Hackerangriff dämpft das Wachstum von Ebay

CEO John Donahoe bezeichnet den im Mai gemeldeten Datenklau als einen "schweren Schlag" für den Ebay-Marktplatz. Für Ausgleich sorgte die ungebremste Aufwärtsentwicklung von Ebays Bezahldienst Paypal. Der insgesamte Jahresausblick fällt dennoch verhaltener aus als zuvor.

Ebay hat im zweiten Quartal 2014 ein verlangsamtes Wachstum hinnehmen müssen, die Analysten aber dennoch nicht enttäuscht. Zu ihrer Zufriedenheit trug aber vor allem die Bezahldiensttochter Paypal bei, während sich das Wachstum des Marktplatzes verlangsamte. Ebay-CEO John Donahoe führte das in erster Linie auf die Verunsicherung der Kunden durch den im Mai gemeldeten Hackerangriff zurück, bei dem sich die Angreifer Zugang zu einer verschlüsselten Datenbank mit Kundendaten verschafften.

Firmenschild vor Ebays Zentrale in San Jose (Bild: Ebay)

Den gesamten Nettogewinn steigerte Ebay um 6 Prozent auf 676 Millionen Dollar oder 0,53 Dollar je Aktie. Als Non-GAAP-Gewinn konnte Ebay 0,69 Dollar je Aktie bei einem im Jahresvergleich um 13 Prozent gestiegenen Umsatz von 4,37 Milliarden Dollar melden. Die Wall Street hatte 0,66 Dollar je Aktie bei einem Umsatz von 4,38 Milliarden Dollar erwartet.

Der laut Ebay nicht von dem Hackerangriff betroffene Bezahldienst Paypal allein brachte 1,9 Milliarden Dollar Umsatz mit einem um etwa ein Drittel gesteigerten Zahlungsvolumen. Er konnte seine Nutzerbasis um 15 Prozent auf rund 152 Millionen Nutzer zum Ende des Quartals steigern.

In einer Investorenkonferenz bezeichnete Donahoe den Datenklau, der eigentlich schon Ende Februar stattfand, als „schweren Schlag“ für den Ebay-Marktplatz. Als weitere Ursache ausgebliebenen Wachstums führte er Veränderungen in Googles Suchalgorithmus an, durch die Ebays Angebotsseiten bei den Suchergebnissen weiter nach unten gerutscht seien.

Finanzchef Bob Swan berichtete von einer „sofortigen und dramatischen“ Auswirkung auf die Umsätze durch den Hackerangriff und die Passwortänderung, zu der alle Nutzer aufgefordert wurden. Er beklagte, dass sich das „Marketplaces-Geschäft selbst aus einem Loch graben muss“. Seit der ersten Hälfte des Monats Juli sei schon etwas Erholung zu beobachten. Swan gab sich überzeugt, dass Ebay dank Paypal und der Enterprise-Sparte schon bald wieder zu zweistelligem Wachstum zurückfindet.

Inzwischen haben laut CEO Donahoe rund 80 Prozent der Ebay-Käufer ihre Passwörter geändert, aber nicht alle wurden wieder so aktiv wie zuvor. „Wir werden in der zweiten Jahreshälfte gezielte Marketing-Anstrengungen unternehmen, um diese und andere Nutzer wieder zu aktivieren“, sagte er.

Für das dritte Quartal gab Ebay einen eher verhaltenen Ausblick. Es rechnet mit einem Umsatz zwischen 4,3 und 4,4 Milliarden Dollar sowie einem Gewinn zwischen 0,65 und 0,67 Dollar je Aktie (Non-GAAP). Den für das Gesamtjahr prognostizierten Jahresumsatz senkte es von zuvor 18,5 Milliarden Dollar auf höchstens 18,3 Milliarden Dollar.

Infografik: Payments-Wachstum stellt Marketplace in den Schatten | Statista

[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]

Themenseiten: E-Commerce, Ebay, Paypal, Quartalszahlen

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