Musikverband kritisiert YouTube für Abbruch der Gespräche mit der GEMA

Die Google-Tochter soll Fehlinformationen verbreitet haben. Kein Autor in Deutschland hat bislang Geld für die Nutzung von Musik auf YouTube erhalten. Der VUT hofft auf eine Wiederaufnahme der Verhandlungen.

Der Verband unabhängiger Musikunternehmen (VUT) hat YouTube scharf kritisiert. Wie schon vor einigen Wochen in England, habe die Google-Tochter die laufenden Verhandlungen bezüglich einer angemessenen Vergütung für Autoren abgebrochen, um stattdessen mit gezielten Fehlinformationen und unvollständigen Sperrungen von Musikinhalten auf dem Rücken der Nutzer Stimmung gegen die GEMA zu machen.

Die Attraktivität des YouTube-Angebots basiere auf den kostenfrei zur Verfügung gestellten audiovisuellen Inhalten, die urheberrechtlich geschützte musikalische Werke enthalten. YouTube verkaufe Werbung auf Grundlage millionenfacher Nutzungen dieser Inhalte. Eine Beteiligung der Autoren sei daher sowohl gesetzlich vorgeschrieben als auch angemessen und fair.

Wie schon in England weigere sich YouTube auch in Deutschland, über eine Vergütung pro Stream zu verhandeln sowie die für eine Abrechnung mit den Autoren benötigten Nutzungsdaten zur Verfügung zu stellen. Das willkürliche Zurückhalten der Nutzungsdaten schädige vor allem Nachwuchskünstler und Künstler mit kleinen Einkommen, die bei Verrechnungen von Pauschalen immer benachteiligt seien.

Der VUT wirft den PR-Strategen von YouTube vor, nur sie könnten nachvollziehen, warum 1 Cent pro Stream einem Preis von 500 Euro für eine CD entspreche. Dies habe ein YouTube-Manager vor laufenden Fernsehkameras behauptet.

Die Realität sehe anders aus. Bisher habe kein Autor in Deutschland einen Cent für die Nutzung von Musik auf YouTube erhalten. In England seien hingegen erste Zahlungen erfolgt. Der VUT fordere YouTube daher auf, mit einem vernünftigen Vorschlag zur minimalen Vergütung eines Streams an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Themenseiten: Telekommunikation, Urheberrecht, YouTube, Youtube

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

2 Kommentare zu Musikverband kritisiert YouTube für Abbruch der Gespräche mit der GEMA

Kommentar hinzufügen
  • Am 4. April 2009 um 9:14 von Dr. Normalo

    Die GEMA ist nicht nur nicht Zeitgemäß, sondern eher für die Musikindustrie kontraproduktiv!!!
    Jeder Hersteller eines Produkts, muß zusehen, das das Produkt beworben wird, vermarktet wird und geschützt wird…soweit so gut.

    Das gebilde GEMA passt aber nicht in diesen Kreislauf! Sie schützt nicht wirklich, man sehe die vielen Internetseiten wo Musik und Film geladen werden können, auch Film enthält Musik und für die Musiker, ist die Gema nicht wirklich die Institution die, die finanziellen mittel am fließen hält, da ein großteil der monäteren Mittel selbst verschlungen werden…

    Man kann sich gar nicht vorstellen, wie rigoros die GEMA aber gegen Ladenbesiter, Veranstalter usw. vorgeht, die im Grunde tatsächlich für die marktdurchdringung sorge tragen, da könnte man fast meinen, Sie würden Ihre Funktion voll und ganz erfüllen, was defacto nicht der Fall ist!!!
    (unter anderem Automatisierte weitergaben an Anwaltskanzleien…)

    DR. Normalo solange es sowas wie die GEMA existiert, solange gibt es keine Gerechtigkeit…

  • Am 3. April 2009 um 21:14 von Gema = Totengräber der Musik

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *