Telekommunikationskonzern AT&T zu verklagen. Mitnicks Zugang war gehackt worden. Die unbekannten Täter hatten persönliche Informationen ins Internet gestellt. Als Mitnick seinen Provider darauf hinwies, soll der nicht nur nichts unternommen, sondern sogar den Vertrag mit Mitnick einseitig beendet haben.

„AT&T will mich aus seinem Netzwerk entfernen, weil es meinen Account nicht sichern kann. Als jahrzehntelanger Kunde nehme ich das dem Unternehmen übel“, sagte Mitnick im Telefoninterview mit ZDNet. „Es ist scheinbar kosteneffizienter, einen Kunden weniger zu haben, als die Daten aller Kunden sicher zu verwahren.“

Mögliche rechtliche Schritte diskutiert Mitnick nun mit seinem Anwalt: „Er geht meinen Vertrag durch, um eventuelle Dienste-Einschränkungen zu finden. Ich könnte eine Klage wegen Eindringens in die Privatsphäre einreichen, weil ein Schutz meiner Daten nicht möglich war.“

Mitnick hatte selbst wegen Social Engineering, also Vertrauenserschleichung mit der Absicht, in Computersysteme einzudringen, eine fünfjährige Haftstrafe verbüßt. Aus seinem in dieser Zeit geschriebenen Buch „The Art of Deception“ könnten die Unbekannten gelernt haben, wie sie an Mitnicks eigene Daten kommen. „Ich habe AT&T darauf hingewiesen, und sie haben nichts unternommen“, sagt er. „Die ineffiziente Sicherheit betrifft aber alle AT&T-Kunden. Die Firma muss anfangen, eine Abwehr aufzubauen.“

Mitnick hatte im Juni erfahren, dass jemand seine Festnetz- und Handynummer, PIN, E-Mail-Adresse, Instant-Messenger-IDs und die letzten vier Zahlen seiner Sozialversicherungsnummer veröffentlicht hatte. Eine Nachfrage bei AT&T, wie es dazu kommen konnte, führte zu nichts. „Wir haben Herrn Mitnicks Behauptungen überprüft und festgestellt, dass sie ohne jede Grundlage waren“, sagte eine AT&T-Sprecherin. „Eine Schadenersatzforderung haben wir abgewiesen, ihm aber angeboten, aus seinem Vertrag mit uns auszusteigen, um einen ihm genehmen Telekommunikationsanbieter zu finden.“ Auf die Frage, ob AT&T den Vertrag mit Mitnick gekündigt habe, sagte die Sprecherin, sie habe ihrer vorherigen Bemerkung nichts hinzuzufügen.

Themenseiten: AT&T, Kommunikation, Privacy, Telekommunikation

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