Europol, Intel und Kaspersky schließen Beebone-Botnet

Intel registriert zeitweise mehr als 100.000 infizierte Rechner in mehr als 200 Ländern weltweit. Die zugehörige Malware kann Passwörter stehlen und Rootkits installieren. Das Botnetz Beebone war seit März 2014 aktiv.

Europol hat in Zusammenarbeit mit Polizeibehörden in den USA und den Niederlanden das Botnet Beebone abgeschaltet. An der Aktion waren auch die Sicherheitsfirmen Kaspersky, Intel Security und Shadowserver beteiligt. Einer ersten Analyse kontrollierte das Botnet circa 12.000 Computer. Europol schätzt, dass die tatsächliche Zahl deutlich größer ist.

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Angeführt wurde die Aktion vom niederländischen National High Tech Crime Unit. Intel Security wiederum wurde im März 2014 erstmals auf Beebone aufmerksam. Zwischenzeitlich habe die Intel-Tochter McAfee Labs in mehr als 200 Ländern mehr als 100.000 mit der Beebone-Malware infizierte Rechner identifiziert.

Bei der Malware „W32/Worm-AAEH/Beebone“ handelt es sich um eine polymorphe Schadsoftware, die sich ständig verändert. „Intel Security sind mehr als 5 Millionen eindeutige AAEH-Muster bekannt“ sagte Raj Samani, Chief Technology Officer von Intel Security EMEA. Laut Europol befinden sich die meisten infizierten Computer in den USA, Japan, Indien und Taiwan.

Das Botnet selbst wurde durch die Beschlagnahmung der Domains lahmgelegt, die die Malware zur Kommunikation benutzt hat. Der Traffic sei anschließend umgeleitet worden, so Europol weiter. Die Daten haben man nun an Internet Service Provider sowie die Computer Emergency Response Teams (CERT) der einzelnen Länder weitergeleitet, um die betroffenen Nutzer zu informieren.

Beebone war der Polizeibehörde zufolge zwar nicht eines der größten Botnetze, die verwendete Malware bezeichnet Europol jedoch als sehr fortschrittlich. Der Beebone-Wurm kann demnach nicht nur Passwörter fürs Online-Banking stehlen, sondern auch Rootkits, falsche Antivirenprogramme und Erpressersoftware installieren. Die Verbreitung erfolgt nicht nur über das Internet beziehungsweise ein lokales Netzwerk, sondern auch über externe Festplatten und CDs sowie ZIP- und RAR-Archive.

„Diese erfolgreiche Operation zeigt, wie wichtig es ist, dass internationale Strafverfolger mit der Privatwirtschaft zusammenarbeiten, um die globale Bedrohung Cybercrime zu bekämpfen“, sagte Will van Gemert, Deputy Director of Operations bei Europol. „Wir werden unsere Bemühungen fortsetzen, um Botnetze abzuschalten, und die Infrastrukturen zu stören, die Cyberkriminelle für ihre Verbrechen benutzen.“

[mit Material von Steve McCaskill, TechWeekEurope]

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Themenseiten: Cybercrime, Europol, Intel, Kaspersky, Malware, McAfee, Sicherheit

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