Informatiker: Angst vor Zweitklassigkeit

Politiker sollen stärker fördern

Die Gesellschaft für Informatik hat während ihrer 30. Jahrestagung dazu aufgerufen, den politischen Fokus verstärkt auf die Entwicklung von Software in Deutschland zu richten. Der Präsident der Gesellschaft, Heinrich Mayr, betonte, wer bei dieser Schlüsseltechnologie nicht vorne dabei sei, werde auch in anderen Wirtschafts-Feldern zweitklassig werden.

Mayr forderte eine verstärkte Förderung der Software-Forschung in Deutschland. Er bezog sich dabei auf einen Experten-Bericht an den US-Präsidenten, den PITAC-Report. Darin empfehlen die Wissenschaftler, die Software-Forschung zum elementaren Bestandteil jeder größeren staatlichen IT-Forschungsinitiative zu erheben und den Etat für die Grundlagenforschung in den wichtigen Informatik-Themen zu verfünffachen. Mayr plädierte für eine Strukturreform des deutschen Hochschulsystems, bei der die universitäre Forschung wieder einen wesentlich höheren Stellenwert haben müsse.

Stefan Jähnichen vom Institut für Softwaretechnik an der TU Berlin warnte vor einem Absinken des deutschen Informatik-Niveaus, da zahlreiche Wissenschaftler aufgrund von besseren Zukunftsperspektiven ins angelsächsische Ausland abwanderten. Dem deutschen Hochschulnachwuchs müssten Perspektiven angeboten werden.

Jüngste Bemühungen des Bundesministeriums für Forschung wurde als Zeichen guten Willens anerkannt, sei aber nicht genug: „Der hier propagierte Zukauf von Lehrpersonal aus dem Ausland und die Einrichtung von Überbrückungsprofessuren für deutsche Rückkehrer lösen nicht die Strukturprobleme, mit denen wir speziell in der Informatik an den deutschen Hochschulen zu kämpfen haben“, so Jähnichen.

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