Die Telekom in der Falle: „Alternatives VoIP signifikant billiger“

ZDNet: Mit der Umstellung des gesamten Netzes auf IP-Technologie will sich die Deutsche Telekom nach eigenen Angaben noch bis zum Jahr 2012 Zeit lassen. Die britische BT Group plant diesen Schritt schon im Jahr 2009 abgeschlossen zu haben. Lassen sich die Telekoms zu viel Zeit?

Kracke: Vor allem in UK arbeiten wir mit der BT zusammen. Es ist schwierig einzuschätzen, ob sie das zu langsam umsetzen… Die Technologie jedenfalls wäre heute schon da und sofort machbar. Über die Einführung entscheiden jedoch nicht die Techniker, sondern die Buchhalter.

ZDNet: Dank VoIP wird Telefonieren künftig ein weiteres Feature von IP-basierten Netzen sein, ähnlich wie E-Mail. Die elektronische Post ist heute überall und jederzeit kostenlos nutzbar. Wird VoIP den selben Weg beschreiten? Wird man in wenigen Jahren kostenlos übers Netz telefonieren können?

Kracke: Es ist durchaus möglich, dass der VoIP-Dienst künftig kostenlos wird. Aber irgendwo wird eine Anschlussgebühr fällig werden. Im DSL-Umfeld bedeutet das für einen Kunden, dass er eine monatliche Gebühr zu entrichten hat, wofür er dann auch VoIP nutzen können wird. Am Ende des Tages bleibt eine Marketing-Frage: Kostet der Dienst etwas oder der Anschluss? Von irgendwas müssen die Carrier jedenfalls leben und ihren Return of Investment einfahren. Das Fazit lautet also, dass VoIP voraussichtlich nicht kostenlos zu haben sein wird.

ZDNet: Das werden unsere Leser nicht gerne hören…

Kracke: Die Voraussetzung dafür ist sowieso, dass die ganze Welt über VoIP telefoniert. Sobald Sie den Übergang zu einem Sprachnetz vollziehen, werden Kosten anfallen. So läuft das ja heute auch schon. Nur bei rein IP-basierten Gesprächen kommen Sie ohne Mehrkosten davon.

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4 Kommentare zu Die Telekom in der Falle: „Alternatives VoIP signifikant billiger“

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  • Am 30. März 2005 um 18:37 von bg

    Erweiterte Betrachtung zu VoIP
    Hallo Jörg, Hallo ZDNETTER,

    die Schilderung "vergisst" einige Punkte, was aus Sicht eines HW-Herstellers zwar verständlich ist, aber dennoch einer kleinen Ergänzung bedarf ;)

    1 Festnetzbetreiber, allen voran die DTAG, sitzen NICHT in der Falle, sondern agieren aus einer soliden Position heraus.
    D E N N :
    SIE haben die Masse der Kunden.
    SIE haben wesentlichen Einfluss auf die Marktentwicklung!
    SIE werden bestimmt nicht ihre eigenen Cash-Cows schlachten.

    2 Man(n) hat auch die Interconnectgebühren "etwas" vergessen … Und die sind von der VoIP-Seite etwas höher als "normal". Gut das dies von der RegTP so festgelegt wurde, denn sonst würden auf Festnetzbetreiberseite etliche Arbeitsplätze verloren gehen.
    +
    3 Ohne IP kein VoIP. Stimmt! Und IP kostet. DAS sind Einnahmen auf der DTAG-Seite und der IP-Access-Provider-Seite.

    Und zu guter Letzt … Was hindert denn die Festnetzbetr. daran innovative Preismodelle anzubieten? GAR NICHTS, denn das Thema FlatVoice XYZ ist doch schon im Markt. Und wenn eine Telekom könnte wie sie gerne wollte … aber das bremst ja zum Glück die RegTP, über die fast immer zu Unrecht hergezogen wird!

    Ja der Markt verändert sich und das ist gut so, aber d.h. noch lange nicht das eine Telekom in der Falle sitzt! Oder glaubt jemand das Mercedes in ein paar Jahren von "Mittelstandsunternehmen für Wasserstoffbrennzellentechnik tralala" an die Wand gedrückt wird :)))

    Alles normal
    Wer denkt gewinnt
    Gruß bg

    • Am 31. März 2005 um 17:31 von IT-Billy

      AW: Erweiterte Betrachtung zu VoIP
      Klar, das sich der Markt ändert, aber eine Telekom hat die Veränderungen gerade in VoIP Bereich sogut wie gar nicht mitgemacht.Schau dir mal dei neuen Infrasrukturen in den mittleren und grossen Unternehmen an,…da wird nichts mehr mit der Telekom langfristig geplant, oder irre ich mich da ?

    • Am 5. April 2005 um 15:45 von bg

      AW: AW: Erweiterte Betrachtung zu VoIP
      Hi Billy,

      Danke für die Antwort!
      Bin seit vielen Jahren in der Branche … und bisher wurde die DTAG immer unterschätzt. Durch die Regulierung kann die DTAG auch nicht immer so wie sie will! Man hat aber immer schlau agiert, wenn es darum ging sich zu schützen, meine ich :))
      zu:
      "… aber eine Telekom hat die Veränderungen gerade in VoIP Bereich sogut wie gar nicht mitgemacht."

      bg- Das sehe ich so: Fast alle Provider bieten eigentlich die Produkte/DSL der DTAG an, bzw. verkaufen Value-Added-Services(VAS) auf deren Infrastruktur (TAL).
      Eine Telekom kann/bzw. muss warten bis die Regulierer sich zurückziehen, was irgenwann der FAll sein wird. Auch durch VoIP profitiert die DTAG (InterConnectAccess).

      "…Schau dir mal dei neuen Infrasrukturen in den mittleren und grossen Unternehmen an,…da wird nichts mehr mit der Telekom langfristig geplant, oder irre ich mich da ?"

      bg- Das ist nicht ganz falsch ;) , aber auch logisch da der Markt sich ja öffnet.
      DAS bedeutet jedoch nicht das eine DTAG abzuschreiben ist! Nicht solange sie die Kerninfrastruktur besitzen, was aus meiner Sicht noch eine Weile der Fall sein wird, da man natürlich auch in neue Übertragungstechnologien investiert.

      Viele Grüße
      bg

      P.S.: Viele Unternehmen (auch Netzbetreiber) könnten allerdings schlauer agieren, als sie es zur Zeit tun, denn man wundert sich immer wieder welche Mittel immer noch sinnlos "verblasen" werden…

  • Am 31. März 2005 um 17:36 von wenninghaus

    3Com-das Non-Plus-Ultra in der IT-Branche
    Also ich muss Herrn Kracke eindeutig recht geben, und ich sehe auch schon seit Jahren in meinem eigenen Unternehmen wie leicht es mit den Produkten von 3Com ist, einfach und beqehm täglich zu arbeiten. Dieser Firma traue ich das Thema VoiP auch jederzeit zu, allein schon wenn ich sie mit dem Service der DTek. vergleiche…
    Macht weiter so 3Com!

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